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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Besitz von zwei Llyrana- Sternen?
    Unwillkürlich starrte der Ex-Teufel seinen flachen Aktenkoffer an. Um ein Haar hätte er ihn aufgerissen, um nachzuschauen, ob seine eigenen Amulette sich noch darin befanden. Doch damit würde er zugleich verraten, wo sein wertvollster Besitz sich in diesem Moment befand!
    Lucifuge Rofocale brüllte wild auf. Jetzt ging er zum Gegenangriff über.
    Aus seinem aufgerissenen Rachen flammte ein Feuersturm hervor, der Asmodis einhüllte und ihn zu einer Kugel schrumpfen ließ, die die Zimmerwand glatt durchschlug.
    Erst an der Wand des nächsten Raumes brachte Asmodis es fertig, seinen Flug wieder zu stoppen und seine ursprüngliche Gestalt zurückzugewinnen. Immer noch hielt er den Aktenkoffer in der Hand.
    Lucifuge Rofocale brach durch die Wand, schleuderte Trümmerstücke nach allen Seiten. Hinter ihm loderte das völlig in Flammen aufgegangene Wohnzimmer in grellster Glut.
    Asmodis baute ein Schutzfeld auf, gegen das der Herr der Hölle prallte.
    Aber Lucifuge Rofocale riß es machtvoll nieder.
    Dabei sah Asmodis, wie die Amulette vor der Brust des Erzdämons kurz aufglühten.
    Er benutzte sie, um gegen Asmodis zu kämpfen!
    War das ein Eingeständnis der Schwäche? Traute er es sich nicht zu, aus ureigener Kraft mit Asmodis fertig zu werden? Oder benutzte er die Amulette nur, um die Auseinandersetzung zu einem schnelleren Ende zu bringen?
    »Du wagst es, dich gegen mich zu stellen?« donnerte der Erzdämon. »Das wirst du bereuen, Abtrünniger!«
    Wieder schnelle Handbewegungen. Düstere Energie flirrte.
    Asmodis krümmte sich zusammen, um weniger Angriffsfläche zu bieten.
    Aber gerade das war ein Fehler!
    Die von Lucifuge Rofocale eingesetzte Energie verstärkte Asmodis’ Bewegung. Er fühlte sich zusammengepreßt, mußte jetzt alle seine Kraft mobilisieren, um sich dagegen zu wehren.
    Doch Lucifuge Rofocale war stärker als er.
    Asmodis versuchte, die auf ihn einwirkende Magie umzuleiten, sie für sich selbst nutzbar zu machen, sie gegen seinen Gegner einzusetzen.
    Aber er verspürte nur wenig Erleichterung. Er konnte nur einen Teil der fremden Magie für sich nutzen und zurückwerfen!
    Und dieser geringe Teil reichte nicht aus, Lucifuge Rofocale zu schaden! Er blockte sie mit spielerischer Leichtigkeit ab!
    Wieder wurde Asmodis von einem magischen Schlag getroffen. Um ihn herum zerfielen Einrichtungsgegenstände zu Staub. Die Zimmerwand zeigte klaffende Löcher. Staubwolken wirbelten durch den Raum, drangen in Asmodis’ Nüstern.
    Er schnob den Staub keuchend wieder aus. Er hustete, wand sich in Krämpfen. Er merkte kaum, wie ihm die Klauenhand des Herrn der Hölle den Aktenkoffer entriß.
    Lucifuge Rofocale lachte wieder.
    Triumphierend und voller Hohn!
    Erst als der magische Druck nachließ, begriff Asmodis, was geschehen war. Er hatte seinen Besitz nicht schützen können!
    Lucifuge Rofocale hatte ihm seine Macht gezeigt, hatte ihm bewiesen, daß er immer noch in der Lage war, jeden seiner Untertanen in den Staub zu treten, wenn er es wollte. Selbst einen Asmodis. Jetzt vielleicht noch leichter als früher, als Asmodis noch der Fürst der Finsternis gewesen war!
    Aber Asmodis wollte sich nicht zertreten lassen. Und er wollte seine drei Amulette auch nicht dem Herrn der Hölle überlassen, der sich mit seinen beiden bereits vorhandenen soeben selbst als Sammler gezeigt hatte!
    Taumelnd versuchte er wieder auf die Beine zu kommen. Er sah, wie sich das flackernde Irrlicht in Lucifuge Rofocales Augen verstärkte, als der Erzdämon den Aktenkoffer einfach aufzureißen versuchte, statt ihn normal zu öffnen. Das ging ihm offenbar zu langsam.
    Asmodis sammelte Kraft. Lucifuge Rofocale durfte seine Amulette nicht bekommen!
    Der Koffer flog auf.
    Drei Silberscheiben flirrten durch die Luft.
    »Drei!« schrie Lucifuge Rofocale wild auf. »Drei in meiner Hand!«
    »Du irrst«, stieß Asmodis hervor, konzentrierte seine Kraft auf all seine Amulette zugleich - und setzte sie ein!
    Wieder schrie Lucifuge Rofocale, diesmal jedoch nicht vor Überraschung, sondern… weil der Tod nach ihm griff!
    Asmodis, einstmals Fürst der Finsternis, kannte keine Skrupel, einen anderen mächtigen Dämon eiskalt zu vernichten.
    ***
    Julian Peters erkannte die Erfolglosigkeit seines Versuchs und brach ihn ab. Er löste sich aus seiner meditativen Versenkung. Langsam schwebte er abwärts und berührte den weichen, warm gewordenen Boden, um sich elastisch zu erheben.
    Er fühlte sich nicht geschwächt
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