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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London
Autoren: Jason Dark
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Gehsteigen wuchsen. Dunkle Fenster, eine kühlere Luft, Finsternis, ein anderer Himmel hoch über ihm, der ihm sehr bekannt vorkam, so daß es nur eine Erklärung gab.
    Sie waren wieder da!
    Zu Hause, in London, nicht da, wo Bill mit seiner Familie lebte, sondern an einem Platz, wo sich alles entscheiden würde. Bill kannte die Straße. In ihr wohnte eine gute alte Bekannte, eine Freundin, Sarah Goldwyn.
    Es dauerte einige Sekunden, bis er sich soweit gefangen hatte, daß er Fragen stellen konnte. Als er den Kopf bewegte, erschien das lächelnde Gesicht der Jane Collins in seinem Blickfeld. Neben ihr stand als Gast aus Aibon der rote Ryan, der sie beide hergeführt hatte.
    Diesmal hielt er sein Instrument nicht gegen die Lippen gepreßt.
    Er hatte es irgendwo in den Tiefen seiner Kleidung verschwinden lassen. Sein Gesicht war unbewegt, und er schaute in eine andere Richtung, die Straße hinab.
    »Wir sind wieder da!« sagte Jane leise.
    Bill nickte und hob gleichzeitig, die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Hier wohnst du zusammen mit Sarah Goldwyn. Weshalb hat uns der rote Ryan hergebracht?«
    Der Mann aus Aibon hatte die Frage gehört und gab die Antwort persönlich. »Das ist einfach, Bill. Hier wird sich alles entscheiden. Margareta und ihre Dacs sind erschienen, um die Waffen zu holen, die man ihnen nicht freiwillig überlassen hat.«
    »Dann müßten sich der Dunkle Gral und das Kreuz ja in der Nähe befinden«, folgerte Bill.
    »Sehr richtig.«
    Der Reporter schaute Jane an. »Auch John?«
    »Es kann sein.«
    Bill schaute die Straße hinab, ohne seinen Freund, den Geisterjäger, entdecken zu können.
    Der rote Ryan nickte. »Wir sollten uns nicht mehr zu lange hier aufhalten. Sie sind bereits da. Ich spüre sie.«
    »Und was willst du tun?« fragte Bill.
    Die großen Worte verpackte er in eine schlichte Antwort. »Aibon retten, das ist alles. Wenn es ihnen gelingt, sich gewisse Waffen zu besorgen, können sie das Land beherrschen und selbst Guywano in die Schranken weisen. Was wir an ihm haben, das wissen wir. Er ist auf eine bestimmte Art und Weise berechenbar, im Gegensatz zu dieser Margareta, die sich als positive Hexe ansieht und es in Wirklichkeit nicht ist.« Wind bewegte seine Flatterkleidung. »So einfach ist das.«
    »Gut, laß uns gehen!« Bill wollte absetzen, aber der rote Ryan hielt ihn fest.
    »Nicht du!«
    »Wieso?«
    Der Flötenspieler aus Aibon trat dicht an Bill heran. »Es ist kein Mißtrauen, aber es gibt Dinge, an denen solltest du nicht teilnehmen, weil du nicht die entsprechenden Waffen besitzt.«
    »Aber ich habe schon oft…«, protestierte der Reporter.
    »Ryan hat recht«, schlug auch Jane in die Kerbe. »Du solltest wirklich zurückbleiben und an deine Familie denken. Ich könnte mir vorstellen, daß auch Sheila in den letzten Stunden einiges erlebt hat.«
    Bill zeigte sich stur. »Wieso…?«
    Jane zog ein bedenkliches Gesicht. »Mach keine Witze! Es ist klar, daß sich die Hexe an ihr rächen wollte. Ich an deiner Stelle würde so rasch wie möglich zu ihr fahren. Sie wartet auf dich, sie macht sich Sorgen…«
    »Ja, du hast recht.« Bill bekam einen roten Kopf. »Dann gehe ich jetzt.«
    »Tu das.«
    Er lief in die andere Richtung. Erst langsam, dann schneller. Seine Tritte klangen von den Hauswänden als Echos zurück.
    »Es war gut, daß du ihm dies gesagt hast«, murmelte der rote Ryan.
    »Schaffen wir beide es denn?«
    Er hob die Schultern. »Es wird sehr schwer sein. Ich bin fest entschlossen, mein Versprechen einzulösen. Ich will die Hexe haben, die uns getäuscht hat. Sie hat zahlreiche Bewohner des Druidenparadieses auf dem Gewissen, das weißt du selbst. Die Knochenfunde stammten von den Elfen und Feen. Es ist einfach schrecklich, daß es ihr gelingen konnte, uns derart zu täuschen.«
    »Zum Glück hat sie es bei John Sinclair nicht geschafft. Ich frage mich, wo er ist?«
    »Wir werden ihn schon treffen.« Ryan blieb nicht mehr stehen. Er ging vor Jane. Sie hörte, wenn er seine Füße aufsetzte, keinen Laut.
    Der Mann aus Aibon schien über dem Boden zu schweben wie ein Geist.
    Nun fiel der Detektivin auf, daß der rote Ryan so etwas wie eine Aura in diese dunkle Straße gebracht hatte. Ihn umflorte ein leicht grünlicher Schein, der sich zwar auf dem Pflaster verlor, auch in die Höhe stieg und sogar den Rand der Hausdächer erreichte.
    Ein Gruß aus Aibon…
    Ihnen begegnete keine Menschenseele. Die Straße war und blieb ausgestorben.
    Keine
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