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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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deinem Ziel erschienen. Überlege dir also gut, was du bei dir führen willst. Kleidung, Hilfsmittel, Waffen… nur, was du in deiner Vorstellung bewegst, ist auch bei dir.«
    »Danke für den Tip«, murmelte sie heiser. »Natürlich das, was ich bei mir trage. Kleidung sowieso. Ein Armbandfunkgerät… eine Waffe wäre auch nicht schlecht… warte, ich werde die Dinge holen.«
    Shado nickte.
    Wenig später tauchte Nicole, »nachgerüstet«, wieder auf. »Ich muß also an diese Dinge denken, um sie bei mir zu behalten?« vergewisserte sie sich.
    »Daran und an dein Ziel. An sonst nichts«, bekräftigte der Yolngu. »Du kennst dein Ziel?«
    »Ich will in die unmittelbare Nähe Zamorras«, sagte sie.
    »Konzentriere dich auf ihn. Und vergiß nicht, was du bei dir führen willst. Vielleicht deine Scheckkarte?« Er grinste, als sie zusammenzuckte. Dann erhob er sich. Ein bizarres weißes und blaugraues Farbmuster bedeckte seinen nackten Körper. »Entspanne dich. Alles andere ist meine Arbeit.«
    Nicole streckte sich auf dem Boden aus. »Es kann losgehen.«
    »Es dauert. Ungeduld kann alles zerstören«, warnte Shado.
    Er begann.
    Er tanzte.
    Er sang.
    Er begriff erst viel später, daß er ein uraltes Tabu brach. Ein Tabu, das die Anwesenheit von Frauen bei einem solchen Tanz verbot…
    ***
    »Emrys…«, wiederholte Ted entgeistert. »Du…?«
    »Commander?« Emrys erkannte ihn entsetzt an der Stimme. In diesem Moment begriff er, warum er so irritiert war - es war Ted Ewigks Machtkristall, den er gespürt hatte! Und die Vokoderstimme des ERHABENEN kam von der anderen Person…
    Er riß die Waffe hoch. Eine unsichtbare Kraft wand sie ihm aus der Hand. Emrys schrie auf. Sara Moon nahm ihren Helm ab. Ihre Augen, normalerweise jettschwarz, leuchteten jetzt im Schockgrün der Druiden vom Silbermond, wenn sie ihre magischen Kräfte benutzen. Sara hatte Emrys unter Kontrolle; sie verhinderte, daß er fliehen oder angreifen konnte.
    »Ihr habt mich hereingelegt«, keuchte er auf.
    »Und du hast uns verraten«, sagte Sara. »Ich hätte deine Gedanken viel früher lesen sollen. Aber unser verfluchter Ehrenkodex hat mich daran gehindert. Gedanken anderer Lebewesen sind für uns Telepathen, außer im Gefahrenfall, tabu…«
    »Du bist Telepathin?« keuchte Emrys. »Das… das wußte ich nicht…«
    »Und du bist Verräter. Das wußten wir nicht«, sagte Sara kalt, jetzt ohne den im Helm eingebauten Vokoder. »Was hat dir der ERHABENE dafür versprochen? Einen eigenen Planeten? Oder eine noch schnellere Beförderung als bei uns.«
    »Er hat mir nichts versprochen.«
    »Was war dann der Grund?«
    »Er ist ein Ewiger«, sagte Emrys leise. »Du, Sara Moon, bist ein Bastard. Genauso wie Ewigk. Ihr habt zwar das Blut der Ewigen in euch, aber ihr seid nicht reinrassig.«
    »Und dafür hast du so viele deiner Mitstreiter ans Messer geliefert, obgleich sie reinrassig waren?« Ted spie das Wort förmlich aus. »Sie sind alle tot, Emrys! Weil sie uns Bastarden geholfen und uns vertraut haben, und weil du sie verraten hast! Deine eigene Rasse! «
    »Ihr seid unwertes Leben, und wer sich mit euch verbündet, begibt sich auf die gleiche niedere Stufe hinab!«
    Ted atmete tief durch. »In dem Land auf dem Planeten Erde«, sagte er mühsam beherrscht, »in dem Land, in dem ich geboren wurde und das meine Heimat ist, haben vor fünfzig oder sechzig Jahren schon einmal Lebewesen so gedacht und gehandelt, die sich selbst als zivilisiert bezeichneten. Sie wollten zwischen ›wertem‹ und ›unwertem‹ Leben unterscheiden, zwischen ›Menschen‹ und ›Untermenschen‹. Sie haben den Tod von Millionen von Menschen verursacht, durch Völkermord und Krieg. Nationalsozialisten nannten sie sich, folgten blind den Verführern. Und mit den gleichen Schlagworten willst du jetzt deinen Verrat rechtfertigen! Ich könnte es verstehen, wenn du aus eigennützigen Motiven gehandelt hättest. Aber für Rassismus gibt es keine Rechtfertigung.«
    »Also gut«, murmelte Emrys. »Dann töte mich, Bastard.«
    »Ich bin kein Mörder. Ich töte dich nicht«, sagte Ted. »Aber ich werde dafür sorgen, daß du vor ein Gericht kommst. Das Gericht wird über dich entscheiden, nicht ich.«
    Emrys lachte bitter auf. »Was ist der Unterschied?«
    »Ich bin befangen«, sagte Ted. »Die Richter werden es nicht sein. Sie werden objektiv urteilen - ohne Rücksicht darauf, ob das Urteil mir gefällt oder dir oder uns beiden nicht.«
    »Du hast dich Merlin genannt«, warf Sara Moon
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