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0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde
Autoren: Unbekannt
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ohne Pleiten gibt es nicht. Wären alle Probleme ohne Fehlversuche zu lösen, dann wäre die Forschung kein Problem."
    „Das sehe ich ein. Aber was geschieht jetzt?"
    „Ich vermute, daß Waringer mit wenigstens drei - bis fünftausend Testpersonen in die Galaxis fliegen wird. Dort wird sich zeigen, wie wirksam das Netz tatsächlich ist. Um ehrlich zu sein, ich bin absolut nicht so optimistisch wie Waringer und mein Chef. Ich rate Ihnen, auf dem Schiff alle nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit es nicht zu einer Katastrophe kommen kann, wenn die Netze versagen."
    „Die Testpersonen können höchstens wieder verdummen."
    „Das ist nicht sicher", antwortete Belcant. „Das Netz bewirkt nach unseren Berechnungen eine transformierte Impulsgebung an das Gehirn. Die Laborversuche sind gut verlaufen.
    Theoretisch müßte alles richtig funktionieren. Das GrIko-Netz stockte den zu geringen Gravitationswert auf die richtige Norm auf. Unter diesen Umständen müßten für die Verdummung empfindsame Menschen auch innerhalb der Galaxis geistig normal bleiben. Müßten Oberst! Erst in der Galaxis wird sich zeigen, was tatsächlich passiert."
    Belcant ging wieder zu seiner Bar und schenkte sich einen Whisky ein.
    „Waringer und Hung-Chuin sind davon überzeugt, daß die Testpersonen höchstens wieder verdummen können. Ich halte andere Konsequenzen für durchaus möglich."
    „Welche beispielsweise?"
    „Alle Reaktionen sind denkbar. Ich bin der Ansicht, daß wir Überhaupt noch nicht voraussagen können, wie die Gehirne reagieren. Vielleicht werden die Testpersonen nicht nur wieder intelligent vielleicht werden sie darüber hinaus äußerst aggressiv, zerstörungswütig oder suizid. Niemand kann das voraussagen."
    „Und doch wollen Sie mitfliegen?"
    Belcant trank seinen Whisky aus.
    „Die Zeit drängt", sagte er. „Rhodan braucht voll handlungsfähige Menschen. Wir können nicht mehr länger warten."
     
    3.
     
    Der Siganese Ovo Bowo verbrachte eine äußerst ungemütliche Nacht in seinem Versteck über dem Eingangsschott zu dem Höhlensystem, das als Versorgungsdepot benutzt wurde.
    Die Kampfroboter durchsuchten die Räume, nachdem einer von ihnen das getötete Mädchen entfernt hatte. Bowo mußte sämtliche Hilfsaggregate seiner Ausrüstung aussehalten, um so die Gefahr einer Ortung möglichst weit herabzusetzen. Er hatte Glück. Als die Sonne über dem indischen Subkontinent aufging, zogen die Roboter endlich ab. Der Siganese fiel in einen Erschöpfungsschlaf, aus dem er eine Stunde später schon wieder erwachte. Er fühlte sich äußerst schwach.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, verließ er seinen Unterschlupf. Er flog mit Hilfe seines Antigravgerätes zu der Stelle, wo Ava Liran gestorben war. Hier fand er eine Spange, die sich vorzüglich dazu eignete, sein gebrochenes Bein zu schienen. Er brauchte fast eine Stunde, bis er die Stützung angebracht hatte, da ihn die Schmerzen zwischenzeitlich immer wieder bis an den Rand der Besinnungslosigkeit trieben. Während er diese mühselige Arbeit verrichtete, schwor er tausend Eide, den Tod der Terranerin zu rächen und die Pläne der Gemeinschaft der Hellsichtigen zu durchkreuzen.
    Schließlich stieg er auf und ließ sich durch die Gänge der Anlage treiben. Er bewegte sich im Schutze seines Deflektorfeldes vorwärts, da Masko Batala überall Spionaugen hatte anbringen lassen. Ab und zu zog er sich auf eine Wandleiste oder hinter Belüftungsrohre zurück, wenn ihm ein Roboter begegnete. Immer wleder fühlte er sich versucht, die Kampfmaschinen mit blitzschnellen Vorstößen zu vernichten, wenn er bemerkte, daß sie lhre Schutzschirme nicht eingeschaltet hatten. Er verzichtete jedoch auf derartige Racheaktionen, weil er damit nur ein Werkzeug zerstören würde, nicht jedoch die eigentlich Verantwortlichen getroffen hätte.
    Als Ovo Bowo eine Halle erreichte, die mit Konservenkästen bis dicht unter die Decke gefüllt war, hörte er die beschwörende Stimme des Grönländers. Masko Batala ließ - wie jeden Morgen - die Tonbänder mit seinen propagandistischen Reden abspielen.
    Zahlreiche Lautsprecher gaben seine Worte in alle Bereiche der Stadt Panjim weiter. Der Siganese mußte daran denken, daß in dieser Minute etwa zweihunderbtausend Menschen aus den Häusern der Stadt kommen würden, um Batala zu hören.
    Er erzählke ihnen, daß sie alle den Kern eines neuen Sternenreiches bilden sollten, das gegen
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