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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen
Autoren: Unbekannt
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No die Hand auf die Schulter und bemerkte: „Für zwei Kämpfer wie dich und mich ist dies eine Herausforderung, nach dem Geheimnis im Süden, also gen Mittag, zu suchen. Ist das Geheimnis, das diese Tafel hier beschreibt, auch jenes, das du bisher vor mir verborgen hast, Tahonka-No?"
    „Ja!" bestätigte der Knöcherne und las den dritten Absatz der Inschrift vor.
    Der Steinschlag der eisigen Hänge wird dich erschlagen und dein Gebein mit sich zu Tal tragen. Die dünne Luft einsamer, eisiger Gipfel zerschneidet deine Lungen. Und dann zerschmettert dich der Blick in das Tal glückseliger Erkenntnisse.
    „Viele Versprechungen!" sagte Sandal. Trotzdem fühlte er, wie eine gewisse Furcht, zusammengemischt aus Skepsis und Vorsicht, sich seiner bemächtigte.
    „Sei überzeugt: Wer das hier schrieb, weiß, ob es stimmt oder nicht!" beharrte der Knöcherne ernst.
    „Für jede Gefahr, und sei sie noch so groß, gibt es einige, die sie besiegen!" widersprach Sandal grimmig. „Du und ich gehören dazu."
    Das Thoen blies einen langen, feinen Strahl Quellwassers in die Richtung der beiden Männer. Der Strahl kam aus einer unsichtbaren Öffnung neben dem ockerfarbenen Haarschopf in der oberen Mitte des Kugelkörpers. Dann faßte die achtfingrige Hand des Tieres nach dem Schopf. Es zog daran. Gleichzeitig erhob sich das Thoen aus dem Wasser - es sah aus, als habe es sich am Schopf selbst herausgezogen.
    „Ich bin nicht so sicher. Weiter...", sagte Tahonka.
    Erlas: Vierfach ist das Ufer des Ringmeeres geschützt. Durch das Feld der Dornen, durch den Sand der bleichenden Knochen und des spurlosen Verschwindens, durch die faulige Verderbnis des Morastes und durch den Wald der Fleischfresser.
    „Verdammt!" sagte Sandal. „Bis zur Stunde der Rache ist der Weg lang und beschwerlich!"
    Tahonka sah ihn aus seinen großen, stumpfen Augen an und sagte betont: „Der Weg der Rache ist meist beschwerlich."
    Er las zu Ende.
    Die Insel der Glücklichen erreichst du nie.
    Du, der du sie suchest, verstecke dich und zittere voll Angst, denn dein Tod ist näher, als du ahnst.
    Sandal stellte fest: „Wir wissen jetzt genau, durch welche Arten von Gelände wir wandern und reiten müssen, um die Insel zu erreichen. Ich wußte bis jetzt nicht, daß das Geheimnis auf einer Insel liegt."
    Tahonka-No fügte zögernd hinzu: „Der ganze Planet ist verboten. Wir werden sicherlich sterben, aber du bist mein Freund, und ich werde dir alle Fragen beantworten."
    Ein Lächeln glitt über das schmale Gesicht des jungen Kriegers, „Ich danke dir", sagte er leise. „Dies ist die erste Frage: Was ist dieses sogenannte und vielgeschützte Geheimnis?"
    Tahonka führte Sandal zurück zum Feuer und berichtete: „Unser Volk weiß ziemlich genau über viele Dinge, die im .Schwarm vorgehen, Bescheid. Wir kennen beispielsweise die mächtigen Lebewesen. Sie werden von uns die Ersten Diener des YXanthymr genannt."
    Sandal fragte atemlos: „Wie sehen sie aus? Klein und purpurn, dürr und schweigend etwa? Sie haben..."
    Der Knöcherne breitete seine Arme aus und winkte ab. Er lachte, und seine Augen verfolgten einige Sekunden lang den zitternden Flug eines Schmetterlings, ehe er fortfuhr: „Nein, nicht klein und purpurn. Die kleinen Stummen gehören zu den Sklavenvölkern.
    Es sind ockerfarbene Wesen, sehr mächtig und mit großer dämonischer Macht ausgerüstet. Sie besitzen Kräfte, gegen die auch dein mächtiger Bogen, Freund Sandal Tolk, nutzlos ist."
    Sandal, der sehr wohl wußte, daß jedwedes Leben einmal aufhörte und daß jedes Lebewesen sterblich war, wenn auch nicht nur durch seine Pfeile zu töten, sagte voller Verachtung: „Ich werde auch die gelben Wesen töten können, glaube mir.
    Denn meine Kraft ist der Schrei meines sterbenden Großvaters, sind die berstenden Mauern von Burg Crater. Dies ist die Kraft meines tödlichen Bogens und der lautlosen Pfeile, mein Freund.
    Glaube es mir."
    Tahonka-No sagte nach einer Weile fast staunend, fast ein bißchen ehrfürchtig: „Beim gelben Götzen, Sandal! Ich glaube, du schaffst es!"
    „Ich glaube es auch", sagte Sandal. „Erzähle mir weiter über die Ersten Diener des Y'Xanthymr, bitte!"
    Er dachte an den geschwärzten, verkrümmten Leichnam von Beareema, seiner jungen Frau.
    „Ich weiß nicht mehr viel über die Ersten Diener", sagte No.
    „Sie lassen sich fast ausschließlich von untergeordneten Lebewesen und von Sklavenvölkern bedienen und sogar von ihnen tragen."
    „Auch von den kleinen
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