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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich
Autoren: Jason Dark
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es nicht Ferdy war.
    Wirklich ein echter Blutsauger?
    »Jetzt wirst du einen Film als Realität erleben«, flüsterte Rena, »gib genau acht…«
    Der Vampir zuckte, bevor er die Arme anhob und zwei bleiche Hände den Sargrand umklammerten. Sie gaben dem Körper den nötigen Halt, damit sich der Vampir abstützen konnte.
    Edda vergaß die Spitze des Dart-Pfeils, der gegen ihre Haut drückte. Ihr Interesse galt einzig und allein der fürchterlichen Gestalt im Sarg, die auch vor dem künstlichen Licht der am Boden liegenden Taschenlampe nicht zurückschreckte.
    Es sorgte dafür, daß der Blutsauger und auch die Menschen etwas erkennen konnten.
    Horatio Rubicus, der Uralte, kroch aus seinem Sarg hervor. Er stützte sich mit der rechten Hand so stark ab, daß der Sarg fast kippte. Bevor er noch fallen konnte, war der Blutsauger oben, blieb stehen und starrte gegen sein Opfer.
    Er stand nicht sehr günstig. Dennoch erkannte die Berova das fürchterliche Gesicht, aus dem die beiden Augen in verschiedener Höhe schauten.
    Auch der Mund war nicht geschlossen. Er wirkte wie ein gieriger Schlund, aus dem alles kriechen konnte. Angefangen vom widerlichen Schleim, bis hin zu Würmern und Insekten.
    Er breitete die Arme aus. Es geschah nicht fließend, eher intervallweise, und so öffnete er auch seine Handflächen.
    Edda wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die Angst war schlimm. Tief saugte sie die Luft ein. Dabei schmeckte sie den Moder und den alten Staub auf der Zunge und im Gaumen.
    Rena gefiel die Reaktion ihrer Gefangenen nicht. Sie befürchtete, daß die Berova ausflippen könnte. »Wenn du schreist oder es auch nur versuchst, ramme ich dir den Pfeil in den Nacken. Ist das klar?«
    »Sicher…«
    »Gut.« Rena flüsterte weiter. »Du wirst den Vampir erleben, wie er zu dir kommt. Er wird dich nehmen, denn ich habe dich ihm versprochen. Ich bin seine Dienerin. Ich habe ihm mein Leben zu verdanken. Er hat mein Blut verschont, damit er das deine bekommt. Du bist der Anfang der Kette, die immer mehr Glieder bekommen wird.«
    Edda hörte nicht hin. Sie stand unter einem nie gekannten Druck und schwitzte dermaßen stark, daß selbst ihre Filmschminke auf dem Gesicht zerlief.
    Der Unhold ließ sich nicht aufhalten. Ohne zu stolpern, stieg er aus dem Sarg. Dabei schwankte er etwas. Es sah so aus, als würde er glatt nach links wegkippen.
    Ein Irrtum, er fing sich schnell und starrte nur sein Opfer an. Die Berova war unfähig, sich zu bewegen. In ihrem Innern saß irgend etwas fest, über das sie nicht sprechen konnte. Es war ein fürchterlicher Druck. Ihr Herz schlug hart und schnell. Die Angst behinderte auch ihre Sehfähigkeit. Sie sah den Blutsauger nur mehr als einen allmählich verschwimmenden Schatten, aus dem zwei Arme und gespreizte Hände hervorgeschoben wurden und plötzlich über ihr Gesicht streichelten.
    Edda stöhnte auf, als sie die Berührung spürte. Das war natürlich was für Rena.
    Hart und gleichzeitig triumphierend lachte sie auf. »Ja, so wollte ich es haben. Nur so und nicht anders. Mach weiter, mein Freund. Sie gehört dir, Horatio.«
    So als hätte er die Worte genau begriffen, nickte er und brachte dabei seinen Kopf in eine Schräglage. Seine linke Hand krallte er in das Haar der Schauspielerin und zog so den Kopf zur Seite.
    Edda wehrte sich nicht. Sie merkte nicht einmal, daß Rena Peel die Spitze des Dart-Pfeils zurückgezogen hatte. Jetzt gab es für sie nur noch den Blutsauger, der ihren Kopf so weit zur Seite gezogen hatte, daß sich die Haut am Hals straffen konnte.
    Richtig für den Biß!
    Sehr langsam senkte der Vampir sein Gesicht der Haut am Hals entgegen. Er hatte die Lippen schon verzogen, die Zähne waren gefletscht, die beiden langen, dicht nebeneinanderstehenden Vampirhauer zitterten fast.
    Dann biß er zu.
    Nicht nur Edda Berova schrak zusammen, auch Rena Peel. Sie hatte sich so gedreht, daß sie von oben her in das Gesicht ihrer Rivalin schauen konnte.
    Es war verzerrt, aber die Züge entspannten sich plötzlich, als der Vampir das Blut saugte.
    Es schien so, als würde sie den unheimlichen Vorgang genießen, der ihr den allmählichen Tod und das untote Leben gleichzeitig brachte…
    ***
    »Sie haben mir gerade noch gefehlt!« Die Worte sagte der Regisseur Emmett Lester, als wir ihm erklärt hatten, wer wir waren. »Was wollen Sie überhaupt bei uns?«
    »Sie beschützen«, sagte Suko.
    »Vor wem?«
    »Möglicherweise vor einer Killerin und vor einem Vampir!«
    »Das heißt
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