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0566 - Planet im Hyperraum

Titel: 0566 - Planet im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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zu machen?" wollte Ras Tschubai wissen.
    Schmitt zögerte lange mit einer Antwort.
    „Eine Art Leben", dachte er schließlich.
    „Wie meinen Sie das?" fragte Irmina impulsiv.
    Als Schmitt nicht antwortete, dachte Corello erregt: „Wie können Sie von uns erwarten, daß wir uns weiterhin mit Ihnen unterhalten, wenn Sie uns alle Informationen vorenthalten?"
    Die Gedanken des Mutanten brachten Alaska auf eine Idee.
    Wenn Schmitt ihnen freiwillig nicht die volle Wahrheit sagte, mußten sie ihn dazu zwingen. Zum erstenmal hatten sie eine Chance, Druck auf den Cyno auszuüben.
    „Wir werden ihm ein Ultimatum stellen", wandte Alaska sich an Ras, Ribald Corello und Irmina. „Wenn er uns nicht mitteilt, was das Geheimnis dieses Behälters ist, werden wir ihn aus unseren telepathischen Unterhaltungen ausschließen. Wir werden keine Gedanken mehr an ihn richten."
    Danach strömten seine Gedanken in die Richtung des Cynos.
    „Wir verdammen Sie zu völliger Einsamkeit, wenn Sie uns nicht alles mitteilen, was Sie wissen. Keiner von uns wird sich noch mit Ihnen beschäftigen. Sie werden völlig allein sein. Das können Sie nicht ertragen, auch wenn Sie ein Cyno sind."
    Er erhielt keine Antwort.
    „Er reagiert nicht", teilte Alaska den anderen mit, obwohl er sicher sein konnte, daß sie es ebenso wie er bemerkt hatten.
    „Glauben Sie, daß Sie auf dem richtigen Weg sind?" fragte Tschubai. „Vielleicht verärgern wir ihn derart, daß er sich nicht mehr um uns kümmert. Auf diese Weise könnten wir uns selbst dazu verdammen, bis zu unserem Ende in dieser schrecklichen Form zu existieren."
    Der Transmittergeschädigte mußte zugeben, daß diese Gefahr bestand. Sie kannten Schmitt viel zuwenig, um zu wissen, wie er jetzt reagieren würde.
    „Geben Sie nicht nach, Alaska!" empfahl Corello. „Schmitt muß endlich einsehen, daß er die Rolle nicht weiterspielen kann, an die er sich seit seinem Auftauchen an Bord der MARCO POLO gewöhnt hat."
    Alaskas Gedanken eilten für einen Augenblick zurück in die Vergangenheit. Wie lange war das jetzt eigentlich schon her, daß sie von der MARCO POLO aufgebrochen waren?
    Es schien unendlich weit zurückzuliegen. Wahrscheinlich galten Alaska und seine Begleiter auf der Erde längst als tot.
    Vorausgesetzt, daß durch ihren Transmittersprung in den Hyperraum keine Zeitverschiebung eingetreten war. Nach Schmitts Worten erschien es nicht ausgeschlossen, daß im Normalraum bereits ein paar Jahrhunderte seit ihrem Aufbruch von Orbinoyc vergangen waren.
    Saedelaere verbannte diese Gedanken aus seinem Bewußtsein. Solange er noch denken konnte, durfte er die Hoffnung auf Rettung nicht aufgeben. Schmitt und sein seltsamer Behälter waren ihre Chance.
    „Alaska Saedelaere!"
    Der telepathische Ruf kam von Schmitt.
    „Antworten Sie nicht!" forderte Corello den Maskenträger auf.
    Doch Saedelaere wollte herausfinden, was der Cyno beabsichtigte. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß Schmitt sein Schweigen endlich brechen würde.
    „Doch, ich werde antworten!"
    Er konzentrierte sich auf Schmitt. Während er seine Gedankenfühler nach dem Cyno ausstreckte, „sah" er im Hintergrund ein quallenförmiges Universum vorbeitreiben. Es war ein Bild von erhabener Größe; das gesamte Gebilde vollführte gleichmäßige Bewegungen, es sah fast aus, als würde es atmen.
    Alaska wurde sich der Tatsache bewußt, daß eingebettet in dieses Universum Millionen von Galaxien ebenfalls Eigenbewegungen vollführten.
    Niemals zuvor war er sich der Unermeßlichkeit der Schöpfung in dieser Weise bewußt geworden. Das Gefühl löste Beklemmung, ja Furcht in ihm aus. Alles, was er bisher getan hatte, erschien ihm sinnlos angesichts der Unendlichkeit.
    Andererseits glaubte er sicher sein zu können, daß seine Existenz unauslöschlich mit dieser unfaßbaren Größe verbunden war, daß jedes Atom noch Bedeutung und Funktion besaß.
    „Es hat keinen Sinn, wenn Sie darüber nachdenken", meldete sich Schmitt, der alles aufgefangen hatte. „Ich bin schon ein Stück weiter als Sie in die Ewigkeit vorgedrungen und weiß doch nicht mehr."
    „Diese Gedanken waren nicht für Sie bestimmt!" Alaska fühlte sich wie ein Kind, das man bei einer verbotenen Tätigkeit erwischt hatte.
    „Schämen Sie sich etwa dieser Gedanken?"
    „Ich weiß es nicht!" Das war die Wahrheit. „Jeder sollte sich selbst klarwerden, wie er darüber denkt."
    Ein telepathisches Lächeln war die Antwort.
    „Aber wir wollen uns mit anderen Dingen befassen",
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