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0541 - Im Banne des Panikfeldes

Titel: 0541 - Im Banne des Panikfeldes
Autoren: Unbekannt
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zu, daß unsere kleinen und großen Schiffe ziemlichen Ärger stifteten, aber damit besiegt man keinen Gegner wie diesen."
    „Die Schiffe sorgen dafür, daß die Sternkarten vervollständigt werden, Atlan, vergiß auch das nicht! Wir kennen nur einige markante Sonnen innerhalb des Schwarms. Im Notfall könnten wir nicht einmal exakte Ortsbestimmungen vornehmen, sondern uns nur auf vage Koordinatenangaben verlassen. Wenn wir innerhalb des Schwarms im großen Stil operieren wollen, benötigen wir genaue Karten. Und die bekommen wir durch unsere Aktion so ganz nebenbei."
    „Zugegeben. Hundert Schiffe, die überall unverhofft auftauchen, stiften Verwirrung und bringen dazu noch brauchbare Daten heim. Aber eine Entscheidung ...?" Er schüttelte den Kopf. „Was ich herbeiführen möchte, ist eine Entscheidung! Nicht mehr und nicht weniger als eine Entscheidung!"
    Rhodan nickte.
    „Ich auch, Atlan, ich auch."
    Sie saßen in der Kontrollzentrale der MARCO POLO, des riesigen Kugelraumers mit zweieinhalb Kilometer Durchmesser.
    Auf dem Planeten Kokon waren sie vor jeder Ortung sicher, denn das intelligente Plasma der entarteten Gelben Eroberer hatte das Schiff ganz und gar überzogen, so daß selbst die geringste Energieabstrahlung, die zur Ortung aus dem Raum hätte führen können, vermieden wurde.
    Fünfzig Hundert-Meter-Kreuzer und fünfzig Korvetten mit einem Durchmesser von sechzig Metern waren unter dem Kommando von Joak Cascal und Edmond Pontonac vor einigen Tagen ausgeschleust worden und in den Schwarm vorgestoßen.
    Unentdeckt blieb die MARCO POLO zurück.
    Es handelte sich um die Aktion, über die sich die beiden Männer gerade unterhielten. Gerade ihr scheinbares Streitgespräch enthüllte die Gemeinsamkeit ihres Denkens.
    Beide waren mit dem Erfolg dieser Aktion alles andere als zufrieden.
    „Noch etwas kommt hinzu", sagte Atlan.
    „Was denn?"
    „Harno!"
    Rhodan nickte zustimmend, sagte aber noch nichts darauf.
    Sein fähigster Mutant, der Mausbiber Gucky, hatte Harno aus der Gewalt der unbekannten Schwarmherrscher befreit, aber seitdem war nichts mehr geschehen. Die schwarzschimmernde Kugel aus Zeit und Raum, fast einen Meter im Durchmesser, war zu einer faustgroßen Kugel zusammengeschrumpft, die kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Die schwarzbraune Färbung wirkte stumpf und leblos. Sie schien alle ihre wunderbaren Fähigkeiten verloren zu haben. Alle Versuche, Harno wieder zum Leben zu erwecken, waren bisher gescheitert. Die Kugel ruhte in Guckys Kabine. Der Mausbiber war der beste Freund des seltsamen Lebewesens - wenn man Harno im echten Sinne des Wortes als Lebewesen bezeichnen wollte.
    Endlich sagte Rhodan: „Ich weiß nicht, ob uns Harno jetzt in dieser Situation helfen könnte. Vergiß nicht, daß er selbst in die Gewalt des Schwarms geriet, bevor Gucky ihn rettete. Der Hypnokristall hielt ihn gefangen, bis Gucky ihn retten konnte. Danach trat der merkwürdige und besorgniserregende Zustand ein, an dem sich bis heute nichts änderte."
    „Eben, das ist es ja, was mir Kopfzerbrechen bereitet. Warum verfällt ein Wesen wie Harno in einen solchen Zustand? Wir wissen nicht viel von ihm. Harno ist kein organisches Lebewesen. Es besteht aus Energie, aus Raum und aus Zeit - eine für uns noch immer unvorstellbare Mischung. Seine Oberfläche kann sich in normalem Zustand in einen dreidimensionalen Bildschirm verwandeln, auf dem jeder Ort des bekannten Universums zu sehen ist - zur gleichen Zeit, ohne den Verlust auch nur einer einzigen Sekunde. Eine Fähigkeit, die wir niemals begreifen werden. Harno war, wie er selbst aussagte, am Ende der Zeit. Rhodan! Das Ende der Zeit! Kannst du dir etwas darunter vorstellen? Was ist das Ende der Zeit? Harno beschrieb es mit einem einzigen Satz, erinnerst du dich noch? Er sagte, die Zeit erstarrt und steht still!"
    „Und er fügte hinzu, daß sich die Zeit zurückverwandelt, in das, was sie wirklich ist. In Energie und in Raum."
    „Oder in Materie."
    „Alles ist dasselbe, nur in einem anderen Aggregatzustand."
    Rhodan seufzte. „Und ein solches Wesen wurde von den uns unbekannten Herrschern des Schwarms bezwungen! Wie sollen wir da mit unserer Aktion einen Erfolg verbuchen können?"
    Atlan lächelte flüchtig.
    „Jetzt wirst du aber pessimistisch, Perry! Das sollte nicht der Sinn meiner geäußerten Zweifel sein. Ich bin davon überzeugt, daß wir im Endeffekt erfolgreich sein werden, nur erscheint mir der Weg recht lang zu sein. Nun, wir werden ja sehen
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