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0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol
Autoren: Unbekannt
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Tiefe.
    Der Umstand, daß die Aufzugkabine erst heraufgeholt werden mußte, erregte niemanden Verdacht, soweit Ellsmere beurteilen konnte. Unten, am Ende der Rampe, wurden die Salturer aufgefordert zu warten. Einer der Installateure kehrte ins Innere des Schiffes zurück und kam einige Minuten später mit einem hochgewachsenen Salturer wieder zum Vorschein. Ellsmere erkannte ihn auf den ersten Blick. Es war Chalid. Er wurde von seinen Landsleuten überschwenglich begrüßt. Inzwischen hielt Ellsmere sich im Hintergrund, damit Chalid ihn nicht etwa erkennen und durch seine Überraschung den ganzen Plan noch im letzten Augenblick umwerfen konnte.
    An Bord des Plattformfahrzeuges kehrten die Salturer zum Ostrand des Landefeldes zurück. Erst dort, außerhalb der Sichtweite des Würfelschiffes, begrüßte der Terraner seinen Freund Chalid.
    Der Shift wartete hinter der nächsten Ecke. King Pollack dirigierte ihn vorsichtig nach Süden aus der Stadt hinaus und lenkte ihn auf weitem Umweg zum Versteck der SHANTANG zurück. Sie hatten die Stadt kaum hinter sich gelassen, als die salturische Sonne sich in strahlender Pracht über den Horizont erhob.
     
    *
     
    Als Xi-Ammr gegen Mittag desselben Tages mit seinem riesigen Schiff langsam über die Stelle flog, an der ein riesiger Krater von der Vernichtung des fremden Raumfahrzeugs kündete, da tummelten sich mancherlei widersprüchliche Gedanken in seinem Gehirn.
    Er hatte die Sache mit Sa-Nillm und Pü-Korrv besprochen.
    Sie waren dabeigewesen, als er eigenhändig das Feuer auf das Schiff des Gegners eröffnete. Sie hatten gesehen, wie das feindliche Fahrzeug explodierte und einen grauen Qualmpilz in die Höhe schleuderte. Sie erinnerten sich an die Gegend, in der der Angriff stattgefunden hatte, und es war diese Gegend, über die das Würfelschiff jetzt hinwegflog, und da war der Krater, der bewies, daß sich alles so ereignet hatte, wie Xi-Ammr und Sa-Nillm und Pü-Korrv sich erinnerten.
    Und dennoch war Xi-Ammr seiner Sache nicht sicher. Warum wußte kein anderes Mitglied der Mannschaft von ihrem Unternehmen? Warum hatten sie zuerst überrascht reagiert, um ihm gleich darauf mit der gebührenden Untertänigkeit zu gratulieren, als er ihnen seinen Sieg offenbarte? Warum gab es keinerlei Hinweis darauf, daß seit der Landung auf Saltur auch nur ein einziges Sekundärfahrzeug von Bord gegangen war?
    Xi-Ammr faßte einen Entschluß. Er wußte, daß das Feindschiff vernichtet worden war. Pü-Korrv und Sal-Nillm wußten, daß das Feindschiff vernichtet worden war. Die Salturer wußten, daß das Feindschiff vernichtet worden war. Und der Krater wußte es auch. Das waren mehr Zeugen, als Xi-Ammr brauchte - ganz gleichgültig, was die Mannschaft dachte. Denn in Wirklichkeit, wenn er ins tiefste Innere seiner Seele blickte, lag ihm nicht viel daran, ob er den Feind nun vernichtet hatte oder nicht. Es ging nur darum, Y'Xum-marlon zu überzeugen. Und dabei, dessen war Xi-Ammr gewiß, würde er mit sovielen Zeugen keine Schwierigkeit haben.
     
    *
     
    Am darauffolgenden Tag startete die SHANTANG.
    Die Schirmfeldgeneratoren waren ausgiebig getestet worden und hatten die Prüfung bestanden. Die Korvette war wieder ein vollwertiges Raumschiff.
    Der Abschied von den Salturern war schmerzhaft. Chalid und Zhabir, in Vertretung für zwei Milliarden Genossen ihrer Rasse, sahen die Objekte ihrer Dankbarkeit entschwinden und gebärdeten sich todunglücklich. Richard Hollingsworth, aus durchsichtigen Gründen, erbot sich freiwillig, einstweilen als Verbindungsmann auf Saltur zurückzubleiben, jedoch wurde sein Anerbieten von Cheborparczete Faynybret zurückgewiesen.
    Nach dem Start von Saltur hielt die SHANTANG in die Richtung, in der nach King Pollacks Angaben die Quelle des vor zwei Tagen flüchtig empfangenen Funkspruchs lag. Die Korvette führte ein Linearflugmanöver von fünfhundert Lichtjahren Reichweite aus und begann dann, von neuem nach dem Funkspruch zu horchen. Diesmal wurde der Sprungempfänger unterstützt von einem Rechenprogramm, das Ellsmere und Hollingsworth inzwischen entworfen hatten und das die grundlegenden statistischen Überlegungen der Methode der synchronisierten Sprungfrequenzen mit in Erwägung zog.
    Ihre Bemühung war von Erfolg gekrönt. Ein Funkspruch-Bruchstück von fünfzehn Picosekunden Dauer wurde empfangen und analysiert. Die Ergebnisse der Analyse erlaubten einen Schluß auf die Zusammensetzung des Synchron-Kodes.
    Aufgrund dessen gelang es kurze Zeit
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