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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns
Autoren: Unbekannt
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vierundzwanzig Stunden ging er zweifellos mit Tahonka und den fünf anderen Freunden der Aufgabe nach, die er sich dringend gewünscht hatte.
    Man bettete Sandal mitsamt der Antigravunterlage um, er kam zur Sicherheit in die Intensivstation.
    Dann fuhren sie Tahonka-No in den Operationssaal.
    Die Behandlung, die er über sich hatte ergehen lassen müssen, war seinen eigenen Angaben angepaßt, als Arzt eines exotischen Schwarmvolks hatte er den irdischen Kollegen wertvolle Tips und Erklärungen gegeben.
    Tahonka-No, der Knöcherne ...
    „Wir brauchten ihm den Schädel nicht zu rasieren...", bemerkte ein Arzt.
    Auch er wurde unter die Tiefstrahler geschoben. Dann beugten sich die Frauen und Männer über ihn und führten die Geräte heran. Die Stellen, an denen die Schädeldecke durchstoßen werden mußte, waren mit Fettstift auf der desinfizierten, wie Leder wirkenden Haut seines Kopfes angezeichnet. Langsam bewegten sich die Bohrer auf den Knochen zu, nachdem man kleine Dreiecke der Haut aufgeschnitten und weggeklappt hatte.
    Tagelange Versuche, die betreffenden Ventrikel und Zellgruppen zu lokalisieren, waren der Operation vorausgegangen. Tahonka bewies den Terranern und den aufmerksam mitarbeitenden Siganesen, daß die Hirne intelligenter Rassen gewisse Merkmale besaßen, die alle gleich waren.
    Das Summen der Bohrer.
    Der feine, feuchte Bohrstaub wurde entfernt.
    Die Geräte fuhren auf kleinen, exakt ausgerichteten Schienen wieder zurück und wurden von Assistenten weggebracht.
    Die Kontrollen der Medorobots und, hinter ihnen, der Techniker, erfolgten ununterbrochen. Körperflüssigkeit trat aus und wurde zum Stillstand gebracht. Es wurde im Operationssaal heißer und heißer.
    Langsam und sicher arbeiteten die Operateure. Sie waren sich völlig im klaren, welche Risiken sie eingingen - und welches Ergebnis sie herbeiführen konnten, ohne es zu wollen, Tahonkas Gesicht war jetzt, da es sich nicht bewegte, von einer fast erschreckenden Fremdheit. Die hohe Stirn, die großen Augenhöhlen, die flache Nase und der Mund, der aussah, als bestünde er aus Hornplatten, ein Teil des Halses, der Sehnen und die dicken Adern, Muskeln und knorpeliges Bindegewebe - alles das verschwand, als die Mediziner sich damit beschäftigten.
    Es wurde menschlich. Es änderte sich, weil es schließlich nichts anderes war als nur eines der vielen Ergebnisse der Evolution denkender, intelligenter Wesen.
    „Alles klar bei Ihnen, Kollege?" fragte eine Stimme in das Schweigen, das nur vom Fauchen des Exhaustoren und von den Atemzügen durchbrochen wurde.
    „Ja. Fast völlig fertig. Das ist wahrhaftig keine besonders leichte Arbeit!"
    Die Bilder auf den Monitoren, die vielen Diagramme, die Tafeln und die Funktionskontrollen: alles wurde auf riesigen Schirmen gezeigt und deutlich gemacht für jeden, der am Kopfende des Operationstisches arbeitete.
    Die Stunden vergingen.
    Jede einzelne Bewegung einer jeden Hand, eines jeden Fingers, verlief unter äußerster Konzentration.
    Drei Stunden später sagte der Chefarzt: „Jetzt können die Kollegen von Siga weitermachen!"
    „Verstanden!"
    Diesmal waren alle Beteiligten nicht sicher. Sie wußten, daß trotz der zahlreichen Gemeinsamkeiten das Hirn dieses exotischen Freundes der Terraner anders war als das gewohnte Bild. Und alle Schilderungen, alle Zeichnungen Tahonkas konnten die Spannung nicht abbauen, die jetzt vierundzwanzig Stunden lang anhalten würde. Erst wenn man Tahonka direkt befragte, würde man wissen, ob die Operation ein voller Erfolg war oder ein voller Mißerfolg.
    Die Plattform der Siganesen schwebte heran. Fast ehrfürchtig machten die Terraner Platz.
    „Sie können beginnen, Kollegen von Siga!" sagte der Chefarzt und ging langsam aus dem Operationssaal hinaus. Als er einen Becher heißen Kaffees trank, sah er, wie seine Finger zitterten.
     
    2.
     
    Der gesamte Kosmos innerhalb des dahinjagenden Schwarmes schien erwartungsvoll zu zittern. Die Funk-Sprüche und die Hyperkomsignale spiegelten diese Unruhe wider.
    Reginald Bull war es gelungen, mit winzigen Verlusten seine zehntausend Raumschiffe wieder ins solare System zurückzubringen. Für kurze Zeit war auf den Planeten eine trügerische Ruhe eingetreten, und alle Kräfte arbeiteten zusammen, um die Schäden der Bebenwelle und der Vulkanausbrüche zu beseitigen - der Sprung durch den Linearraum hatte die Planeten teilweise verwüstet.
    Die mehr als zweihunderttausend Schiffe, die von verschiedenen Richtungen aus dem Schwarm
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