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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Waffe überreichte. »Wird die silberne Banane es packen?«
    Ich strich über das gekrümmte Metall. Meine Handfläche war feucht geworden und hinterließ auf der Fläche einen dünnen Schweißfilm. »Tja«, sagte ich leise, mir dabei die Kehle freiräuspernd. »So recht weiß ich das nicht, aber es kann schon sein.«
    »Es soll sogar sein, John. Es muß einfach sein. Wir können es nicht hinnehmen, daß irgendwelche Dinge um uns herum geschehen, die Tod und Schrecken verbreiten.«
    »Das ist klar, Sir!«
    »Suchen Sie diesen Grand Hyatt. Und wenn er erscheint, setzen Sie alles auf die eine Karte.«
    Endlich kam ich dazu, mich zu bedanken. »Noch etwas, Sir. Was ist mit Ihnen?«
    Der Superintendent lächelte schmal. »Ich werde zuschauen, wie wir gewinnen.«
    Er hatte den Satz sehr leise ausgesprochen, doch in seinen Worten lag ein tödlicher Ernst.
    Ich nickte. »Jetzt müssen wir Hyatt nur noch finden, wobei ich hoffe, daß er sich auf Suko und mich konzentriert. Oder haben Sie andere Meldungen vernommen, Sir?«
    »Nein, nichts dergleichen.«
    »Das ist schon positiv.«
    Sir James schritt in die Nähe der verlassenen Portiersloge. Auch er hatte sie in seiner langen Laufbahn beim Yard bestimmt nicht so erlebt. Die Halle war zu einer Insel geworden.
    Von der Loge aus hatte man einen sehr guten Überblick, wenn nicht sogar den besten.
    Sir James blieb dort stehen und drehte der Glaswand den Rücken zu. Er hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Nichts deutete auf seine innere Erregung hin. Mein Chef behielt die Nerven stets unter Kontrolle. In meinem Hals war es trocken geworden. Ich konnte einfach nicht ruhig bleiben. Mit möglichst leisen Schritten durchquerte ich die Halle. Die Ausgänge waren zu. Irgendwo im gewaltigen Yard Building lauerte die tödliche Gefahr. Dabei überkam mich der Eindruck, daß sie nicht einmal allzu weit von mir entfernt war.
    Den genauen Grund für dieses Gefühl hätte ich nicht sagen können, aber es war eben so.
    Standen Sir James und ich bereits unter Beobachtung? Lauerte das Böse direkt in unserer Nähe?
    Das Kreuz, oftmals ein großer Warner, würde mir auf diese Frage keine Antwort geben, da es auf die atlantische Magie leider nicht ansprach. Wieder ging ich quer durch die Halle, während Sir James seinen Platz nicht verlassen hatte.
    Nach Beendigung unseres Gesprächs waren höchstens zwei, drei Minuten vergangen. Mir kam es vor wie Stunden. Ich mochte auch das lastende Schweigen nicht und wollte meinen Chef schon ansprechen, als mir das erste Wort praktisch auf den Lippen gefror.
    Sir James stand mit dem Rücken zur Loge und blickte in die leere Halle hinein.
    Ich aber schaute auf ihn und auch auf das Glas hinter seinem Rücken. Es hatte eine andere Färbung bekommen.
    Bläulich…
    Kaum war mir diese schlimme Tatsache aufgefallen, als ich hinter der Abdeckung die Bewegung sah.
    Jemand schob sich in die Höhe. Auf dem Kopf trug dieser Jemand eine Schirmmütze.
    Da war er, das war Grand Hyatt!
    »Sir James, weg!« brüllte ich.
    In mein Schreien hinein splitterte das Glas der Loge…
    ***
    Kara spürte das weiche Licht. Sie hatte die eindringlich gesprochenen Worte der Merete gehört und hätte eigentlich mit dem Leben abschließen müssen.
    Aber sie wäre nicht die Tochter des großen Delios gewesen, wenn sie tatsächlich so gehandelt hätte. Und sie besaß ihr Schwert. Als Schlag- und Stichwaffe war es nicht mehr zu gebrauchen, doch das Schwert mit der goldenen Klinge besaß auch andere Funktionen.
    Es war magisch geladen, geschmiedet von Nathan, der ebenfalls auf dem Planeten der Magier gelebt hatte. Und an ihn, an sein Wirken, an seine Macht, die er dem Schwert mitgegeben hatte, erinnerte sich Kara.
    Wie oft hatte sie auf diese Macht zurückgreifen können. Es war ihr stets gelungen, die Klinge als einen Beschleuniger einzusetzen, um mit anderen Welten Kontakt aufzunehmen.
    Sie konnte bei höchster Konzentration durch die Klinge eine starke Gegenmagie aufbauen, und das war in diesem Augenblick ihre allerletzte Chance.
    Kara konzentrierte sich!
    Sie vergaß den bläulichen Lichtschleier, der ihre Gestalt umwehte.
    Sie hatte den Kopf gesenkt, schaute auf ihre beiden Hände, die übereinander auf der Schwertklinge lagen, während sie auf dem Kopf den leichten Druck der anderen Finger spürte.
    Um Karas Mundwinkel zuckte es. Das Heraufbeschwören der Gegenmagie und die ungeheure Konzentration forderten ihr alles ab.
    Es kostete fast ihre gesamte Kraft und zehrte nicht nur an
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