Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0531 - Die Macht der Sieben

Titel: 0531 - Die Macht der Sieben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nebengang."
    Er führte uns durch einen Flur in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer. Mehrere Diener servierten Leckerbissen und alkoholische Getränke.
    „Bitte, bedienen Sie sich", forderte Aanul uns auf.
    Er selber griff nicht zu, sondern starrte geistesabwesend vor sich hin. Wahrscheinlich beschäftigte sich sein Geist noch mit dem Sturz des Diktators. Ehrlich gesagt. kam mir die Sache mit der gelockerten Goldplatte auch seltsam vor. Erstens würden die für den Zustand des Audienzsaales verantwortlichen Redmarer bestimmt alles tun, um derartigen Zwischenfällen vorzubougen - und zweitens hatte der Erste Berater erklärt daß die Platten sich überhaupt nicht lockern könnten.
    Ich wäre vielleicht darüber hinweggegangen wenn es der einzige seltsame Zvischenfall gewesen wäre, den ich erlebt hatte, seit wir dem schwarzen Diskusschiff durch den Zwischenraum gefolgt waren. Aber da war die Kanne gewesen, die sich ohne erkennbare äußere Einflüsse bewegt hatte, die Trivideosendung aus der Vergangenheit, das Verschwinden der gräßlichen Projektionen - und in der Raumstation hatte meine Hand eigenmächtig gehandelt und eine Waffe in die Richtung befördert, in die sie nicht fliegen sollte.
    Und immer war Dalaimoc Rorvic dabei gewesen!
    Sollte der fette Albino durch seine Meditationen vielleicht doch Parafähigkeiten entwickelt haben?
    Ich nahm mir ein Glas Lushaz, ein hochprozentiges, nach Veilchen duftendes alkoholisches Getränk und kippte den Inhalt hinunfter. Als ich das Glas absetzte, stand Eptont Aquul vor mir.
    Lächelnd fragte er: „Stimmt es, daß Sie in der Gegend von Daidrumy geboren wurden. Urbs? „ Verwirrt überlegte ich, welcher Geburtsort in meinem Nordblock-Paß stand. Daidrumy war es nicht, soviel wußte ich noch. Wie hieß der verwünschte Ort bloß?
    Endlich fiel es mir wieder ein.
    „Nein, Exzellenz", antwortete ich hastig. „Ich glaube, es war Yidron."
    „Sie glauben es nur ..?"
    Captain Rorvic trat zu uns, lachte und sagte: „Urbs hat sich bei unserer heldenhaften Flucht aus der Raumstation den Kopf angeschlagen, Exzellenz. Seildem läßt ihn sein Gedächtnis manchmal im Stich."
    Aquul schaute den Albino nachdenklich an.
    „Aber Ihr Gedächtnis arbeitet einwandfrei, obwohl Sie eine große Beule am Hinterkopf haben, Largo?"
    Dalaimoc grinste.
    „Ich habe das beste Gedächtnis des ganzen Universums."
    „So, und Sie sind offenbar sehr gebildet. Largo. Wo wurden Sie eigentlich geboren?"
    „In einem Untersee-Frachter. Aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Exzellenz."
    Eptont Aquul lachte, ein wenig unsicher, wie mir schien. Ich hätte zu gern gewußt, was hinter seiner Stirn vorging. Mein Eindruck war, daß ihn etwas an Rorvic irritierte.
    Er verabschiedete sich plötzlich sehr schnell und bat uns, den Speisen und Getränken ungeniert zuzusprechen. Später würden wir von Dienern auf unsere Zimmer geleitet, wir wären noch für zwei Tage Gäste des Maytkors.
    Als er gegangen war, trat Dalaimoc dicht an mich heran und flüsterte: „Sind Sie des Teufels, Hainu? Beinahe hätten sie sich verra¢en.
    In Ihrem Paß steht als Geburtsort nicht Yidron, sondern Ploqual."
    Ich winkte ab.
    „Was kann ich dafür, daß mein Gedächtnis unzuverlässig arbeitet? Aquul dürfte gar nicht mehr daran denken."
    „Da irren Sie sich", meinte der Albino ernst. „Aquul beachtet auch die geringste Kleinigkeit. Er ist ein Cyno. Ich habe es deutlich gespürt."
     
    *
     
    Als die Tür meines Schlafzimmers sich öffnete, richtete ich mich auf und schlug die Decke zurück. Ich hatte angekleidet im Bett gelegen.
    „Captain Rorvic?" flüsterte ich.
    „Sind Sie verrückt, mich mit meinem richtigen Namen zu nennen?" flüskerte der Albino zurück. „Wenn nun ein Redmarer Ihr Zimmer bebreten hätte!"
    „Hätte er gewiß kein Interkosmo verstanden", erwiderte ich ärgerlich. „Ist es soweit?"
    „Natürlich. Wäre ich sonst gekommen! Leise, und machen Sie kein Licht!"
    Ich stieg in meine Stiefel und schlich zur Tür. Dalaimoc ergriff meine Hand und zog mich hinaus. Im Wohnzimmer schaltete ich ebenfalls den Mikro-Deflektor ein. Nun waren wir beide unsichtbar.
    „Peltrow hat das Geheimarchiv des Regierungspalastes gefunden", flüsterte Rorvic während wir zur Außentür gingen.
    „Wieso spürten Sie überhaupt, daß der Erste Berater ein Cyno ist?" fragte ich.
    Der Albino antwortete nicht.
    Ich blieb stehen"
    „Sie besitzen parapsychische Fähigkeiten, nicht wahr? Deshalb hat der Cyno Sie auch so komisch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher