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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See
Autoren: Larry Brent
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bin - aber ich lebe. Das wird mir
weiterhelfen...
    Dann wieder Mitchell - in der Totale wurde die Höhle gezeigt. Die
automatische Kamera produzierte jetzt sehr schlechte Bilder.
    »Passen Sie genau auf... «, tönte die dumpfe Stimme Gerome Tranes
auf. Er saß schräg hinter Larry auf einer alten Couch, zurückgelehnt und
schweratmend. Die Verletzung machte ihm offenbar doch stärker zu schaffen, als
er selbst wahrhaben wollte.
    »Der Streifen dauert nur noch ein paar Sekunden ... «
    Walt Mitchell hatte seine Taucherausrüstung angelegt. Alles wies
daraufhin, daß er versuchte, einen Ausweg zu finden, oder die Umgebung der
Höhle näher zu erkunden.
    Der Mann auf dem Bild zuckte plötzlich zusammen. Etwas wischte
über das Bild, ein breiter, grüner Arm. Der Eindruck währte nur eine einzige
Sekunde - dann sah man an der Wand hinter Mitchell, die schemengleichen,
verwaschenen Umrisse eines ungeheuerlichen Lebewesens - die Umrisse stimmten
mit dem Fischwesen überein das Trane gefangen hatte. Ein dunkler Schatten
wischte abermals über das Bild.
    Eine Harpune!
    Die Spitze des Pfeils bohrte sich mitten in die Brust Mitchells.
Schwer schlug der verkrampfte Körper auf den glitschigen, mit Algen bewachsenen
feuchten Boden. Dann schien die Kamera geschüttelt und geschwenkt zu werden.
Das Bild war ein einziges Durcheinander von heftigen Bewegungen, von Schatten
und hellen Lichtflecken.
    Dann nur noch Schwärze - stille stumme Schwärze.
    Die kleine Szene genügte, um erklärbar zu machen, was geschehen
war. Und sie gab auch gleichzeitig ein neues Rätsel auf.
    Larry hatte eine Frage parat, aber seine Überlegungen wurden jäh
unterbrochen.
    Iwan Kunaritschew meldete sich über das Taschenfunkgerät. Der
Russe übermittelte dem Freund die neuesten Nachrichten aus Inverness, die
soeben im Camp der Wissenschaftler eingetroffen waren.
    »Auch das noch«, bemerkte Larry nur.
    Trotz seiner Schwäche sprang Trane von der Couch hoch. Er
taumelte, weil Schwindel ihn ergriff.
    »Das kann nicht möglich sein ... «
    Der Fischer hatte jedes Wort mitbekommen.
    »Ich fürchte, es ist genauso, wie mein Freund sagt... «, meinte
X-RAY-3 ernst.
     
    ●
     
    Wie der Teufel fuhr Larry Brent nach Inverness. Er holte das
Letzte aus dem Morris heraus. Im Haus Tranes ließ sich an den Spuren ablesen,
was geschehen war.
    Hier konnte man nichts mehr tun. Sie eilten zum See hinunter.
Trane sah aus wie ein wandelnder Leichnam.
    Es wimmelte vor Menschen am Ufer. Wirr redete alles durcheinander.
Wahrheit und Dichtung mischten sich zu einem bunten Bild. Jeder wollte etwas
anderes gesehen haben.
    Auf dem See glitten die Boote der Polizei und der
Suchmannschaften. Mit langen Stangen sondierte man den Boden.
    Man fand aber nichts.
    »Das wäre also das Ende unseres Plans«, sagte Trane mit schwacher
Stimme.
    »Keineswegs«, widersprach Larry. »Es lag nicht in unserer Macht,
die, Dinge zu beeinflussen oder zu unterbinden. Aber jetzt müssen wir am Ball
bleiben. Wir werden sofort aufbrechen.«
    Gerome Trane sah den Amerikaner an. »Ob ein Kutter mehr oder weniger
hier in der Gegend herumschwimmt - das macht auch nichts mehr aus.«
    »Sie haben mich mißverstanden. Wir werden nicht hier suchen - wir
werden den Bezirk abfahren, wo es in Foyers zu den Vorfällen kam.
    Es gab eine ganz bestimmte Stelle, die für uns interessant ist: Wo
der Händler McLotch angefallen wurde, wo Walt Mitchell mit seinem Boot spurlos
verschwand, wo der Maler Mclntosh ums Leben kam. Diese drei Fälle sind für uns
wichtig. Und sie spielten sich alle in einer Umgebung ab, die bis zu fünf
Meilen in den See hineinreicht, wenn wir die nächtliche Bootsfahrt von Walt
Mitchell einbeziehen. Sie kennen den See in der Umgebung von Foyers recht gut,
nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dort gibt es besonders viele unter Wasser liegende Felsen,
stimmt’s?«
    »Ja«, lautete wieder die einsilbige Antwort.
    »Okay, dann machen wir uns auf die Socken - oder, um es ganz genau
zu sagen: auf den Kahn. Das Weibchen hat aus einer Panikstimmung heraus
gehandelt. Es suchte den See und fand ihn wieder. Und nun wird es sich auf die
Suche nach dem anderen Fischwesen machen.«
    Larry atmete tief durch.
    »Mir scheint, als hätten die Menschen in dieser Gegend während der
letzten beiden Tage vergessen, daß es Nessie noch gibt. Die beiden fremdartigen
Ungeheuer, die zuerst niemand ernstnehmen wollte, beherrschen nun das ganze
Denken und Fühlen der Menschen. Und jeder hofft, daß das Grauen bald zu Ende
sein
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