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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual
Autoren: Unbekannt
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Fremdvölkern besondere Verdienste erworben hatte, wurde ihm prophezeit, daß seine große Zeit als Politiker erst vor ihm lag.
    Seine Partei, die Galaktische Toleranz-Union, kurz GTU genannt, hatte ihn nicht nur wegen seiner Popularität bei der Menschheit und den Fremdvölkern als Kandidat für die bevorstehende Wahl des Großadministrators nominiert. Der ausschlaggebende Grund war, daß Bowarote für einen gesunden Mittelkurs in der Politik des Solaren Imperiums eintrat, wie ihn auch Perry Rhodan bevorzugte.
    Bowarote, tatkräftig von seiner Partei unterstützt, versuchte, die Interessen der Menschheit bestens zu vertreten, gleichzeitig strebte er aber auch freundschaftliche Beziehungen zu anderen Völkern an.
    Bowarote hatte einige Jahrzehnte als Diplomat Terras bei den Blues verbracht, war anschließend Botschafter bei den Maahks gewesen und kam erst zwei Jahre vor Einbruch der Verdummung nach Terra zurück.
    Die Wahl zum Administrator von Terra im Januar dieses Jahres hatte er vor dem Kandidaten der SGIL mit überwältigender Mehrheit gewonnen - nicht zuletzt, weil er von den Rhodanisten unterstützt worden war. Rhodan selbst war es gewesen, der die Rhodanisten aufgefordert hatte, ihre Stimmen Bowarote zu geben.
    „Es schmerzt mich zu sehen, mit welcher Teilnahmslosigkeit der Großadministrator in die Wahl geht", sagte Bowarote wieder, während Rhodans einleitende Worte aus dem Lautsprecher des TV-Gerätes drangen.
    „Seien Sie froh", entgegnete der Parteivorsitzende der GTU für die Terra Region, Hamsdierd Flee, der zugleich auch Bowarotes Propagandachef war. „Wenn Rhodan zurücksteckt, dann sind Ihnen die Stimmen der Rhodanisten sicher. Das würde Ihren Sieg bedeuten."
    „Soll nicht der bessere Mann gewinnen, Ham?" meinte Bowarote und strich sich die schulterlangen, graumelierten Haare aus der Stirn. „Wir wissen doch beide, daß Rhodan der fähigste Großadministrator ist, den man sich denken kann."
    Hamsdierd Flee wurde ungehalten.
    „Warum verschwenden wir dann Steuergelder für die Wahlwerbung, wenn Sie gar nicht gewählt werden wollen", sagte er mit unterdrücktem Zorn.
    Bowarote lächelte leicht.
    „Ich könnte das Zünglein an der Waage sein. Wenn ich verhindern kann, daß ein Mann wie Marschall Terhera gewählt wird, ist das schon ein Sieg für die Menschheit."
    Bowarote schnitt den zu erwartenden Einwand seines Propagandachefs mit einer Handbewegung ab und konzentrierte sich auf die Geschehnisse auf dem Bildschirm.
    Rhodan hatte seine Einleitung beendet und nahm zu den Vorwürfen Stellung, die von Terhera gegen ihn vorgebracht worden waren.
    „Die Darstellungen Marschall Terheras sind nicht stichhaltig, seine sogenannten Beweise sind bloß Fragmente und verzerren als solche die tatsächlichen Ereignisse", sagte der Großadministrator mit einer Stimme, die an Farbe gewonnen hatte.
    „Aus Marschall Terheras Worten geht hervor, daß er in militärischen Maßnahmen ein Allheilmittel sieht. Wenn er glaubt, mit der waffentechnischen Überlegenheit unserer Kampfschiffe hätten wir einen Sieg über die Schwarmflotte erringen können, so unterliegt er einem großen Irrtum. Wir waren den Schwarmschiffen nur scheinbar überlegen. Denn allein einige Walzenraumer der Schwarzen Dämonen hätten mit ihren hypnosuggestiven Strahlen jede Schlacht entscheiden können.
    Aber abgesehen davon, ging Marschall Terhera von ganz falschen Voraussetzungen aus. Das schon deshalb, weil er glaubt, alle Probleme mit militärischen Maßnahmen lösen zu können.
    Es stimmt, daß die von Professor Waringer gelieferten GrIko-Netze ausgereicht hätten, eine kampfstarke Flotte auszurüsten.
    Andererseits war das insofern nicht möglich, weil wir nicht alle verfügbaren Kräfte in den Kampf werfen konnten. Wir mußten auch die Milliarden von Verdummten betreuen, die ohne Unterstützung hilflos gewesen wären. Welchen Schaden hätten diese Verdummten anrichten können, wenn sie sich selbst überlassen worden wären!
    Die schwerste Beschuldigung ist eindeutig die, daß die immunen Mitglieder der Regierung und ich zugelassen haben sollen, daß das Solsystem vom Schwarm verschluckt wurde. Theoretisch wäre das zu verhindern gewesen, zugegeben, aber in der Praxis waren die Voraussetzungen dafür nicht gegeben. Denn die Reizimpulsstationen wurden erst entdeckt, als wir uns innerhalb des Schwarms befanden und dort ausreichend Bewegungsfreiheit hatten. Die Entdeckung von Stato Iist überhaupt erst durch Hinweise gelungen, die uns der
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