Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
durch den Kopf gegangen war.
    ***
    Damon hatte die Präsenz eines ORTHOS-Gottes gespürt. Das paßte nicht in den Plan, den er in seinem Traum zusammen mit Mamertus, dem Gott des Krieges, ersonnen hatte.
    Ursprünglich hatte Mamertus nur die Hochzeit verhindern wollen, damit sich die Göttin des Lebens nicht den Sterblichen zeigte, doch Damon hatte ihn überredet. Sie sollte kommen, um dann durch einen Angriff gedemütigt zu werden. Vielleicht würde sie sogar Schaden erleiden. Vor den Augen des Volkes würden sie den Sterblichen die Macht des ORTHOS und die Ohnmacht des OLYMPOS vorführen.
    Der persönliche Auftritt eines ORTHOS-Gottes gehörte jedoch nicht zu diesem Plan!
    Damon vermutete, daß Lon-Thos, der Hohepriester des ORTHOS in Sestempe, ein eigenes Spiel wagte. Damit aber hinterging er den Halbgott und stellte ihn vor vollendete Tatsachen.
    Das konnte er mit seinen Priestern machen, vielleicht auch mit den armseligen Politikern, die immer wieder krampfhaft versuchten, Khysal aus den Kriegen zwischen Grex und Rhonacon herauszuhalten… Aber nicht mit Damon! Nicht mit einem Halbgott!
    Die Aura des Gottes kam vom Tempelturm, von der Plattform her. Und dorthin begab sich Damon jetzt mit zorngerötetem Gesicht.
    Er vernahm den gellenden Aufschrei, als er gerade am Fuß der letzten Turmtreppe stand.
    Und er erkannte Byancas Stimme!
    Er hätte sie unter Tausenden erkannt…
    Sie war in Gefahr!
    Er verschwendete keinen Herzschlag damit, sich zu fragen, wie sie hierher kam, wähnte er sie doch in einem der unteren Räume, eingesperrt und sicher versorgt. Er hörte sie schreien, und das genügte ihm.
    Er federte leicht in den Knien, schnellte sich dann in die Höhe, überwand sämtliche Treppenstufen auf einmal und erschien übergangslos auf der Dachplattform des Tempels.
    Gleichzeitig löste er den Lederschutz seines in den Schwertgriff eingelassenen Dhyarra-Kristalls!
    Er sah die Priester vor sich stehen, rammte sie einfach beiseite…
    Und im gleichen Augenblick sah er Byanca. Und er sah das fliegende Ungeheuer!
    Er durchschaute die Unsichtbarkeit, welche die geflügelte Bestie vor den Augen Unbeteiligter verbergen sollte.
    Damon handelte, ohne lange zu überlegen. Er riß das Schwert empor, setzte die Macht des Dhyarra-Kristalls 12. Ordnung ein. Mit einem einzigen Gedanken befahl er dem Kristall den Angriff!
    Ein greller Flammenstrahl umloderte die Klinge, löste sich und jagte in die Luft. Erfaßte das Ungeheuer, das Byanca gepackt hielt.
    Das Feuer traf den Kopf, schlug in das soeben zupackende Maul hinein.
    Die Bestie brüllte!
    Sie riß das Drachenmaul mit den langen Zähnen noch weiter auf, tobte wie wahnsinnig und schlug so heftig mit den Flügeln, daß das Ungetüm noch weiter in die Höhe getragen wurde.
    Dabei tat der Schreckliche Damon aber nicht den Gefallen, sein Opfer loszulassen, sondern trug es mit sich weiter hinauf.
    Da erst erkannte Damon, woher die Aura des Gottes kam…
    Das Ungeheuer war der Gott!
    Damon keuchte auf. Für die Dauer einiger Herzschläge senkte er seine Waffe, war sich unschlüssig. Er durfte sich nicht aktiv gegen einen seiner Herren wenden! Er war schließlich ein Diener des ORTHOS!
    Aber… es ging um Byanca! Um die Frau, die er liebte!
    Wertvolle Sekunden verstrichen ungenutzt, während Damons Gedanken sich überschlugen. Zeit, die die Priester nutzten, ihn anzugreifen!
    Sie hielten plötzlich Dolche in den Händen. Sie wußten nur zu genau, daß sie mit Magie nicht viel gegen ihn ausrichten konnten.
    Damon wich ein paar Schritte zurück, ahnte hinter sich die Treppenöffnung und übersprang sie mit einem wilden Satz.
    Die Priester, die ihm nachsetzten, prallten zurück, weil auch sie nicht die Treppe hinunterstürzen wollten.
    Die gewonnene Zeit nutzte Damon, er hatte sich entschieden. Wieder sah er hinauf, sah das Götter-Ungeheuer, und er jagte einen neuerlichen magischen Blitzschlag in die Höhe.
    Diesmal brüllte der Gott nicht. Er schrie, er kreischte, taumelte, konnte sich nur mühsam wieder abfangen.
    Und - er ließ Byanca los!
    Wie ein Stein stürzte sie in die Tiefe -mehrere Mannslängen neben dem Turm!
    Damons Ich schien sich zu spalten. Er dachte und handelte in mehreren Geistesebenen zugleich. Auf einer befahl er dem Dhyarra, mit der Kraft der Magie die stürzende Byanca aufzufangen und sicher auf festen Boden zu geleiten. Auf einer anderen aber führte er mit seinem Schwert ein paar wuchtige Rundschläge, die die Luft aufheulen ließen und mit denen er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher