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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb
Autoren: Unbekannt
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Eigeninitiative!
    Das war der Schlüssel! Warum besitzt du keine Eigeninitiative? Wer bestimmt das? Hast du denn die Entscheidungsgewalt, dir deine Freunde selbst wählen zu dürfen? Das ist doch schon sehr viel Eigeninitiative, Tabora.
    Die Gedankenimpulse kamen ungemein deutlich und stark.
    Ich kann meine Freunde wählen, Gucky. Du bist gut, darum kannst du auch mein Freund sein.
    Und warum bist du das Tabora? Wer sind deine Herren?
    Die Antwort kam überraschend. Ich habe keine Herren, aber man schuf mich, um das Universum beherrschen zu können. Aber ich kann es nur, wenn ich einen Freund habe, der mit mir eine mentale, überdimensionale Einheit bildet.
    Das gab Gucky eine Menge zu denken. Er begriff längst nicht alles, aber es wurde ihm klar, daß er die einmalige Chance besaß, das Geheimnis des Taboras wenn auch nicht ganz zu lösen, so doch seiner Natur auf die Spur zu kommen.
    Berichte mir von dir, bat er. Du hast den Planeten Stato gekannt? Natürlich kannte Gucky die Justierungswelt des Schwarms, mit deren Hilfe unter anderem auch der Schmiegeschirm durchlässig gemacht werden konnte. Stato war vernichtet worden, und seitdem war es den Beherrschern des Schwarms unmöglich geworden, die kleine Galaxis weite Strecken durch den Linearraum zurücklegen zu lassen. Unverändert flog der Schwarm seitdem mit halber Lichtgeschwindigkeit quer durch die Milchstraße.
    Ja, ich kannte Stato.
    Das Tabora teilte mit: Es gibt noch einen zweiten Planeten mit den Aufgaben Statos, aber er liegt nicht im normalen Universum, sondern im hyperdimensionalen Kontinuum. Er ist unerreichbar, wenn man mich nicht zum Freunde hat. Ich wurde geschaffen, um den Schlüssel zu diesem zweiten Zentralen Justierungsplaneten zu bilden und damit zum Überraum. Mit Hilfe meiner parapsychischen Fähigkeiten kann ich diese verborgene Justierungswelt im Normalraum materialisieren lassen.
    Gucky betrachtete die Flasche. Ohne sich mental abzuschirmen, dachte er voller Zweifel, daß es ziemlich unwahrscheinlich sei, daß ausgerechnet dieses goldene Wallen und Wogen in einer Flasche imstande sei, derartige technische Wunder zu vollbringen. Aber dann wiederum sagte er sich, daß er immerhin telepathischen Kontakt mit dem Inhalt seiner Flasche habe.
    Verzeih mir die Zweifel, dachte er intensiver. Kannst du mir mehr Erklärungen geben?
    Du bist mein Freund, das weiß ich. Einen Telepathen kann man nicht belügen. Aber ich kann dir nicht mehr sagen als das, was ich bereits sagte. Niemand kann mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht tun möchte. Aber glaube nur nicht, meine einzige Fähigkeit bestünde darin, diese zweite Justierungswelt im Normalraum zu rematerialisieren! Ich kann noch viel mehr, doch frage mich nicht danach. Noch nicht!
    Gucky begann zu begreifen, was ihm da in die Hände gespielt worden war. Das Tabora bezeichnete ihn als seinen Freund. Und nur ein wahrer Freund konnte dem Tabora sagen, was es zu tun habe.
    Die Möglichkeiten waren grenzenlos. Oder hatten sie Grenzen?
    Du handelst niemals selbständig?
    Niemals, antwortete das Tabora sofort. Ich handle niemals von mir aus. Aber ich tue alles, was mir ein guter Freund sagt, wenn es gut und gerechtfertigt erscheint. Dazu wurde ich erschaffen.
    Wenn du erschaffen wurdest, bist du kein natürliches Lebewesen, sondern ein künstliches Gebilde, stellte Gucky fest.
    Das Tabora teilte mit: Jedes natürliche Lebewesen wurde erschaffen! Auch du wurdest erschaffen, von der Natur.
    Gucky beschloß, alles auf eine Karte zu setzen, um die mentale Freundschaft zu festigen. Er fragte: Was ist das oberste Gebot des Universums, das seine Intelligenz betrifft? Worauf beruht alle Ordnung? Was ist der Sinn jeglichen Lebens? Verzeih, wenn ich einen mentalen Block errichte, um meine Gedanken zu verschleiern, aber ich will deine ehrliche und unabhängige Antwort. Ich will wissen, ob wir Freunde sein können. Was also, Tabora, garantiert den Weiterbestand aller Universen?
    Die Antwort kam ohne jede Verzögerung: Der Friede, Gucky, ist der Vater aller Dinge!
     
    *
     
    Die schwarze, bauchige Flasche stand auf dem Tisch in Rhodans Kabine. In der Kommandozentrale bereitete Matakin den Start vor.
    Arman Signo, Fellmer Lloyd, Lord Zwiebus und der Mausbiber saßen in bequemen Sesseln. Sie schwiegen. Der Bericht Guckys hatte sie sichtlich beeindruckt.
    Fellmer Lloyd hatte keinen mentalen Kontakt mit dem Tabora erhalten.
    Das Tabora erkannte vorläufig nur Gucky als seinen Freund an.
    „Ja, es ist das Tabora",
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