Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Halle des Wissenschaftlichen Untersuchungszentrums Exo-47.
    Ich hörte einen lauten Schrei, dann liefen Energieaggregate aus, und schnelle Schritte näherten sich mir.
    Bevor Halifax Lamm mich erreichte, entdeckte ich Alexander Fröhlich. Der Zahnarzt stand schräg vor mir und hielt den elektronischen Wurzelprüfer in der Hand. Das Prüfgerät befand sich ebenfalls noch daran.
    „Da sind Sie ja, Sie Wahnwitziger!" keifte Lamm mich an. „Mit Ihrem irrationalen Verhalten hätten Sie mich beinahe um meinen Verstand gebracht."
    „Reden wir nicht über Kleinigkeiten", erwiderte ich sanft. Ich deutete auf Fröhlich. „Darf ich vorstellen: Herr Dr. Alexander Fröhlich, Kosmodentist."
    Fröhlich kicherte.
    „Sauer macht lustig, lustig macht fröhlich, und Fröhlich macht Löcher in den Zähnen zu." Mein Translator übersetzte.
    „Wie kommt der Mensch hierher?"
    fragte Lamm mit hervorquellenden Augen. „Mich trifft der Schlag."
    „Immer diese leeren Versprechungen", bemerkte Professor Ensom, der unauffällig nähergetreten war. Er blinzelte mir zu, senkte die Stimme und flüsterte: „Ich lenke Halifax ab, wenn Sie mir versprechen, daß ich später mit Ihnen und Dr. Fröhlich über den Vorfall sprechen darf, Captain a Hainu."
    „Ich verspreche es Ihnen", antwortete ich.
    Ensom wandte sich an Lamm und sagte: „Ich glaube, ich habe etwas entdeckt, Hal. Komm doch mal herüber und sieh dir die Aufzeichnung an, die mein Hyper-D-Manipulator gemachthat."
    Halifax Lamm zögerte nur kurz, dann rief er: „Einverstanden, Winfried, sehen wir uns an, was ich herausgefunden habe."
    Ich zwinkerte Fröhlich zu.
    „Nichts wie fort von hier, sonst gibt es unnötige Komplikationen."
    Alexander Fröhlich schaute mich verblüfft an, aber er kam mit, als ich dem Ausgang zustrebte.
    Es war Nacht, als wir aus dem Untersuchungszentrum an die Oberfläche kamen und den Pfortenbunker über dem Schachtsystem verließen.
    Drei Space-Jets geisterten mit lautlos flammenden Impulsdüsen über den Himmel - lautlos so lange, bis der Schall uns erreichte und die Körperzellen zu schmerzhafter Resonanzzwang.
    „Ufos!" schrie Fröhlich mit klappernden Zähnen und deutete in die Richtung, in die die Space-Jets verschwunden waren.
    Ich grinste, obwohl auch bei mir noch der Körper mitschwang und die Zähne als Folge aufeinander schlugen.
    „Keine Ufos, sondern 5-Mann-Schiffchen, sogenannte Space-Jets. Kommen Sie, dort drüben steht mein Fluggleiter!"
    Dr. Alexander Fröhlich kam aus dem Staunen nicht heraus.
    Mein Fluggleiter war zwar nur ein relativ kleines Fahrzeug, nur für Kurzstrecken geeignet und von der Form eines Springer-Beiboots, wenn auch erheblich kleiner, dennoch bewunderte er es, wie ein Neandertaler vielleicht einen Pfeifkessel bewundert hätte.
    Glücklicherweise befand sich Commander Rorvic nicht an Bord unseres Schiffes, sonst hätte ich Schwierigkeiten gehabt, den Mann aus dem 20. Jahrhundert durch die Kontrollen zu bringen.
    Der Albino hatte darauf bestanden, bis zum nächsten Einsatz im Hotel EI Que Faltaba zu wohnen.
    Während des Fluges musterte Fröhlich aufmerksam den Himmel. Er wurde immer nachdenklicher, bis er endlich den Kopf schüttelte und erklärte: „Ich kann kein einziges bekanntes Sternbild entdecken, Tatcher. Alles ist fremd. Sind wir auch tatsächlich auf der Erde?"
    „Wir sind auf der Erde, Alex", versicherte ich ihm. „Nur befindet sich das Solsystem innerhalb einer Art wandernder Kleingalaxis, die sich und uns mit ihrem Energieschirm gegen das bekannte Universum abriegelt."
    Fröhlich sah mich verständnislos an, deshalb erklärte ich ihm in Stichworten das Wichtigste über den Schwarm, die ehemalige Verdummung und die gegenwärtige Situation der solaren Menschheit.
    Dabei erreichten wir die Region Ala Shan mit der supermodernen Wohnstadt Treasurycif Stars, trotz der für präkosmische Verhältnisse großen Entfernung von Terrania City ein Bestandteil von Groß-Terrania.
    Ich landete den Fluggleiter auf dem Dach des El Que Faltaba - und zwar keinen Augenblick zu früh. Gerade hatte ich das Antigravaggregat desaktiviert, als über Normalfunk Hyper-D-Stille angeordnet wurde. Die Außenmikrophone übertrugen das an- und abschwellende Geheul von Signalpfeifen.
    „Wird die Erde angegriffen?" fragte Fröhlich.
    „Nein, wahrscheinlich nicht. Sicher sind wieder ein paar Aufklärungsschiffe des Schwarms in der Nähe des Systems aufgetaucht. In einem solchen Fall wird zur Täuschung des Gegners immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher