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0564 - Die Zeit mutiert

Titel: 0564 - Die Zeit mutiert
Autoren: Unbekannt
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weil sie offensichtlich eine Mutation durchgemacht hatten. Diese Hunde hatten die Angewohnheit, jedesmal, wenn sie mit ihren kleinen Besitzern bei dem Obelisken ankamen, ein Bein zu heben. Als Pluto, Daisys siganesischer Schäferhund, das sah, tat er es seinen größeren Vettern nach.
    Diesen Brauch vergaß er auch nicht während der Verdummung.
    Daisy und Pantyr Dragon besaßen an diese Zeit nur eine recht lückenhafte Erinnerung. Sie wußten nur noch, daß die gesamte Tierwelt von Taphour von diesem Tag an wie verwandelt war; ehemals friedliche Spezies wurden zu reißenden Bestien und fielen sogar über ihre eigenen Artgenossen her. Auch die Taphourer sanken in noch tiefere Primitivität zurück.
    Eines Tages entdeckten die außer Rand und Band geratenen Eingeborenen die FLOWER GIRL und versuchten, die 1,97 Meter durchmessende Terkonitstahlkugel mit Prügeln und Steinen zu zerstören. Da Daisy und Pantyr Dragon ebenfalls verdummt waren, konnten sie das Schiff nicht starten und sich nur durch Flucht in die Wildnis retten.
    Sie wußten nicht, wieviel Zeit vergangen war, als plötzlich am Himmel ein leuchtendes Gebilde auftauchte. Darin tat sich ein gigantischer Riß auf, in dem Taphour mitsamt seiner Sonne verschwand.
    Gleichzeitig mit diesem Ereignis erhielten Daisy und Pantyr Dragon ihre Intelligenz zurück, ebenso wurden die Tiere und die Eingeborenen wieder normal. Erst jetzt gelang es den beiden Siganesen, die Ereignisse zu rekonstruieren. In den Speichern ihres Raumschiffes fanden sich während der Verdummung automatisch aufgezeichnete Funksprüche, die ihnen einige Aufschlüsse gaben.
    Die ganze Galaxis war verdummt, ein riesiges, lichtjahrtausende großes Gebilde war aufgetaucht, das der „Schwarm" genannt wurde. Dieser Schwarm hatte das Taphour-System aufgenommen, wodurch der Verdummungseffekt aufgehoben wurde.
    Die siganesischen Geschwister begannen mit der Reparatur ihres Raumschiffs, das von den verdummten Eingeborenen beschädigt worden war. Dabei fanden sie auch heraus, was es mit dem angeblichen Verkleinerungsprozeß der Taphourer auf sich hatte. Sie wurden Augenzeugen eines Rituals und sahen, wie die Eingeborenen Kleinkinder einbalsamierten und im Raumschiffswrack aussetzten. Damit war das Rätsel gelöst: Die solcherart mit Pflanzenextrakten behandelten Jung-Taphourer wuchsen nicht mehr und blieben zeit ihres Lebens einen halben Meter groß. Auf diese Art und Weise schufen sich die Eingeborenen offensichtlich die Götzen, die sie anbeteten.
    Daisy und Pantyr Dragon blieben nicht mehr lange genug, um die letzten Geheimnisse dieses Volkes zu ergründen. Als sie die Reparaturen an ihrem Raumschiff beendet hatten, verließen sie Taphour, um im Schwarm nach Siganesen oder anderen Menschenvölkern zu suchen.
    „Das hätte ich beinahe zu erwähnen vergessen", warf Daisy Dragon an dieser Stelle ein. „Auf Taphour gab es Schwärme von Fliegen, fette Brummer, die es aus irgendeinem Grund hauptsächlich auf Pluto abgesehen hatten. Dadurch wurde er zu einem meisterlichen Fliegenfänger und begann, diese Insekten als Delikatesse zu schätzen."
    Roi Danton hatte sich inzwischen die Unterlagen über den Planeten Taphour kommen lassen und meinte: „Taphour und seine Sonne Ran-Tpah gehörten zu den ersten Himmelskörpern dieser Galaxis, die vom Schwarm aufgenommen wurden. Aber das nur am Rande. Fahren Sie bitte fort. Jetzt kommen Sie langsam zu dem Punkt, der auch für uns interessant sein dürfte."
    „Mach du weiter, Pan", bat Daisy Dragon ihren Bruder.
     
    *
     
    Die siganesischen Geschwister waren für die lange Reise gewappnet. Sie ahnten, daß sie in diesem fremden Universum nicht so schnell auf Wesen der Galaxis stoßen würden. Dennoch, so sagten sie sich, würde Taphour sicherlich nicht die einzige Welt sein, die vom Schwarm aufgenommen wurde.
    Die erste Zeit widmeten sie dem Studium der innerhalb des Schwarms gebräuchlichen Sprache - dem Interkarties. Sie mieden die fremden Schiffe und begaben sich nur in die Nähe bewohnter Planeten, um ihre Kenntnisse in Interkarties zu vervollständigen.
    Als sie die Basissprache perfekt beherrschten, widmeten sie sich wieder der vordringlichsten Aufgabe, der Suche nach Menschen. Sie durchkreuzten den Schwarm wochenlang nach allen Richtungen und kamen dabei oftmals in die gefährliche Nähe von Kriegsschiffen aus dem Schwarm. Obwohl die FLOWER GIRL im Vergleich zu der riesigen Weite des Schwarms nur ein winziges Staubkörnchen darstellte, wurde sie einige Male
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