Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus dem Haus gestürzt, gleich nachdem die ersten Schüsse ertönten. Plötzlich wirkte sie wieder vollkommen nüchtern.
    „Besetzt die MG-Stellungen!" ordnete Vanilla an. „In der Stadt trieben sich überall Egos und Neos herum. Bisher haben sie sich still verhalten. Aber wenn auch bei ihnen die Erinnerung wieder eingesetzt hat - was ziemlich wahrscheinlich ist - können sie uns gefährlich werden. Wir müssen versuchen, den Bunker so lange zu halten, bis Verstärkung eingetroffen ist. Hoffentlich formiert sich unsere Armee bald."
    Außerhalb der Betonmauer kam es zu einer gewaltigen Explosion, als ein Panzerfahrzeug auf das Minenfeld rollte...
    Der MANN wurde ins Haus geschickt. Vanilla, Gaby und Cynthia besetzten die MG-Stellungen und begannen auf jeden zu feuern, der sich dem „Lebensbunker" näherte. Sie schossen auf Freund und Feind, weil sie sie voneinander nicht unterscheiden konnten. Denn nach der über ein Jahr dauernden Verdummung sahen alle Dianen einander gleich.
    Im Innern des Bunkers holte der MANN Waffen und Munition aus den Depots. Er zitterte am ganzen Leibe...
    Dies ereignete sich am 4. Januar, zwei Tage nachdem auf der Welt der Amazonen ein Pilzraumschiff der Schwarminstallateure gelandet war und eine Feinmodifizierung der planeteneigenen Gravitationskonstante um plus 132,6583 Millikalup vorgenommen hatte.
     
    *
     
    Zweifellos: die Ursache für den achtzigjährigen Krieg sind die Männer. Wir Dianen haben uns im Laufe der weltweiten Auseinandersetzung in drei Gruppen aufgespalten. Jetzt sieht es so aus, als befänden wir uns in, einem Glaubenskrieg. Aber ursprünglich kämpften wir um die im Aussterben begriffenen Männer. Und wir tun es auch heute noch, denn ein Mann wiegt eine Armee auf - er ist der Garant für unsere Zukunft.
    Seid also gerecht, Dianen, und gleicht seinen gesellschaftlichen Platz seinem biologischen Wert an.
    Zwei Monate später mußte der MANN erkennen, daß sich an seiner verzweifelten Lage nichts änderte. Die Dianen hatten zwar einen Teil ihrer Intelligenz zurückerhalten, doch hatten sie noch lange nicht ihr früheres geistiges Niveau erreicht.
    Sie waren wohl intelligent genug, um die Waffen zu handhaben, Panzer zu lenken und Flugzeuge zu steuern, aber das war auch schon alles. Sie hatten gerade genügend Intelligenz zurückbekommen, um den Krieg weiterführen zu können.
    Anfangs hatte es fast ausschließlich Kämpfe Frau gegen Frau gegeben, da sich während der über ein Jahr dauernden Verdummung die Vertreterinnen aller drei Gruppen untereinander vermischt hatten, Neo-Dianen und Ego-Dianen durchstreiften das Land der Viril-Dianen, und umgekehrt. Nach dem Abflauen der Verdummung entstand ein heilloses Durcheinander.
    Neo-Dianen, die sich plötzlich in einer Stadt der Virilistinnen sahen, waren meistens der Übermacht ausgeliefert. Aber es kam nicht selten vor, daß sich Dianen im feindlichen Land formierten und dem Gegner im Partisanenkampf empfindliche Niederlagen zufügten.
    Am schwersten war Gournee, die Hauptstadt des Virilistinnen-Reiches, von diesem Umstand betroffen.
    Hier gab es große Lebensmittelvorräte, und das hatte sich während der allgemeinen Verdummung herumgesprochen.
    Deshalb wanderten aus allen Teilen der Welt Dianen zu. Es kam zu Plünderungen und zu unglaublichen Ausschreitungen. Als dann die Verdummung zurückging, waren zwar fast alle Lebensmittelvorräte aufgebraucht, aber noch immer befanden sich 200.000 Neogolistinnen und 100.000 Egotistinnen hier.
    Als diese 300.000 Dianen erkannten, daß sie sich in der feindlichen Hauptstadt befanden und die über eine Million Bewohner von Gournee sich mit ihren Gegnern konfrontiert sahen, kam es zu der blutigsten Schlacht des ganzen zweiundachtzigjährigen Krieges.
    Inzwischen hatte sich die Lage einigermaßen normalisiert. Aber während der drei Monate, die die Virilistinnen gebraucht hatten, um ihre Stadt von den Gegnern zu säubern, war die Front der Neogolistinnen und auf der anderen Seite die Front der Egotistinnen bedrohlich nahegerückt.
    In den Fernsehsendungen und den Radionachrichten wurde wohl ständig von ruhmreichen Siegen der Viril-Dianen gesprochen, doch der MANN wußte es besser. Vanilla, die den Oberbefehl über die Truppen von Gournee erhalten hatte, hatte ihm die Lage erklärt: „Wir sind in der Hauptstadt eingekesselt. Es hört sich schön an, daß einige unserer Stoßtrupps tief ins Feindgebiet vorgedrungen sind und dort einen Sieg nach dem anderen erringen.
    Aber sie haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher