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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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lenkte sie ab.
    Mit angespannten Zügen und bleich im Gesicht, bewegte sie sich auf das Quadrat der Steine zu. Myxin war wieder in die Blockhütte gegangen. Er kehrte sehr schnell zurück und hielt das Schwert mit der goldenen Klinge in der Rechten.
    Noch vor dem Gebiet der flaming stones holte er Kara ein. »Du hast etwas vergessen.«
    Die Schöne aus dem Totenreich, wie Kara auch genannt wurde, drehte sich etwas schwerfällig um.
    Myxin reichte ihr das Schwert. »Nimm es an dich. Es hat dich bisher immer geschützt. Du wirst es möglicherweise brauchen.«
    Sie nahm es in ihre zitternde Hand und nickte. »Es ist so anders«, sagte sie.
    »Wie anders?«
    »Schwerer als sonst.« Kara hob die Schultern. »Mir kommt es fast vor, als würde mir die Waffe nicht mehr gehören.«
    »Aber das stimmt nicht. Sie ist ein Erbe deines Vaters. Delios hat genau gewußt, weshalb er dir das Schwert und den Trank des Vergessens hinterließ.«
    »Ich weiß es ja, Myxin, ich weiß es ja. Nur hat sich einiges verändert. Die Träume haben mich stärker mitgenommen, als ich zugeben will. Das mußt du mir glauben.«
    »Aber du wirst es schaffen, Kara. Gemeinsam werden wir es schaffen. Wir müssen nur daran glauben.«
    Sie schaute ihn an und sah trotzdem durch ihn hindurch. »Wer, Myxin, sind unsere Gegner?«
    »Das weiß ich nicht genau. Jedenfalls Kräfte aus dem alten Atlantis, die überlebt haben und uns auch heute feindlich gesonnen sind.«
    »Das verstehe ich alles. Aber wer ist der Schwarzhaarige mit dem stechenden Blick, der mich rettet, obwohl er mich zum Untergang oder zum Sterben verdammt hat?«
    »Wir werden es herausbekommen. Vielleicht heute schon.« Myxin legte seine flache Hand gegen Karas Rücken. »Du solltest wirklich nicht mehr zögern und dich zwischen die Steine stellen, wenn dir jemand Auskunft geben kann, dann sind sie es. Aktiviere sie. Dein Schwert hilft dir dabei. Wir haben es oft getan, die Steine haben uns bisher geschützt, obwohl sie unter starken Angriffen gelitten haben. Noch stehen sie, und sie werden auch stehenbleiben, das schwöre ich dir.«
    Sie sah so aus, als hätte sie gar nicht zugehört. Ihre Antwort zeugte ebenfalls davon. »Weißt du Myxin, ich habe immer wieder nachgedacht und bin zu dem Entschluß gekommen, daß mich mit diesem Mann etwas Persönliches verbindet.«
    Der kleine Magier fürchte die Stirn. »Kannst du da nicht genauer werden?«
    »Ich will es versuchen. Ich glaube, daß es ein Band zwischen uns gibt, obwohl ich ihn nicht kenne.«
    »Dann finde es heraus.«
    »Davor habe ich Angst.«
    »Kara, bitte, denk an die Steine.«
    »Ja, schon gut.« Sie nickte und strich eine Welle ihrer schwarzen Haarflut zurück. Weshalb sie am Morgen das rote, lange Kleid angezogen hatte, wußte sie selbst nicht zu sagen. Sie hatte nur den inneren Drang verspürt, es zu tun. Und das Kleid besaß die gleiche Farbe, wie das, das sie im Traum getragen hatte.
    Zwischen den Steinen existierten dünne Verbindungslinien, die im dicht wachsenden Gras kaum zu erkennen waren. Wer genauer hinsah, konnte sie entdecken. Die Steine strahlten ebenfalls rot, wenn sie aktiviert wurden.
    Es fiel der Schönen aus dem Totenreich schwer, die letzten Schritte zurückzulegen. Sie betrat das Refugium und stellte sich dort hin, wo die Magie sich am stärksten konzentrierte.
    Genau in die Mitte!
    Dort blieb sie und wartete. Ihre Hände hatte sie auf den Griff des Schwerts gelegt. Die goldene Klinge berührte mit ihrer Spitze den Boden, leicht war sie dort eingedrückt.
    Als wollte die Sonne ein Zeichen geben, so verschwand sie plötzlich hinter den grauen Wolken.
    Stille kehrte ein. Es war sehr warm geworden. Die Luft drückte, so daß eine fast widerliche Schwüle entstanden war. Selbst die Vögel in den dichten Kronen der Bäume spürten die Veränderung und hielten sich mit ihrem Gesang zurück.
    Zeit verging.
    Kara konzentrierte sich. Sie kannte das Ritual, um die Magie der Steine entfachen zu können. Sie brauchte nur sehr intensiv an ein bestimmtes Ereignis zu denken und ihre Telekräfte zu bündeln, dann gingen diese über auf die Steine, die ihr oft genug das Tor zu den anderen Welten geöffnet hatten.
    An diesem Tag war es nicht so.
    Kara versuchte alles, sie kam irgendwie nicht zurück. Die Gedanken sollten streuen. Wenn sie es einmal schaffte, sie festzuhalten und durch das Schwert weiterzuleiten, spürte sie gleichzeitig, daß die Kraft ihren Körper verlassen wollte, die Knie anfingen zu zittern und sie Mühe hatte,
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