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0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

Titel: 0541 - Der Sohn des Höllenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gwaiyur pfiff wieder haarscharf über ihn hinweg.
    Was einmal funktioniert hatte, konnte auch ein zweites Mal klappen.
    Zamorra ließ sich fallen und rollte sich gegen Robert deBlancs Beine, riß ihn damit zu Boden. Diesmal konnte er den Betäubungsgriff nicht anwenden, aber ein gut dosierter Fausthieb tat es auch.
    DeBlanc hatte weder mit dieser Art des Angriffs gerechnet noch war er von der asmodischen Hypnose darauf »programmiert«. Er verlor das Bewußtsein.
    Zamorra nahm auch ihm das Schwert ab.
    Diesmal löste es sich nicht auf!
    Der Dämonenjäger sah sich nach Asmodis um.
    Der Fürst der Finsternis lachte auf.
    Diesmal war es ein unglaublich warmes, sympathisches Lachen.
    So lachte Merlin.
    Aber es konnte nicht Merlin sein!
    »Narr«, sagte Asmodis. »Du hast es schon wieder verdorben.«
    Etwas am Tonfall seiner Worte hinderte Zamorra daran, den Dhyarra-Kristall oder das Amulett gegen den Fürsten der Finsternis einzusetzeri. Das Zauberschwert in der Hand, näherte er sich wieder dem Friedhofszaun und Asmodis. Zamorra wußte, daß er Asmodis in dieser Zeit nicht töten durfte, obgleich er in diesem Moment sicher war, daß er es konnte. Er besaß drei Zauberwaffen; so ausgerüstet hatte er dem Höllenfürsten nie zuvor gegenübergestanden.
    Doch es durfte nicht sein.
    Er konnte ihn höchstens in die Flucht schlagen. Aber er mußte ihn am Leben lassen.
    Und Asmodis schien das sehr genau zu wissen.
    Aber woher?
    »Komm näher, Narr«, sagte Asmodis. »Ich Werde dich nicht mehr angreifen. Wir sind so etwas wie Partner, erinnerst du dich?«
    Zamorras Augen wurden schmal.
    »Partner? Wir?«
    »In der Zeit, aus der wir beide kommen«, sagte Asmodis. »Im Jahr des Herrn Lucifuge Rofocale 1995.«
    ***
    »Was sagst du da?« stieß Zamorra hervor.
    »Du kannst mich auch Sid Amos nennen, oder Sam Dios«, sagte Asmodis. »Ich bin mit dir in die Vergangenheit gekommen.«
    Zamorra stieß Gwaiyurs Spitze in den Boden. Er stützte sich mit beiden Händen leicht auf den Steg. »Das war es also«, murmelte er.
    »Was?«
    »Dieses seltsame Gefühl, daß sich noch jemand bei uns befände, als wir die Zeitreise durchgeführt haben. Du hast dich unsichtbar gemacht, nicht wahr?«
    Asmodis - Sid Amos? - nickte. »Und ich habe mich dann in die Luft erhoben, weil ihr sonst meine Spuren im Gras gesehen hättet«, sagte er.
    »Dann bist du auch verantwortlich dafür, daß wir in der falschen Zeit gelandet sind?«
    »Es war die richtige Zeit - für mich«, sagte Sid Amos. »Ich habe sie bestimmt. Ich habe deine Vorstellung einfach überlappt.«
    Zamorra tippte gegen seine Brust -und stöhnte auf, weil die Rippen unter dem Kettenhemd sofort wieder grelle Schmerzsignale sendeten. »Warum hat dich mein Amulett dann nicht bemerkt?«
    »Ich habe mich abgeschirmt. Hiermit.« Sid Amos öffnete kurz seine Kutte und ließ Zamorra die beiden rangniedrigen Amulette sehen, die er besaß und bei sich trug. »Deshalb hat deine Zauberscheibe stillgehalten.«
    »Aber in der Gaststätte warnte sie.«
    »Ah… das war mein früheres Ich. Von ihm habe ich mich jetzt fernhalten müssen. Du wirst bemerkt haben, daß dein Amulett dich bei eurer Annäherung an den Totenacker und an das gelbe Feuer nicht warnte.«
    Zamorra nickte. »Aber es reagierte auf dein magisches Netz. Du hast wieder Schwarze Magie benutzt.«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Ich habe niemals behauptet, kein Dämon zu sein«, sagte er. »Ich wollte dich fernhalten. Ich wollte auch den Robert der Gegenwart fernhalten. Doch er hat genau umgekehrt reagiert, als ich ihn unter meinen Einfluß nahm. Ich gebe zu, es war ein Experiment. Ich habe es nie zuvor versucht. Wahrscheinlich hat die Tatsache, daß sie beide gleichzeitig hier sind, meinen Zauber empfindlich gestört und teilweise, ins Gegenteil verkehrt. Das war so nicht geplant.«
    »Was, zum Teufel, hast du dann geplant?«
    Sid Amos seufzte. »Ich mußte hierher kommen«, sagte er. »Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, daß ausgerechnet ihr beide gerade jetzt hier erscheinen würdet. Ich wußte nur, daß es einen Störfaktor geben würde. Jemand, der alles durcheinanderbrachte. Daß ihr es wart, die jetzt eigentlich friedlich in der Dorfschänke im Gastzimmer liegen und schnarchen wolltet, hat mir die Kontrolle genommen, alles etwas aus dem Ruder laufen lassen. Ursprünglich wollte ich nur die Störung verhindern.«
    »Die Störung durch uns?«
    »Vielleicht… vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht genau.«
    Zamorra zog
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