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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra ihn an.
    »Ihr habt ja nicht mal ’ne richtige Kreuzung«, murrte Robin. »Hat euer Mister Tendyke auch durchklingen lassen, woher er von der ganzen Sache weiß?«
    »Rob hört manchmal das Gras wachsen«, wich Zamorra aus. »Außerdem hat er Kontakte zu Archäologen, Forschungsinstituten und Kunstmäzenen. Wenn ein hochrangiger oder verdienter Polizist irgendwo auf der Welt ermordet wird, erfahrt ihr das doch auch über kurz oder lang. Vielleicht hat er es sogar in der Zeitung gelesen!«
    »Hm«, machte Robin.
    Zamorra wandte sich um und versuchte, jetzt mit dem Amulett eine »Zeitschau« durchzuführen. Er wollte einen Blick in die Vergangenheit werfen, um auf diese Weise herauszufinden, was sich zur Tatzeit hier abgespielt hatte.
    Er versetzte sich in Halbtrance und begann Merlins Stern entsprechend zu manipulieren.
    Nicole schlenderte derweil durch den Raum, in dem natürlich noch niemand aufgeräumt hatte. Sie widmete sich weniger den durcheinandergewirbelten Kunstgegenständen, sondern mehr dem Papierkram, den Notizen…
    Plötzlich hob sie einen Bogen Papier hoch.
    »Was ist das?« fragte Robin.
    »Die Durchschlagskopie eines Kaufvertrags«, stellte Nicole fest. »Ist das keinen von euren Spureñfüchsen aufgefallen? Datiert auf gestern, Kaufpreis: fünf Millionen Francs per bankbestätigtem Barscheck…«
    »Haben wir gefunden, sowohl den Originalvertrag als auch den Scheck«, sagte Robin. »Warum der Mörder den einfach liegengelassen hat, begreift keiner von uns. Selbst jemand, der einem Menschen aus völlig anderen Gründen den Schädel einschlägt, kann doch nicht so dämlich sein, eine derartige Summe zu ignorieren! Ein Barscheck ist so gut wie echtes Geld, und wenn er den im Ausland einlöst, hat er anschließend genug Zeit, seine Spuren zu verwischen!«
    »Es soll Wesen geben, die an Geld überhaupt nicht interessiert sind«, bemerkte Nicole. »Ich muß allerdings gestehen, daß ich selbst nicht zu diesen Wesen gehöre. Wofür hat denn jemand die fünf Millionen bezahlt?«
    Bevor sie selbst nachsehen konnte, erklärte Robin: »Nicht detailliert bezeichnet… Da steht nur was von einem phrygischen Artefakt …«
    »Bingo!« rief Nicole.
    »Wieso - aber hallo!« Bei Robin zündete es. »Doch nicht etwa… tatsächlich dieser Gordische Knoten?«
    »Was sonst? Käufer… was soll das hier heißen? Furchtbare Handschrift, das! Die Scharrbilder auf der Hochebene von Nazca sind leichter zu deuten…«
    »Arpad Szodak«, quetschte Robin den Namen umständlich hervor. Er kannte ihn auswendig. »Klingt ungarisch, nicht? Wir suchen bereits nach ihm. Vielleicht ist ihm ja etwas aufgefallen, oder er hat was gesehen.«
    »Warum soll nicht ein Magyare den Gordischen Knoten kaufen? Schließlich hat es ja auch ein Franzose getan, und vor ihm ein Italiener und ein Schweizer…«
    »Wer in Ungarn hat soviel Geld? Wenn er mit fünf Millionen Forint bezahlt hätte, könnte ich’s glauben, nur ist dieser Scheck auf französische Francs ausgestellt. Der Mann lebt zumindest irgendwo in Frankreich.«
    »Viel Spaß damit«, wünschte Nicole. »Dein Job, diesen Arpad Szodak ausfindig zu machen.«
    Im Unterschied zu Robin machte ihr mit ihren Sprachkenntnissen der Name keine Probleme.
    Robin verzog das Gesicht.
    Er sah zu Zamorra hinüber und hoffte, daß der Dämonenjäger mittels Zeitschau mehr herausfand.
    Aber im gleichen Moment blickte Zamorra auf, und Nicole konnte die Anstrengung sehen und fühlen, die hinter ihm lag. Er war blaß und wirkte müde.
    Langsam schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Versagt die Blechscheibe schon wieder?« fragte Nicole.
    »Nicht ganz, aber Merlins Stern geruhte kurz vor der eigentlichen Tatzeit zu kapitulieren. Es war ohnehin sehr schwer, überhaupt in die Vergangenheit vorzustoßen. Zäh wie in Sirup.«
    Der Chefinspektor runzelte die Stirn. »Irgendein magischer Einfluß, der dich behinderte?«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. »Seit Tarans Inkarnierung ist das Amulett insgesamt schwächer geworden. Die Vergangenheitsschau gerade hat mich siebenmal mehr Kraft gekostet als früher…«
    Nicole horchte auf. »Siebenmal?« Zamorra stutzte, dann schüttelte er lächelnd den Kopf.
    »Das war nur so dahergesagt. Ich kann es nicht genau einschätzen. Aber drei- bis viermal soviel Kraft als sonst habe ich bestimmt aufgewendet, und dann ging schließlich doch nichts mehr. Früher wäre ich mit diesem Aufwand wenigstens zweieinhalb Tage weit vorgestoßen.«
    Nicole schluckte.
    Wenn
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