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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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plötzliche Kopfschmerzen so stark geworden waren, daß sie alles andere überstrahlten.
    Myxin betrachtete seine Partnerin mit großer Sorge. »Kann ich etwas für dich tun?«
    »Nein, nicht.« Sie hockte auf der Kante des Betts und schüttelte den Kopf. »In mir steckt ein Gefühl, das mir sagt, auf den Abend und die Dunkelheit zu warten.«
    »Weshalb?«
    »Weil sich dort möglicherweise etwas verändern kann, verstehst du?«
    »Noch nicht.«
    »Dann müssen wir den Abend abwarten.«
    Das wollte Myxin zwar, doch er schlug vor, nicht untätig zu bleiben.
    »Was meinst du denn damit?«
    »Vielleicht wäre es gut, John Sinclair zu benachrichtigen. Er könnte uns möglicherweise helfen.«
    »Wie denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Kara winkte ab. »Nein, laß John in Ruhe! Das Problem geht mich ganz allein etwas an.«
    »Mich auch.«
    Sie lächelte den kleinen Magier an. »Natürlich, aber du hattest nicht die Träume.«
    Myxin ließ nicht locker. »Wenn deine Träume mit Atlantis zusammenhängen, geht es mich trotzdem etwas an.«
    Sie nickte. »Atlantis«, murmelte sie. »Der Weg dorthin ist zu weit und manchmal doch sehr nah.«
    »Dann nimm den nahen Weg.«
    »Und wie?«
    »Komm mit nach draußen. Vielleicht geben uns die Flammenden Steine Auskunft.«
    Sie waren etwas Besonderes. Die Steine stammten aus Atlantis und wuchsen so aus dem grünen Boden hoch, daß sie die Ecken eines Quadrats bildeten. Ihre Grundfarbe war grau. Nur wenn sie magisch aktiviert wurden, änderte sich dies.
    Da erstrahlten sie plötzlich in einem dunklen, flammenden Rot.
    Deshalb hatten sie auch diesen Namen bekommen.
    Kara war auf der Bettkante sitzen geblieben. »Willst du nicht?« fragte Myxin.
    »Ich weiß nicht, was es uns bringen soll.«
    »Es ist ein Versuch. Kannst du dich nicht auf deinen Traum konzentrieren, auf das Schwert mit der goldenen Klinge, auf die atlantische Magie der Steine.«
    »Ich soll die drei Dinge miteinander in Verbindung bringen.«
    »Es wäre am besten.«
    »Und du?«
    »Sollte etwas schiefgehen, werde ich versuchen, einzugreifen. Wenn möglich, mit der Maske.«
    Kara schaute den kleinen Magier zweifelnd an. Auch sein optimistisch wirkendes Lächeln konnte sie nicht aufmuntern.
    »Wenn es mich betrifft, Myxin, muß ich es auch allein durchstehen.«
    »Natürlich betrifft es dich. Du hast stets den gleichen Traum gehabt. Du müßtest dich allerdings auch erinnern und den Grund herausfinden können, weshalb du mit einem so schrecklichen Traum bestraft worden bist.«
    »Atlantis«, flüsterte sie.
    »Natürlich, die weit zurückliegende Vergangenheit. Über 10.000 Jahre immerhin…«
    »Ist dir dieser schwarzhaarige Mann tatsächlich noch nie zuvor in deinem ersten Leben begegnet?«
    »Nein!«
    »Aber er kann trotzdem mit dir zu tun gehabt haben.«
    Mit einer müde wirkenden Bewegung erhob sich Kara und winkte ebenso müde ab. »Auch wenn ich zwischen die Steine trete, glaube ich nicht, daß sich etwas ändert.«
    »Dann weißt du es wenigstens.«
    »Was soll ich wissen?«
    »Daß die Steine mit deinen Träumen effektiv nichts zu tun haben. Das ist schon ein kleiner Erfolg.«
    Kara lächelte wehmütig. »Ich habe das Gefühl, daß wir sehr bescheiden geworden sind. Denk mal an früher, als der Eiserne Engel noch da war. Wir haben nie aufgegeben, wir kämpften. Jetzt ist er weg, verschwunden, und der wird kaum wiederkehren.«
    Myxin erwiderte nichts. Er kannte die Probleme ja. Dann ging er zur Tür, öffnete und bedeutete Kara, ins Freie zu treten.
    Sie verließ die Blockhütte mit etwas unsicheren Schritten. Myxin beobachtete sie gespannt und sorgenvoll. Das war nicht mehr die gleiche Kara wie früher. Sie hatte sich stark verändert, als würde sie unter einem fremden Einfluß stehen.
    An der Tür stoppte sie, schaute zwinkernd in das fahle Sonnenlicht, das der graue Himmel durchdrang und seine noch sehr heißen Strahlen gegen das kleine Refugium schickte, in dem die beiden lebten.
    Myxin legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Was ist mit dir? Traust du dich nicht?«
    Sie lächelte etwas zaghaft und wischte mit dem Handrücken über die Stirn. »Doch – schon. Nur kommt mir alles so fremd vor, weißt du?«
    »Natürlich.«
    Kara trat über die Schwelle. Sie verließ auch die Deckung der hochgewachsenen Sträucher und Bäume. Das Plätschern eines kleinen Bachs, der das Gebiet praktisch teilt, drang an ihre Ohren.
    Sonst hatte sie dieses Geräusch stets als beruhigend empfunden, heute nicht. Da störte es sie direkt und
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