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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschenwelt, in ihre Jagdgründe, hinüberwechseln!
    Der Totenacker befand sich jetzt in der Welt der Menschen, aber er befand sich nie an ein und demselben Ort. Früher, als er nur in der anderen Dimension existiert hatte, hatte sich das Tor immer wieder an anderen Stellen geöffnet, an denen die Bestien aufgetaucht waren, jetzt erschien der Friedhof der schwarzen Wölfe an ständig wechselnden Orten. Heute war er hier, übermorgen dort, am dritten Tag wiederum anderswo.
    Trotzdem blieb dieser Friedhof eine Welt für sich, eine Welt in der Welt.
    Für Zia Thepin selbst änderte sich nichts. Sie war nach wie vor an den Friedhof der schwarzen Wölfe gebunden. -
    EINS!
    ... da war dieser andere Wolf, der Graue, der Alte. War er es, der diesen Aufruhr in ihr entfesselte? War er vielleicht der Auslöser dafür, daß sie sich zu erinnern begann? Daß sie ein Puzzlestück nach dem anderen zusammenfügen konnte, um zu sich selbst zurückzufinden?
    Er war plötzlich dagewesen, war von »draußen« gekommen und hatte diesen Ort der Verbannung betreten. Und er hatte hier das Wesen gefunden, was einmal Zia gewesen war.
    Die Unruhe in ihr wurde immer größer. Es war das Feuer des Verlangens, das sie zu dem Grauen drängte…
    Jetzt, da die Menschenfrau aufgetaucht war und da Zia selbst immer mehr über sich und ihre Vergangenheit herausfand, erkannte sie, was sie an ihm so faszinierte.
    Es war seine Güte.
    Seine Intelligenz. Seine Telepathie.
    Er war mehr als ein einfacher Wolf. Er war kein Werwolf, aber er war auch nicht einfach nur ein Tier. Er war…
    Was war er wirklich? Etwas dazwischen. Auf ihm lag kein Fluch, der ihn in diese Gestalt bannte. Er war als Wolf geboren, und er war doch viel mehr, war ganz anders.
    Er war zu ihr zurückgekehrt. Ahnte er seinerseits, was sie war? Ihre Gedanken lesen und in ihre Seele blicken konnte er nicht. Der Fluch des Lucifuge Rofocale verhinderte das.
    Noch!
    Sie mußte es schaffen, auch diesen Teil des Fluches zu durchbrechen. Dabei verstand sie nicht einmal, wie es zu den bisherigen Veränderungen gekommen war. Was war geschehen, daß sie sich plötzlich an sich selbst wieder erinnern konnte? Und warum existierte der Totenacker, dieser Friedhof der Mörderwölfe, plötzlich direkt in der Menschenwelt?
    Hoffnung und Angst, alles doch wieder verlieren zu müssen, wurden in ihr immer größer!
    ***
    Robin fuhr wie der Teufel.
    Die geweihten Silberkugeln paßten in sein Magazin. Ein Dutzend hatte Raffael Bois mitgebracht. Der alte Diener hatte sich auch besorgt nach Zamorra und Nicole erkundigt. Er hatte sogar mitfahren wollen, aber das hatte ihm der Chefinspektor aus Sicherheitsgründen verweigert.
    Robin jagte zurück zu Aranets Waldhütte. Diesmal kam er wesentlich schneller aus Lyon hinaus, weil die Leute jetzt nicht mehr hinterm Lenkrad, sondern hinterm Fernseher saßen und zuschauten, wie die staatlich lizensierten Piraten der französischen Südsee-Marine die Greenpeace-Schiffe kaperten und beschlagnahmten, um die ungestörte Durchführung weiterer und international umstrittener Tests von Atomwaffen zu garantieren. Mittlerweile schämte er sich fast, Franzose zu sein - aber als gebürtiger Franzose eben nur fast. Vor der Hütte hatte sich nichts verändert - außer, daß die Kadaver der toten Monsterwölfe bereits in Verwesung übergingen. Sie zerfielen unglaublich schnell. Vermutlich war in drei, vier Stunden nichts mehr von ihnen übrig.
    Damit war dann aber auch jedes Beweismittel vernichtet für das, was sich hier abgespielt hatte.
    Robin schaltete die Stablampe ein und machte die Waffe schußbereit. Vorsichtig folgte er der Spur, die Nicole Duval hinter lassen hatte, als sie sich einen Weg durch das Unterholz des Waldes brach.
    Er hoffte, daß er rechtzeitig eintraf, um ihr helfen zu können.
    Denn mehr und mehr ängstigte ihn das Gefühl, daß sich sie und auch der vorlaut-freche Wolf in äußerster Gefahr befanden!
    ***
    Nicole näherte sich der Ruine. Es war seltsam, aber der graue, düstere Steinbau erschien ihr immer kleiner, je näher sie ihm kam. Etwas stimmte mit der Perspektive nicht. Jetzt war die Ruine wirklich nicht mehr mit den Resten einer Burg zu vergleichen. Und selbst für eine Kapelle war sie fast zu klein.
    Immer wieder sah Nicole zu der Wölfin hinüber. Wieso hatte sie eben sekundenlang eine Frau an ihrer Stelle gesehen?
    Fenrir hatte behauptet, nicht in Gefahr zu sein, und Nicole wollte seinem Instinkt vertrauen, aber dennoch warnte sie etwas. Nicht alles
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