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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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ihrer Seele, auch an ihrem Körper. Das Herz schlug schwer und dennoch schnell. Schweiß trat auf ihre Stirn. Sie hielt die Augen halb geschlossen, sah nur die etwas schräg gestellte Klinge und holte aus ihr hervor, was hervorzuholen war.
    Das Schwert »meldete« sich.
    Plötzlich hatte sie den Kontakt hergestellt. Die Magie war erwacht.
    Sie spann den gewaltigen Bogen und kämpfte verzweifelt gegen die ältere atlantische Magie an.
    Vielleicht hätte sie es nie geschafft, aber die Klinge war auf dem Planeten der Magier geschmiedet worden, und Nathan, dieser Künstler, hatte all sein Wissen in das kleine Wunderwerk hineingelegt.
    Kara kam es zugute!
    Sie war versunken in ihrer Welt. Das Prickeln durchlief ihre Adern, wobei sie allmählich das Gefühl bekam, Hitze auszustrahlen.
    Ein unsichtbares Feuer bildete einen Schild um ihren Körper, und abermals holte sie alles aus sich heraus.
    Zwei Magien prallten zusammen.
    Alte, mächtige und dämonische Kräfte auf der einen Seite, und auf der anderen die des Lichts, des Guten.
    Ein Schrei zitterte durch die Stille. Vögel flatterten auf und huschten weg.
    Das bekam Kara nicht mit. Sie hatte sich allein auf den Schrei konzentriert, der nicht von ihr stammte.
    Glarion/Merete, das Engelsgesicht, hatte ihn ausgestoßen. Die Architektin stand noch immer vor Kara, ihre Haltung allerdings hatte sie in den letzten beiden Sekunden verändert. Der Rücken war durchgebogen. Durch ihre Gestalt lief ein Zittern. In ihrem Innern verschoben sich die Distanzen. Blaues Licht schien dort zu flackern, strahlte auf, und ging wieder aus…
    Dennoch ließ sie die Hände auf Karas Kopf, wollte auf keinen Fall aufgeben.
    Die Schöne aus dem Totenreich setzte die Magie der Klinge dagegen. Sie tat es nicht allein für sich, es ging auch um Myxin und um Wendy Lakeman. Und nicht zuletzt um ihr Refugium, das Kara auf keinen Fall aus den Händen geben und dem Zwitter überlassen wollte.
    Merete ächzte.
    Die Geräusche, die über ihre Lippen flossen, waren kaum zu deuten. Sie hörten sich jaulend und gleichzeitig keuchend an.
    Kara hörte sie auch. Sie rechnete mit einem Erfolg und hob den Blick ein wenig an, so daß sie auf den Körper schauen konnte.
    Merete zitterte.
    Es war nicht mehr ein einfaches Vibrieren, sondern schon mehr.
    Wie ein Orkan raste es durch ihren Körper. Sie hatte schon jetzt Mühe, sich auf den Beinen zu halten, auf ihrer bläulich schimmernden Gesichtshaut lag der Schauer fast daumendick.
    Dennoch kämpfte sie.
    Merete alias Glarion wollte es nicht wahrhaben, daß die Umwandlung von Energie in Materie nicht mehr so klappte wie sonst. Sie hatte sich alles anders vorgestellt und auch fest darauf vertraut, mußte jetzt erkennen, daß es noch eine Gegenkraft gab.
    Beide waren auf dem Planeten der Magier entstanden, der mit seiner Strahlung auch Atlantis erreicht hatte.
    Wer gewann?
    Bis an die Grenzen der Kräfte ging dieser verzweifelte und mit allen geistigen Mitteln geführte Kampf. Auch Kara war nicht mehr ruhig. Sie hielt den Mund weit offen, saugte die Luft ein, atmete keuchend, zitterte ebenfalls und bekam auch mit, daß die Klinge schwankte.
    In den nächsten Sekunden mußte es zu einer Entscheidung kommen.
    Plötzlich spürte sie einen Kältestich, der ihr den Atem raubte. Er jagte vom Kopf her durch ihren Körper. Es war das letzte Aufbäumen der Architektin gewesen. Wenn dieser Angriff fehlschlug, hatte sie verloren.
    Kara erstarrte.
    Ihr Denken war plötzlich ausgeschaltet. Sie sah andere Bilder vor sich, Tempel, Felder, die Weite eines Landes – Atlantis. Dazwischen aber das bärtige Gesicht eines Mannes mit wissenden und gleichzeitig auch gütigen Augen.
    Delios, ihr Vater!
    Kara verstand die stumme Botschaft aus ihrer Erinnerung. Noch einmal stemmte sie sich gegen den zur Versteinerung führenden Kälteschock an – und schaffte es.
    Merete schien vor ihr zu explodieren. Sie schnellte hoch, als hätte sie ein Sprungbrett benutzt. Ihr Körper beschrieb in der Rückenlage einen Bogen. Mit beiden Armen ruderte sie, bevor sie zu Boden schlug.
    Das Gras dämpfte ihren Fall. Auf dem Rücken blieb sie liegen, jammernd und zuckend.
    Kara sah wieder klar. Sie konnte es nur nicht fassen, daß sie gewonnen hatte. Noch stützte sie das Schwert, aber ihre Knie gaben nach.
    Wie im Zeitlupentempo fiel Kara nach vorn, das Schwert wie eine rettende Planke umklammernd.
    Auf dem Gesicht blieb sie liegen. In ihrem Kopf toste und brauste es. Ein ganzes Weltall schien dort
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