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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer
Autoren: Unbekannt
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Hyper-D-Stille angeordnet, das heißt, alle auf dimensional übergeordneter Basis arbeitende Aggregate müssen abgeschaltet werden."
    „Aber vorhin erzählten Sie, die Schwarmherren hätten entdeckt, daß es sich bei Terra um eine Hyper-D-Macht handelt", wandte Fröhlich ein.
    „Richtig, Alex. Dennoch üben wir weiterhin größte Zurückhaltung. Bevor der Paratronschirm noch nicht wieder steht, dürfen wir die Herren des Schwarms nicht unnötig reizen.
    Zumindest sollen sie denken, sie könnten sich bei der Unterwerfung der Menschheit Zeit lassen."
    Wir benutzten den für Notfälle vorgesehenen Pneumolift, da der Antigravschacht desaktiviert war. Vor Rorvics Zimmertür blieben wir stehen, und ich drückte auf den Meldeknopf.
    Drinnen summte es vernehmlich; dennoch erfolgte keine Reaktion.
    „Vielleicht ist Ihr Vorgesetzter ausgegangen, Tatcher", meinte Fröhlich.
    Ich lachte spöttisch. „Ausgegangen, ha! Das Faultier wird wie üblich vor sich hin dösen und zu bequem sein, uns zu antworten oder über Blickschaltung den Öffnungsmechanismus zu aktivieren."
    Ich drehte der Tür den Rücken und trat mit den Absätzen gegen die Füllung. Nach etwa einer Minute erhellte sich mir gegenüber ein Bildschirm, und auf ihm war das Abbild eines Hotelangestellten zu sehen.
    „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Captain a Hainu?"
    fragte der Angestellte.
    „Ja", antwortete ich grimmig. „Schicken Sie mir jemand mit einem Zweitimpulsgeber her. Mein Vorgesetzter schläft anscheinend."
    „Ich werde Ihnen einen Roboter schicken, sobald der Hyper-D-Alarm vorbei ist, Captain", versicherte der Angestellte. „Vorher geht es leider nicht. Unsere Pneumolifts tragen keinen Roboter."
    „Dann geben Sie mir bitte den Impulskode für den Wartungsraum dieser Etage", sagte ich. „Oder soll ich auf dem Flur stehen?"
    „Selbstverständlich nicht", erwiderte der Angestellte und nannte mir den Kode.
    Ich zwinkerte Fröhlich zu, stellte meinen Universal-Kodegeber nach und begab mich zur Tür des Wartungsraumes. Sie öffnete sich, wie es sich gehörte.
    Nach kurzem Suchen entdeckte ich, was ich brauchte, um Rorvics Tür ohne Impulsgeber zu öffnen, eine Spraydose mit Thermoplastsprengstoff zum Öffnen von verklemmten Türen im Katastrophenfall.
    Ich kehrte mit dem Spray zu Rorvics Tür zurück und sprühte einen dünnen Faden rings um die Tür. Dann zog ich aus dem Seitenfach der Dose einen meterlangen Zündfaden, drückte das eine Ende in die noch weiche Sprengstoffspur und legte das andere Ende mitten auf den Flur.
    „Das dürfen Sie nicht!" protestierte der Hotelangestellte über die Monitoranlage.
    Ich kümmerte mich nicht darum, sondern aktivierte mein elektronisches Feuerzeug und setzte damit den Zündfaden in Brand. Danach zog ich mich mit Fröhlich etwa zehn Meter weit zurück.
    „Sehen Sie weg, Alex, sonst werden Sie geblendet!" warnte ich.
    Wir drehten uns um.
    Kurz darauf fauchte es, als würde das Düsentriebwerk eines Spielzeugraumschiffes angelassen. In der blanken Wand vor uns spiegelte sich die Glut der gebremsten Explosion.
    Als das Feuer erlosch, fiel die Tür polternd nach außen. Die Ränder glühten noch nach.
    Wir gingen zurück und betraten Rorvics Zimmer.
    „Heiliges Kanonenrohr!" entfuhr es Fröhlich beim Anblick des Commanders. „Das sind ja drei in einem!"
    Rorvic erwachte aus seiner vorgeblichen Meditation, ohne daß ich wie sonst meine zerbeulte Kaffeekanne oder einen anderen harten Gegenstand hätte zu Hilfe nehmen müssen.
    Er blickte meinen Begleiter wohlwollend an und sagte: „Richtig, mein Herr. In mir vereint sich die Dreidimensionalität des Seins, die aus Wirklichsein, Erkanntsein und Selbstsein besteht und die wiederum nur eine Dimension der Dreiheit von Sein, Wort und Nichts darstellt. Willkommen, Doktor Fröhlich."
    Alexander versank vor Ehrfurcht beinahe im Boden, ein Beweis dafür, wie leicht selbst hochintelligente Menschen durch gut vorgetragenes leeres Gefasel zu beeindrucken sind.
    „Woher wissen Sie meinen Namen?" flüsterte er. .
    „Ich weiß alles", log Dalaimoc mit überheblichem Lächeln.
    „Bitte, entschuldigen Sie, wenn ich in Ihrer Gegenwart auf profane Dinge zu sprechen kommen muß."
    Er blickte mich durchdringend an.
    „Eine Stunde, hatte ich gesagt, Captain a Hainu. Woher nehmen Sie die Unverfrorenheit, diese Frist um dreieinhalb Stunden zu überziehen?"
    „Ich habe dreieinhalb Stunden lang vor Ihrer Tür gewartet", erwiderte ich, „und ununterbrochen auf den
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