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0568 - Drachen-Rache

0568 - Drachen-Rache

Titel: 0568 - Drachen-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jungdrachen«, erklärte er. »In zwei Stunden kommt die Köchin. Bis dahin solltest du hier klar Schiff gemacht haben. Verstanden?«
    »Aye, aye, Sir«, nuschelte der Drache. Seufzend nahm William den Feuerlöscher wieder an sich und verließ die Küche.
    Nachdenklich kratzte Fooly sich am Kopf. »Klar Schiff?« überlegte er halblaut. »Wie hat er das denn gemeint?«
    ***
    Sobek.
    Er war Sobek. Er war ein Gott!
    Er war der Beherrscher des Nil, Schirmherr der Fruchtbarkeit, und seine Kinder, die Krokodile, flößten den Menschen Angst ein. Er lenkte die alljährlichen Überschwemmungen, und er bestimmte damit den Lebensrhythmus Ägyptens und der Ägypter. Selbst der Pharao konnte nur Gesetze erlassen, nicht aber den Wassern des Nil gebieten. Das konnte nur Sobek.
    Früher einmal hatte er einen anderen Namen getragen.
    Manchmal erinnerte er sich noch daran, aber die Erinnerung schwand von Mal zu Mal weiter dahin.
    Tharrokk? Tharrokk von den Sümpfen? Priester der Kälte? War das sein früherer Name gewesen? Seine frühere Berufung?
    Es war unwichtig. Es bedeutete ihm nichts.
    Er war Sobek.
    Er war ein Gott!
    Er wurde auch immer stärker. Seine Magie kehrte zu ihm zurück, ließ ihn mächtiger denn je werden in dieser Welt, in die es ihn verschlagen hatte. Wie das geschehen war, konnte er nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Alles verschwamm, alles verwischte. Seine Erinnerungen trogen ihn. Es war immer anders, als er dachte.
    Wesen, die unsichtbar waren, hatten sich seiner angenommen, nachdem er eine Reise in die Zukunft unternommen hatte. Sie behaupteten, drei Jahrtausende seien vergangen und seine Welt existiere nicht mehr, aber das konnte nicht stimmen. Er und die anderen Sauroiden von der Echsenwelt hatten sich doch nur für ein Jahrtausend in die Vergangenheit Ägyptens versetzen lassen!
    Die anderen waren tot. Nur er hatte die Rückkehr geschafft. Aber es gab keinen Weg mehr zurück in seine Heimat. Der Materietransmitter war zerstört, und Sobek war gezwungen, in der Welt Ägyptens zu bleiben. [1]
    Aber Ägypten war viel größer als einst. Alles hatte sich verändert. Und die Unsichtbaren hielten ihn wie einen Gefangenen.
    Er wollte kein Gefangener sein. Schließlich war er ein Gott!
    Die Unsichtbaren… er konnte sie mit seiner Magie anhand ihrer Aura spüren, und das um so besser, je mehr von seiner Kraft zu ihm zurückkehrte -jene Unsichtbaren und er hatten zwar den gleichen Feind. Die Sternfremden, die von den Unsichtbaren DYNASTIE DER EWIGEN genannt wurden. Aber Sobek wollte den Unsichtbaren nicht als Werkzeug im Kampf gegen die Sternfremden dienen.
    Umgekehrt mußte es sein: Die Unsichtbaren hatten dem Gott zu dienen.
    Wieder einmal fühlte Sobek die Annäherung eines von ihnen. Er konnte ihn fast schon sehen.
    Und er beschloß, diesen Unsichtbaren zu töten!
    Als Warnung für die anderen, und zugleich als Möglichkeit zur Flucht. Den Sternenstein hatte man Sobek genommen, als er schlief, und trotz all seiner magischen Kraft konnte er die Tür des Raumes, in dem man ihn untergebracht hatte, nicht selbst öffnen. Der Unsichtbare, der jetzt zu ihm kam, um mit ihm zu reden, war selbst der Schlüssel.
    Als er kam, packte Sobek blitzschnell zu!
    Der Unsichtbare fand nicht einmal mehr genug Zeit für einen Schrei, denn Sobek biß ihm die Kehle durch, bevor er ihm das Genick brach.
    Er spie das Blut des Unsichtbaren aus; es schmeckte ihm nicht.
    Er verließ den Raum, der ihm so lange ein Gefängnis gewesen war.
    Er war jetzt frei.
    Frei, sich von sterblichen Wesen anbeten zu lassen.
    Und frei, um die Sternfremden und ihre Helfer zu jagen, ohne daß die Unsichtbaren ihm dabei Befehle erteilten…
    ***
    »Eigenartig«, sagte Zamorra, »Hast du das auch gespürt, Nici?«
    Nicole Duval runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Hm«, brummte er. »Ich hatte gerade das Gefühl, als wären wir mit jemandem kollidiert. Oder als hätte uns jemand gestreift, wie auch immer.«
    Sie nickte langsam, »Könnte sein. Da war vielleicht etwas… oder wir sind einfach nur überreizt. Ich weiß nicht, Zamorra. Möglicherweise brauchen wir beide ein wenig Ruhe und Abstand von den Dingen. Wir sollten versuchen, einmal etwas ganz anderes zu machen, als ständig die Welt zu retten…«
    Der Parapsychologe und Dämonenjäger nickte. »Wird jedoch schwerfallen…«
    Er legte den Arm um Nicoles Schultern und verließ den Kuppelraum. Die Regenbogenblumen, die tief im Berg unterhalb von Château Montagne unter einer frei schwebenden
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