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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war noch jemand da…
    ***
    Es war die Hölle.
    Sie tauchten auf inmitten eines Feuermeers. Darin zwei Menschen, die gerade noch lebten, und ein Toter.
    Blitzschnell reagierte Julian.
    Der Traum, der sie alle vom Château Montagne hierher gebracht hatte, war verloschen. Aber um sie herum entstand eine neue Traumwelt; eine, die die Räume der Wohnung, die Menschen und die mörderischen Flammen in sich aufnahm. Und in dieser Traumwelt löschte Julian das Feuer, indem er es einfach als nicht existent betrachtete.
    Da waren keine Flammen mehr…
    In der Traumwelt schuf Julian ein Telefon. Er benutzte es, rief die Feuerwehr hierher. Dann, nach der Bestätigung des Alarms, verschwand der Apparat wieder im Nichts, wurde nicht mehr gebraucht.
    Nicole half Angelique, Zamorra schleppte Yves mit sich.
    Julian selbst hob den Leichnam von Maurice auf und trug ihn hinter den anderen her nach draußen. Sein Gesicht zeigte Entsetzen über das, was hier vorgefallen sein mußte.
    Kaum waren sie alle draußen, als Julian die Traumwelt löschte.
    Die Kellerwohnung brannte!
    Nicole sah Julian fragend an, aber er kam ihren Worten zuvor. »Es hätte vermutlich ein Zeitparadoxon verursacht, die Flammen vor ihrem Entstehen zu löschen, und das Feuer jetzt noch zu annullieren, übersteigt meine derzeitigen Fähigkeiten. Es wäre zu kompliziert. Es gibt nicht einen Brandherd, sondern deren Tausende auf wenigen Quadratmetern. Bis ich die alle gelöscht habe, ist die Feuerwehr hier längst fertig.«
    Er beugte sich über Angelique.
    »Alles in Ordnung?«
    »Nein«, murmelte sie. Ihre Augen waren von Tränen verschleiert. »Gar nichts ist in Ordnung.«
    »Was ist passiert? Wer hat das alles getan?«
    »Ein geflügelter Teufel, ein Dämon. Er hat Maurice - getötet… Maurice ist tot… er lebt nicht mehr… ermordet…«
    Sie stand unter Schock.
    Julian bedauerte, nicht auch einen Krankenwagen angefordert zu haben. Er vereinfachte die Sache, schuf eine neue Traumbrücke, über die sie alle in ein Krankenhaus gelangten.
    Für einen Toten war dort kein Platz.
    Für einen Toten gab es nur noch einen Sarg.
    Für Maurice Cascal.
    Yves ballte die Fäuste. Nicht nur Zamorra spürte den unbändigen Zorn und den Haß auf alles Dämonische. Ein Zorn, der in Ombre erwachte, um immer größer, immer verzehrender zu werden.
    »Warum er?« murmelte Ombre bitter. »Warum mußte es ausgerechnet Maurice sein? Der einzige von uns, der es wert war, eine Chance zu bekommen und etwas aus seinem Leben zu machen! Warum hat sich dieser Satan nicht an mir vergriffen? Warum mußte es Maurice sein?«
    Er wandte sich Zamorra zu. In seinen Augen brannte ein mörderisches Feuer.
    »Ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen«, sagte er. »Ihn und alle anderen seiner Art.«
    »Und wie?« Zamorra atmete tief durch. »Wie willst du das anstellen, Schatten?«
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Ombre. Seine Stimme war dunkler geworden als früher; etwas Drohendes schwang darin mit. »Aber ich werde es lernen. Und du, Para-Mann, kannst mir dabei helfen - oder es lassen. Aber dann solltest du mir niemals im Wege stehen bei dem, was ich tun werde!«
    Er wandte sich ab und schritt davon.
    Einmal blieb er noch kurz stehen, als er Julian sah, der die Arme um Angelique gelegt hatte und leise auf sie einsprach.
    Dann trat ihm eine Ärztin in den Weg und bat ihn in ein Behandlungszimmer.
    Was wird daraus? dachte Zamorra. Ein einsamer Rächer, der an den Höllenmächten zerschellen wird? Er hat immer versucht, der Magie zu entfliehen, er hat keine Erfahrungen. Er hat nicht mal eine Chance. Und wenn ich ihm helfe, werde ich zum Werkzeug blinder Rache.
    Und das wollte er nicht sein. Sie hatten zwar beide das gleiche Ziel, Ombre und er, die Vernichtung der Dunkelmächte. Aber sie hatten unterschiedliche Motive. Zamorra handelte, um Menschen zu retten, sie vor dem Grauen zu schützen, damit das Chaos der Hölle niemals in dieser Welt regierte.
    Ombre aber war ein Rächer.
    Zamorra dachte an Teri Rheken.
    Sie hatte jetzt das sechste Amulett. Und Lucifuge Rofocale hatte davon erfahren. Er war zu ihr unterwegs.
    Hatte sie überhaupt noch eine Chance?
    Zamorra haßte es, zur Untätigkeit verurteilt zu sein, zum hilflosen Abwarten. Er wollte etwas tun, wollte den Kampf gegen Lucifuge Rofocale aufnehmen. Ihm das Amulett vor der Nase wegschnappen oder es ihm anschließend abjagen. Aber wo sollte er nach ihm und Teri Rheken suchen? Der zeitlose Sprung hinterließ keine Spuren, denen man folgen konnte.
    Es
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