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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos
Autoren: Unbekannt
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eintausendsechshundert Meter, seine Höhe dreihundertzwanzig Meter."
    Noch während die Ortungs - Auswertung sprach, war Reginald Bull zum nächsten Rundsprechgerät gehastet - und als die elektronische Stimme verstummte, sagte er: „Hier spricht Bull. Alle Mann auf Gefechtsstation. Klar Schiff zum Gefecht. Achtung: Niemand eröffnet die Feindseligkeiten.
    Falls nötig, werde ich den Feuerbefehl erteilen. Ende!"
    Ich blickte zu dem großen Bildschirm, auf den die Ortungsautomaten das Abbild des fremden Raumschiffes projizierten. Es sah tatsächlich aus wie eine flache schwarze Scheibe. Die Triebwerke waren nicht zu erkennen.
    „Die Seitenfläche liegt auf gleicher Ebene wie unser Äquatorwulst", bemerkte Staatsmarschall Bull. „Sie lag schon so, als das Schiff aus dem Zwischenraum kam. Das und die Tatsache, daß es so dicht bei uns heraussgekommen ist, sprechen dafür, daß seine Besatzung unsere Position genau kannte."
    Ich nickte, während ich mit gemischten Gefühlen auf das Dröhnen der Kraftwerke lauschte, die auf Grund des Alarms zusätzlich aktiviert worden waren, um die Energieschirmprojektoren zu beliefern. Selbstverständlich hatte die INTERSOLAR sich in einen dreifachen Schutzschirm gehüllt: in einem aus Normalenergie, einen aus Hochüberladungsenergie und einen aus Paratronenergie.
    Bull schaltete den Interkom zur Funkzentrale duroh und befahl, eine Strukturlücke in die gestaffelten Schirme zu schalten und eine Hyperkomantenne auszufahren.
    „Vielleicht wollen die Fremden Kontakt mit uns aufnehmen", erklärte er dazu.
    „Was Tatchers Hron angeht ...", begann Riev zaghaft.
    Der Staatsmarschall holte tief Luft, beherrschte sich aber und sagte ruhig zu mir: „Bringen Sie Leutnant Kalowont bitte zu Professor Truk.
    Ich glaube nicht, daß wir Sie wegen der Fremden brauchen."
    Doch wieder kam ich nicht dazu, seine Anweisung auszuführen, denn die Funkzentrale meldate sich über Interkom und berichtete, das fremde Schiff habe sich gemeldet.
    „Die Fremden kennen unseren Flottenkode, Staatsmarschall", sagte der Cheffunker aufgeregt. „Sie haben ihren Spruch fehlerfrei verschlüsselt."
    „So!" war Bulls einziger Kommentar dazu. „Und wie lautet der Spruch?"
    „Ich verlese wörtlich: ‘ASA an terranisches Ultraschlachtschiff INTERSOLAR. Bitte melden Sie sich!’ Das war alles, Sir. Sollen wir antworten?"
    Nach kurzem Zögern sagte Bull: „Nein, wir warten noch."
    Er wandte sich an mich.
    „Die Fremden wissen ziemlich viel über uns, Captain a Hainu.
    Was halten Sie davon?"
    „Ich habe ein komisches Gefühl, Sir" antwortete ich. „Die Begleitumstände, unter denen ‘das schwarze Schiff erschien, die Tatsache, daß die Besatzung unseren Flottenkode kennt und genau weiß, daß sie der INTERSOLAR gegenübersteht, lassen mich befürchten, daß es sich um Cynos handelt."
    „Ich ahnte es, als Sie bleich wurden, Captain", erwiderte Bull gelassen. „Ist Ihre Furcht vor den Cynos so groß?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir. Die Cynos fürchte ich überhaupt nicht, aber jedesmal, wenn irgendwo Cynos auftauchten, wurde ich mit Commander Rorvic in den Einsatz geschickt - und jeder Einsatz mit Rorvic läßt ein Stück meiner Seele abbröckeln."
    „Seien Sie nicht albern", entgegnete der Staatsmarschall. „Sie neiden dem CYD-Commander bloß seine Genialität."
    „Achtung!" meldete die Funkzentrale. „Zweiter Funkspruch aufgefangen. Ich verlese: ‘ASA an terranisches Ultraschlachtschiff INTERSOLAR. Sie haben auf unseren ersten Anruf nicht geantwortet, deshalb erklären wir, daß das Heimliche Imperium Ihre ständigen Einmischungen nicht Iänger hinzunehmen gedenkt. Wir fordern eine Unterredung mit CYD-Commander Dalaimoc Rorvic, und wir fordern, daß Sie uns nicht hinzuhalten versuchen."
    Bulls Blick wurde hart.
    „Rufen Sie Ihren Commander!" befahl er mir. „Rorvic soll in die Funkzentrale kommen. Ich gehe schon voraus."
    Ich schaltete den Interkom zu Rorvics Kabine durch und wartete. Als mein Vorgesetzter sich nach einer Minute immer noch nicht gemeldet hatte, sagte ich zu Riev: „Gehen Sie zu Bull und richten Sie ihm aus, daß ich den Commander persönlich hole, weil er auf Interkomrufe nicht reagiert. Wahrscheinlich döst er wieder vor sich hin, was er natürlich ‘meditieren’ nennt, um aus seiner Faulheit auch noch Kapital zu schlagen."
    Riev Kalowont wollte etwas sagen, dann aber schloß er den Mund wieder, wandte sich um und lief los. Ich setzte mich ebenfalls in Bewegung, grimmig
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