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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch sammeln, um mich damit bei meinen Vorgesetzten unbeliebt zu machen. Gehen wir auch mal davon aus, daß deine Hotelgeschichte stimmt. Wie geht es nun aber weiter? Was ist mit der Belästigungsepisode im Zug?«
    »Wir sahen Annette einsteigen. Zamorra wollte ein wenig mit ihr plaudern und durchsuchte den Zug nach ihr. Ich selbst war nicht dabei, aber er erzählte, sie hätte ihm lautstark vorgeworfen, daß er sie… nun ja, ›belästigte‹.«
    »Womit die Aussage der mitreisenden Zeugin bestätigt wäre«, sagte Robin. »Künstlerpech. Aber es ist schon seltsam, daß sie mit dem gleichen Zug fuhr wie ihr zwei. Kannst du dir dafür einen Grund vorstellen?«
    »Sie dürfte weiterhin in Mondragons Auftrag gehandelt haben.«
    »Da wäre noch etwas anderes«, warf Flambeau ein. »Vielleicht sollten wir uns einmal näher mit den Zeitangaben befassen. Es war sehr spät, nicht, wahr? Später Abend, Nacht, so um Mitternacht herum. Raffael oder William hat euch sicher vom Bahnhof abgeholt. Mit dem BMW oder mit dem Cadillac?«
    »Raffael. Mit dem BMW, natürlich.«
    »Soweit stimmt die Aussage also ebenfalls.«
    »Es stimmt leider sogar noch etwas mehr«, fuhr Nicole bedauernd fort. »Wir sind nämlich tatsächlich hinter Annettes Taxi hergefahren. Wir wollten wissen, wo sie sich einquartiert, um uns heute darum zu kümmern. Schließlich waren wir im Vorteil - sie konnte nicht mehr herausfinden, wo wir verschwunden sind, falls ihr nicht schon vorher jemand gesagt hatte, daß wir im Château Montagne wohnen. Dann jedoch hätte Mondragon sie nicht hinter uns her schicken müssen.«
    »Du gehst also davon aus, daß sie nach wie vor in seinem Auftrag handelte.«
    »Sicher. Er hat sie uns auf die Fersen gesetzt, aber sie konnte dieser Spur nicht weiter folgen und hat in diesem kleinen Billig-Hotel Quartier genommen. Und da wird Mondragon sie getötet haben. Vielleicht zur Strafe, weil sie unsere Fährte verloren hat.«
    »Das ist alles ziemlich unglaubwürdig«, sagte Flambeau. »Mir kann es egal sein, aber diesen Sachverhalt Richtern und Geschworenen begreiflich zu machen… ich weiß nicht, ob das funktioniert. Da werden wir schon etwas mehr brauchen. Ihr wart also am Hotel. Auch drinnen?«
    »Natürlich nicht! Es war spät, wir wollten heim. Wir Nachtmenschen sind in den letzten Tagen ziemlich aus dem Rhythmus gekommen und waren beide relativ müde.«
    »Also vom Hotel direkt zum Château.«
    »Ja.«
    »Wann wart ihr dort?«
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Nicole. »Vielleicht kann Raffael uns da weiterhelfen. Oder auch William.«
    »Was ich dringend brauche, ist eine verläßliche Zeitangabe, wann ihr zu Hause wart. Und ich brauche die exakte Todeszeit von Annette Caris. Nur, wenn wir nachweisen können, daß sie starb, nachdem ihr Lyon verlassen habt, seid ihr aus dem Schneider. Das mit Mondragon beziehungsweise dem Drachen glaubt euch kein Mensch. Die Zeugenaussagen wiegen da viel schwerer, auch wenn sie vielleicht getürkt sind.«
    »Ich frage mich, was Mondragon davon hat, Zamorra oder uns beide ins Gefängnis zu bringen. Wenn es darum ginge, uns auszuschalten, dann hätte er es einfacher haben können. Dann hätte er doch den Polizeiwagen völlig vernichten können, und Zamorra wäre jetzt tot… Äh, Pierre - hat Zamorra sein Amulett bei sich? Als ich das Château verließ, befand es sich nämlich noch im Tresor… warte mal… dann war er tatsächlich wehrlos, als der Angriff auf den Polizeiwagen erfolgt ist. Denn ich habe mich ja einige Zeit in Rom herumgetrieben und dann… Oh, verflixt! Damit erübrigt sich meine Frage…«
    »Und die zweite Frage wird um so größer. Warum hat der Angreifer seine Chance nicht genutzt?« überlegte Robin. »Ihr mit euren Dämonen… der Teufel soll sie holen! Warum kann Zamorra nicht einfach nur eine Gelehrter sein, der einem geregelten Universitätsleben nachgeht? Warum müßt ihr euch ständig mit solchem Ungeziefer abgeben und in Schwierigkeiten kommen? Abgesehen davon, daß ihr Leute wie mich mit in diese Schwierigkeiten bringt.« Er erhob sich. »Ich fahre zurück in mein Büro. Vielleicht hat Gaudian inzwischen eine Entscheidung getroffen. Außerdem werde ich mal nachforschen, wie es Zamorra geht, und was die Sachverständigen zu dem zerstörten Polizeiwagen sagen. Kann ich dich ein Stück mitnehmen, Nicole?«
    »Du könntest mich noch einmal in dieses Hotelzimmer lassen. Es ist versiegelt, also darf ich nicht allein ’rein.«
    »Was hast du vor?«
    »Ein Experiment
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