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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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auseinanderzufliegen. Sie schnappte nach Luft, keuchte, und Speichel floß aus ihrem halb geöffneten Mund.
    Wie tot blieb sie liegen…
    Zeit verstrich.
    Minuten, Stunden? Irgendwann, Kara wußte selbst nicht, wie lange sie gelegen hatte, kam ihr zu Bewußtsein, daß sie sich auf keinen Fall ausruhen durfte.
    Sie stand auf.
    Es wirkte lächerlich. Ein Kleinkind schaffte diese Bewegungen besser als sie.
    Dann stand sie. Breitbeinig mußte sie bleiben, auf das Schwert gestützt. Ihr Kopf pendelte, bis ihr einfiel, daß es noch eine Gegnerin gab, und sie schaute dorthin, wo Merete lag.
    Sie war noch da.
    Erschöpft, ausgelaugt und wie tot lag sie rücklings im weichen Gras. Ihre Lippen bewegten sich. Der blaue Schimmer auf ihrer Haut hatte einen Stich ins Graue bekommen.
    Auch Kara fiel das Laufen schwer. Es war kein Zufall, daß sie neben Merete stehenblieb und in deren Engelsgesicht schaute, das gar nicht mehr so engelhaft aussah. Jetzt trug es den Ausdruck des Hasses. Kara blickte auf ihre Feindin nieder. »Ich habe gewonnen!« erklärte sie. »Ich habe den Kampf für mich entschieden. Myxin und das Mädchen Wendy gehören wieder mir.«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Nein, da nimmt man mich nicht. Gib zu, Merete, daß du verloren hast. Gibt es zu!«
    Sie hob den rechten Arm, ihre Hand bildete eine Kralle, aber sie griff nicht nach Karas Fußknöcheln, denn die Schöne aus dem Totenreich hatte gleichzeitig ihr Schwert angehoben. Plötzlich schwebte die Klinge über dem Gesicht der Architektin.
    »Ich könnte es tun!« flüsterte Kara. »Ich könnte mit dem Schwert deinen Kopf in den Boden rammen und dein Engelsgesicht zerstören. Aber ich mache es nicht, weil ich keine Mörderin bin.« Nach diesen Worten ging sie weiter.
    Das höhnische Lachen des Zwitters störte sie nicht. Kara wollte die beiden Geiseln aus ihrer gefährlichen Lage befreien.
    In einem tiefen Blau schimmerten die Steine. Zwischen ihnen stand die zu Materie gewordene Energie vom Planeten der Magier wie eine Wand, die Myxin und Wendy umschloß.
    Ein entschlossener Zug umspielte Karas Mund, als sie zum erstenmal das Schwert hob.
    Dann schlug sie zu.
    Und diesmal führte sie die Waffe wie in besten Zeiten. Sie war in ihrer Hand leicht wie eine Feder geworden, und die Klinge bewies, welch eine Macht in ihr steckte.
    Kara zertrümmerte die Wand. Sie hörte kein Splittern, kein Krachen, sie drosch hinein und sah, daß sich das Gestein unter der Kraft der goldenen Klinge in blau schimmerndes Licht auflöste.
    Wendy Lakeman und Myxin verloren den Halt. Nichts war mehr vorhanden, das sie noch hätte halten können.
    Wie zwei Steine fielen sie zu Boden. Sie landeten im Gras zwischen den Steinen, überkugelten sich, während Kara langsam auf die beiden Geretteten zuschritt.
    Myxin drehte sich als erster herum.
    Kara wechselte die Klinge in die Linke und streckte dem kleinen Magier die Rechte entgegen.
    Fassungslos starrte Myxin sie an. »Du hier?« fragte er leise. »Du bist in der Wohnung?«
    »Nein, Myxin, wir sind zu Hause. Bei den Steinen, in unserem Refugium. Die Kraft der Steine hat dich an diese Stelle geschafft. Willkommen daheim, Myxin.«
    »Bin ich… bin ich … gerettet?« Wendy fragte es mit einer zaghaft klingenden Stimme.
    »Ja, das bist du.«
    »Mein Gott, ich bin…« Sie weinte plötzlich und drehte ihr Gesicht vor Scham weg.
    Kara aber zog Myxin auf die Beine, der wie ein schwankender Halm im Wind stand, und er fragte sie: »Wie hast du es geschafft, Kara? Wie?«
    »Es war nicht einfach.«
    »Und sie?«
    Kara trat zur Seite, damit Myxin einen freien Blick auf Merete alias Glarion bekam.
    Der Zwitter mit dem Engelsgesicht war dabei, sich auf die Füße zu stemmen. Es wirkte lächerlich, denn immer wieder sackte die Gestalt ein, fiel zu Boden und ließ sich Zeit, um sich zu erholen.
    »Sie hat die Steine damals hergestellt«, sagte Kara leise. »In ihrer Zeit. Sie fühlte sich als die wahre Besitzerin. Vielleicht ist sie das auch, aber wir werden unser Refugium nicht hergeben, Myxin, das mußt du mir versprechen.«
    »Sie war es?«
    »Ja.«
    »Dann ist die Herkunft der Flammenden Steine endlich gelöst?«
    »Genau!«
    Da hörten sie den irren Schrei. Der Zwitter hatte ihn ausgestoßen.
    Es war ihm gelungen, sich auf die Beine zu stellen. Das war auch alles. Zu einem Angriff fehlte ihm die Kraft, denn andere Mächte waren über ihn gekommen…
    ***
    Mein Schrei hatte Sir James alarmiert. In der folgenden Sekunde lernte ich es, mich über den
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