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0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

Titel: 0563 - Die Rückkehr des Echsengottes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stieß ein besonders Mutiger hervor.
    Schließlich war der Pharao die Inkarnation eines Gottes. Und wenn einer wußte, was hier geschehen war, dann war er es - sofern tatsächlich Götter für die Lichterscheinungen und knisternden Geräusche verantwortlich waren.
    Und das mitten in der Nacht, wo doch auch die Götter wissen mußten, daß anständige Ägypter um diese Zeit schlieren, wenn sie nicht gerade Wachdienst versahen oder andere Gründe hatten, sich noch in den Straßen der Hauptstadt zu bewegen.
    Aber den Pharao wecken wollte nun doch niemand. Wer ließ sich schon gern erschlagen, wenn der Gottkönig ob der Störung in Zorn geriet? Vielleicht war er ja gerade mit wichtigen Dingen beschäftigt, zum Beispiel damit, seiner Gemahlin-Schwester oder eine der vielen anderen Frauen in seinem Haus zu schwängern. Und bei solch eminent wichtigen Dingen mochte König Kamose ungern gestört werden.
    Also ließ man die Angelegenheit auf sich beruhen.
    Oben am Fenster sahen sich zwei Priester der Kälte an, die aus einer anderen Welt und tausend Jahre aus der Zukunft gekommen waren.
    »Du hast sie nicht töten können«, befürchtete Tharrokk von den Sümpfen. »Sie leben noch und konnten entfliehen.«
    Khachkaht starrte ihn finster an.
    »Dann ist es deine Schuld, denn du störtest mich, als ich dabei war, sie auszulöschen!«
    Beiden gefiel diese Situation überhaupt nicht…
    ***
    Zamorra erwachte - und starrte in ein fremdes Gesicht.
    Das Gesicht eines Ägypters. Der Mann beugte sich über ihn und zuckte zurück, als Zamorra die Augen geöffnet hatte.
    Zamorras Hand fuhr sofort hoch, bekam den nackten Arm des Mannes zu fassen.
    »Was ist passiert? Wo befinde ich mich?« stieß der Dämonenjäger hervor.
    Der Ägypter erschrak. Er riß sich los und wich ein paar Schritte nach hinten.
    Zamorra richtete sich sofort auf, drehte sich und stellte die Füße auf den Boden, um sich zu erheben. Ein starkes Schwindelgefühl packte ihn und ließ ihn zurücktaumeln.
    Mühsam kämpfte er darum, wenigstens aufrecht sitzen zu können. An Aufstehen und Gehen war nicht zu denken.
    Immerhin - er lebte noch, war wach und konnte sich bewegen. Niemand hatte ihn gefesselt. Vielleicht, weil man wußte, daß er geschwächt war?
    Vor seiner Brust hing noch das Amulett. Auch diese handtellergroße, verzierte Silberscheibe mit den darin wohnenden magischen Kräften und Fähigkeiten hatte man ihm gelassen. Warum? War sie nicht als Waffe oder Schutzmittel erkannt worden?
    Und - wo war Nicole?
    Zumindest befand sie sich nicht im gleichen Raum. Man hatte sie also voneinander getrennt…
    Er versuchte sich an das zu erinnern, was geschehen war. Er war mit Hilfe des Zeitringes des Zauberers Merlin zusammen mit Nicole in die Vergangenheit gereist, ins Ägypten der 17. Dynastie, rund 1.700 Jahre vor Christi Geburt. Auf ein paar Dutzend Jahre mehr oder weniger wollte er sich bei der Datierung nicht festlegen - jedenfalls war es die Regierungszeit des Pharao Kamose, der kurz zuvor Ägypten von der Fremdherrschaft der Hyksos befreit hatte.
    Sid Amos war es gewesen, der ehemalige Fürst der Finsternis, der den Anstoß zu dieser Zeitreise gegeben hatte. Ihm war aufgefallen, daß sich einige seiner Erinnerungen an die Zeit des alten Ägyptens veränderten, verschwammen. Und dann hatten Merlin und er gemeinsam festgestellt, daß jemand an einem Zeitparadoxon arbeitete. Nur so ließen sich die schleichenden Veränderungen erklären.
    Jemand ermordete den Pharao Kamose!
    Und zwar vor seinem eigentlichen Todestag.
    Das brachte natürlich entsprechende Veränderungen des historischen Zeitablaufs mit sich. Diese Veränderungen schienen recht gravierend zu sein, obgleich in der Gegenwart bislang niemand Kamose eine besondere Bedeutung zugemessen hatte. Jener, der die Vergangenheit verändern wollte, schien da anderer Ansicht zu sein.
    Und er schien damit recht zu behalten…
    Zamorra und Nicole waren nun hier, um die Ermordung des Pharao zu verhindern. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt!
    Wie der König Oberägyptens wirklich, also historisch belegt, umgekommen war, wußten sie beide nicht; dazu hätten sie sich mit Historikern unterhalten müssen, die möglicherweise auch nicht hundertprozentig genau informiert waren. Vielleicht hätte Zamorras Freund Bill Fleming es gewußt. Doch Bill war schon seit Jahren tot…
    Aber wann auch immer Kamose aus dem Reich der Lebenden in das der Toten übergewechselt war: garantiert nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Also mußten Zamorra
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