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0529 - Der Dschinn

0529 - Der Dschinn

Titel: 0529 - Der Dschinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht!
    Und wie verflixt heiß es immer noch war, obgleich die Anzeige seiner Armbanduhr Zamorra verriet, daß es inzwischen auf 19 Uhr zuging! Es schien noch früher Nachmittag zu sein. Er riß die Knöpfe seines Hemdes bis zum Nabel auf und hoffte auf einen erfrischenden Windhauch, der seine erhitzte Haut streifte, bloß tat der Wind ihm diesen Gefallen nicht. Wie angenehm kühl war es dagegen in der Flasche gewesen!
    Plötzlich tauchte Nicole auf. Sie kam hinter einer Reihe von Brombeersträuchern hervor, die hier gut zwanzig Meter weiter die Serpentinenstraße säumten. Hinter dem hochragenden und ausladenden Blattwerk hatte Zamorra seine Gefährtin natürlich nicht sehen können. Sie begegnete der Abendhitze auf die für sie typische Weise und hatte den Hausmantel einfach abgestreift, den sie jetzt zusammengelegt über dem Arm trug.
    »Bleib, wo du bist!« rief Zamorra ihr zu, merkte sich sehr sorgfältig die Stelle, an der er aus dem Flaschen-Bild-Fenster hervorgetreten war, und lief dann zu ihr. »Wo bist du herausgekommen?«
    Sie deutete auf eine Stelle nur ein paar Schritte hinter ihr. »Da war's, und ich dachte schon, es wäre etwas schiefgelaufen, bis ich dich dann rufen hörte… aber unser Freund Achmed ist nicht zufällig auch noch in der Nähe?«
    »Sieht nicht danach aus«, sagte Zamorra - etwas leichtfertig, denn vielleicht hatte es den Dschinn an einen noch anderen Punkt dieses Bereichs verschlagen. Aber das konnte Zamorra sich nicht so einfach vorstellen. »Sieht eher danach aus, als hätten wir beide es geschafft, aber der Entfernungsmaßstab scheint beim Übergang nicht so ganz hinzuhauen, sonst wären wir nicht so weit voneinander getrennt worden!«
    »Jedenfalls haben wir es geschafft«, frohlockte Nicole, schmiegte sich kurz an ihn und küßte ihn.
    »Wir sollten uns die Stellen sehr genau merken, an denen wir hier aufgetaucht sind, für den Fall, daß doch noch etwas schiefläuft, und dann sehen wir zu, daß wir ins Château kommen und diesen verflixten Korken aus der Flasche ziehen. Wenn das klappt, brauchen wir nicht mal mehr zurück…«
    ***
    Nicole spürte, wie sie den Berührungskontakt zu dem Dschinn im gleichen Augenblick verlor, als sie die widerstandslos gewordene Wand durchschritt. Im ersten Moment atmete sie auf, weil sie jetzt sicher sein konnte, es geschafft zu haben, aber als sie sich nach Zamorra umwandte, der die andere Hand des Flaschengeistes gehalten hatte, konnte sie ihn nicht sehen.
    »Zamorra…?«
    Er antwortete auf ihren Ruf nicht. Sie wandte sich um und suchte nach dem Durchgang, der sie wieder in die Flasche zurückbringen sollte, konnte aber nichts erkennen. Sie befand sich am Berghang, etwa fünfhundert Meter unterhalb des Châteaus, mitten im Feld. Sie rief lauter. »Zamorra!« Er mußte doch irgendwo stecken! Sie konnte sich nicht vorstellen, daß nur sie es geschafft hatte, hinüberzuwechseln, und er nicht!
    Und wie verflixt heiß es immer noch war, obgleich es dem Stand der Sonne nach inzwischen auf
    19 Uhr zugehen mußte! Es war, als wäre noch früher Nachmittag. Sie schlüpfte aus dem Hausmantel und hoffte auf einen erfrischenden Windhauch, der ihre bloße Haut streichelte, bloß tat der Wind ihr diesen Gefallen nicht. Wie angenehm kühl war es dagegen in der Flasche gewesen!
    Plötzlich tauchte Zamorra auf. Er kam hinter einer Reihe von Brombeersträuchern hervor, die hier gut zwanzig Meter weiter die Serpentinenstraße säumten. Hinter dem hochragenden und ausladenden Blattwerk hatte Nicole ihren Gefährten natürlich nicht sehen können. Er begegnete der Abendhitze, indem er sein Hemd abgestreift hatte, das er jetzt zusammengeknautscht über dem Arm trug.
    »Bleib, wo du bist!« rief Nicole ihm zu, merkte sich sehr sorgfältig die Stelle, an der sie aus dem Flaschen-Bild-Fenster hervorgetreten war, und lief dann zu ihm. »Wo bist du herausgekommen?«
    Er deutete auf eine Stelle nur ein paar Schritte hinter ihm. »Da war's, und ich dachte schon, es wäre etwas schiefgelaufen, bis ich dich dann rufen hörte… aber unser Freund Achmed ist nicht zufällig auch noch in der Nähe?«
    »Sieht nicht danach aus«, sagte Nicole - etwas leichtfertig, denn vielleicht hatte es den Dschinn an einen noch anderen Punkt dieses Bereichs verschlagen. Aber das konnte Nicole sich nicht so einfach vorstellen. »Sieht eher danach aus, als hätten wir beide es geschafft, aber der Entfernungsmaßstab scheint beim Übergang nicht so ganz hinzuhauen, sonst wären wir nicht so
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