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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual
Autoren: Unbekannt
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Aufschrei eines vom Schicksal in die Enge Getriebenen, der aber nicht resignierte, sondern zum Kampf gegen das Schicksal aufrief.
    Das war vielen Menschen aus der Seele gesprochen.
    Hier seine Rede, die bis weit über die Grenzen des Solaren Imperiums hinaus gehört wurde: „Es geschieht zum ersten Mal, daß ich mich in einer Ansprache an die gesamte Menschheit wende. Der Grund dafür ist allen bekannt - ich habe mich um das Amt des Großadministrators beworben. Es ist immer problematisch, in eigener Sache zu sprechen, vor allem, wenn man sich mit einem Unsterblichen messen muß. Ein Unsterblicher hat mir Jahrhunderte an Erfahrung voraus, er hat die Vergangenheit erlebt - ich kenne sie nur von Erzählungen her. Ein Unsterblicher wird in jeder Situation, dank seiner Routine, sofort einen Ausweg zur Hand haben. Er braucht nicht viel zu überlegen, dann egal was ihm auch passiert, so wird er in den tausendfünfhundert Jahren seines Lebens irgendwann einmal mit einer ähnlichen Situation konfrontiert worden sein. Er kann die Erfahrung von damals erfolgreich anwenden.
    Es ist ein altes Sprichwort, daß sich alles wiederholt. Der Schwarm war nicht die erste Bedrohung für die Menschheit und wird nicht die letzte sein. Indes, hat es jemals eine ähnliche Gefahr für uns gegeben? War der Schwarm nicht etwas völlig Neuartiges, eine Bedrohung, wie sie die Menschheit noch nie erlebte und für die es daher keine Patentlösung geben kann? Konnte sich ein Unsterblicher bei den zu treffenden Entscheidungen auf seine Erfahrungen stützen?
    Auch wenn es diese völlig neue, noch nie dagewesene Situation nicht zuließ, so behaupte ich, daß er es tun mußte. Er konnte gar nicht anders, als den Weg weiterzugehen, den er seit eintausendfünfhundert Jahren beschritt.
    Die Frage lautet nun: Handelte der Unsterbliche richtig, als er die Schwarmgefahr nach erprobtem Muster zu beseitigen versuchte?
    Ich möchte die vergangenen Ereignisse, die alle noch deutlich in unserem Gedächtnis haften, ein wenig durchleuchten, um die Antwort herauszufinden.
    Die gesamte verdummte Menschheit war nicht in der Lage, sich selbst zu helfen, sondern ihr Schicksal lag in den Händen einiger weniger Immunen. Perry Rhodan, der Unsterbliche, war immun.
    Niemand wird dem amtierenden Großadministrator bestreiten, daß er in den zweieinhalb Jahren sein Bestes zu geben versuchte.
    Aber war es wirklich das Beste für die Menschheit?
    Mußte es wirklich dazu kommen, daß das Sonnensystem vom Schwarm verschluckt wurde? Ich sage, nein! Ich behaupte, hier hat Rhodan auf der ganzen Linie versagt, und ich werde diese Behauptung beweisen.
    Es stand schon seit den ersten Begegnungen mit der Schwarmflotte fest, daß unsere Schiffe um ein Vielfaches stärker waren. Die Überlegenheit unserer Schiffe nützte am Anfang nichts, weil nicht genügend Immune zur Verfügung standen, um sie zu bemannen. Später jedoch, als es Professor Dr. Geoffry Abel Waringer gelang, die GrIko-Netze herzustellen, sah die Situation schon anders aus. Die ersten hunderttausend GrIko-Netze hätten ausgereicht, um zahlreiche kleinere Kampfschiffe auszurüsten.
    Damit hätte man die Schwarmflotte in Schach halten können.
    Aber dabei hätte man es gar nicht bewenden lassen müssen. Der Schmiegeschirm des Schwarms galt nämlich nur bis zu dem Zeitpunkt als undurchdringlich, bis die Sextagonium-Sprengungen durchgeführt wurden. Warum wurde nicht weiterhin der Schwarm-Schmiegeschirm mit Sextagonium-Sprengungen geöffnet? Man hätte so eine Passage schaffen können, um alle mit GrIko-Netz-Trägern bemannten Schiffe einzuschleusen. Es hätten auch Raumschiffe mit verdummten Mannschaften in den Schwarm gebracht werden können - innerhalb des Schmiegeschirms hätten sie dann ihre volle geistige Kapazität zurückerhalten. Auf diese Art und Weise hätten wir es innerhalb des Schwarms auf eine unschlagbare Flotte gebracht.
    Was hätte diese Flotte für Erfolge erzielen können! Dem Unsterblichen ist es nach kurzem Aufenthalt im Schwarm gelungen, Stato Izu entdecken und zu vernichten. Damals war es für wirkungsvolle Maßnahmen vielleicht schon zu spät, denn der Schwarm war bereits in Solnähe transistiert. Aber wäre eine schlagkräftige Flotte im Schwarm gewesen, hätte man Stato Ifrüher zerstören können. Ebenso einfach wäre es gewesen, alle anderen wichtigen Reizimpulsstationen des Schwarms aufzufinden und zu vernichten. Dadurch hätte man verhindert, daß der Schwarm in Solnähe transistierte und das
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