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0531 - Das Grauen von Zagreb

0531 - Das Grauen von Zagreb

Titel: 0531 - Das Grauen von Zagreb
Autoren: Jason Dark
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Grab schob, so daß der Schwan seinen Hals darüber reckte.
    Maria wurden die Handschuhe ausgezogen und auf den Leib gelegt. Danach folgte die schwarze Rose.
    Sie blieb zum Zeichen des Todes ebenfalls auf dem Körper des jungen Mädchens liegen.
    Die Gestalt drehte sich um und schritt davon.
    Wieder einmal hatte er gewonnen, und weitere Opfer würden folgen. Zagreb sollte zu einer Stadt des Todes werden…
    ***
    Wir waren am frühen Morgen mit der kleineren Maschine gestartet, hatten das Mittelmeer überflogen, und es ging uns eigentlich ziemlich gut, denn beide hatten wir gut geschlafen.
    Ich hatte noch London angerufen und erfahren, daß Jane Collins glücklich gelandet wai und sich wieder zu Hause bei Lady Sarah Goldwyn befand.
    Auf uns wartete Zagreb.
    Die Stadt liegt im Norden des großen Landes und nicht allzuweit von der ungarischen als auch der österreichischen Grenze entfernt.
    Nördlich von Zagreb wuchsen kantige Berge hoch, die nicht ganz tausend Meter erreichten. Nach Österreich hin schirmten die Karawanken die Stadt gegen die oft sehr kalten Winde aus dem Norden ab, während der südliche Bereich eine Tiefebene bildete. Eingebettet in diese Ebene, schlängelte sich der Fluß Sava.
    Der Flughafen lag südlich. Die kleine Maschine flog noch eine Schleife und sank dann ziemlich schnell, so daß einem schon angst und bange wurde.
    Auch Suko zog ein besorgtes Gesicht, wie die übrigen Passagiere.
    Einer betete sogar laut.
    Es ging alles glatt. Mit einem leichten Schütteln und Holpern setzte der Pilot die Maschine auf die graue Betonpiste der Landebahn auf. Wir hatten es geschafft.
    Wie so oft verließen wir ziemlich zum Schluß die Maschine. Uniformierte standen an der Gangway, musterten jeden Passagier, sprachen aber keinen an, außer uns beiden.
    Man las unsere Namen ab.
    »Ja, das sind wir«, sagte Suko.
    »Please come…« Mehr wurde nicht in unserer Heimatsprache gesagt. Wir hatten trotzdem begriffen und folgten den Uniformierten zu einem grauen Jeep, wo wir auf den hinteren Sitzen Platz nehmen durften. Der Wagen war mies gefedert und noch schlechter gepolstert.
    Auf den Polizeichef Michael Mitic war ich gespannt. Bisher hatten wir mit den Funktionären des Ostblocks immer gut zusammengearbeitet. Nicht zuletzt dachte ich dabei an meinen russischen Freund Wladimir Golenkow, von dem ich lange nichts gehört hatte. Wenn die Behörden hinter dem Eisernen Vorhang etwas von uns wollten, zeigten sie sich gern kooperativ, obwohl ich Jugoslawien nicht unbedingt zu den Ostblockstaaten zählte, die nur stur nach Moskau blickten. Dafür gab es in diesem Land einfach zu viele Volksschichten, und auch von der Historie her war es doch sehr mit Österreich verwoben. Hinzu kamen die zahlreichen Touristen aus dem Westen, die im Sommer die Küsten des Landes regelrecht überschwemmten, weil man hier noch preiswert Urlaub machen konnte und für West-Devisen einiges geboten bekam.
    Die grauen Bauten auf diesem Flughafen paßten sich der Farbe des wolkenbedeckten Himmels an.
    Vom offiziellen Flugbetrieb blieben wir verschont und auch von den Kontrollen. Unser Fahrer lenkte den Wagen auf einen barackenähnlichen Bau am Rande des Flugfelds. Dahinter begann ein hoher Zaun mit elektronischen Sicherheitsanlagen.
    Die breiten Fenster des Gebäudes sahen mir aus, als bestünden sie aus schußsicherem Material. Neben dem Eingang befanden sich schwach eingezeichnete Parktaschen.
    Wir konnten aussteigen, wurden in den Bau geführt, liefen durch Gänge und erreichten schließlich das Zimmer, in dem Michael Mitic auf uns wartete.
    Unsere beiden Begleiter machten Männchen, gaben ihre Meldung ab und wurden weggeschickt.
    Der Uniformierte kam uns entgegen, begrüßte uns mit einem Händedruck, und wir bekamen Zeit, uns gegenseitig zu mustern.
    Mitic war ein hochgewachsener Mann mit spärlichen, dunklen Haaren. Sein Oberlippenbart wuchs buschig, die Nase zeigte eine leichte Krümmung, die Augen blickten klar und forschend unter der ziemlich breiten Stirn.
    »Ich freue mich wirklich, daß Sie gekommen sind.« Er sprach ganz gut Englisch.
    »Wo drückt der Schuh?« erkundigte ich mich.
    Er deutete auf eine Sitzgruppe. »Bitte.«
    Wir nahmen in den grauen Sesseln Platz, lehnten ein Getränk ab und warteten auf den Bericht des Polizeichefs.
    Mitic schaute zu Boden. Er hatte seine Handflächen zusammengelegt, räusperte sich und hob die Schultern. »Das Problem«, sagte er leise, »ist sehr groß.« Er schaute zackig auf. »Fünfzehn Tote,
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