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0525 - Tödliche Fotos

0525 - Tödliche Fotos

Titel: 0525 - Tödliche Fotos
Autoren: Jason Dark
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Das war fast unmöglich.
    Wohin? Wo konnte sich der Mörder verkrochen haben? Und was war mit den übrigen Mitarbeitern des Fotografen? Hatte man sie ausgeschaltet? Waren sie eventuell nicht mehr am Leben?
    Ich wischte diesen Gedanken weg. Noch immer dachte ich an Judy Landers, deren Geist oder Seele in den vier Bildschirmen gefangen war. Sie hatte es am schwersten, und ich dachte wieder daran, sie zu erlösen. Noch befand ich mich in der Nähe des Vorhangs. Zwei Schritte zurück nur, dann konnte ich wieder hinter ihm verschwinden.
    Würde Al Beli schießen?
    Es war ein Risiko, und ich ging es ein. Diesmal bewegte ich mich, so rasch ich konnte, was noch viel zu langsam war, aber der Mann feuerte nicht auf mich, er ließ mich in Ruhe.
    Ich fand den Spalt schon beim ersten Versuch. Al Beli feuerte auch nicht, wahrscheinlich hatte ich ihn mit meiner Aktion zu sehr überrascht.
    Auf den vier Bildschirmen zeichnete sich auch weiterhin die Gestalt des Mädchens ab, als hätte sie ein Maler mit feinen Pinselstrichen in den graugrünen Untergrund gemalt.
    Bisher war ich nicht dazu gekommen, das Kreuz an mich zu nehmen. Das sollte sich ändern.
    Da verließ der Geist die Bildschirme.
    Er schwebte plötzlich heraus oder tauchte in die Tiefe, so genau konnte ich es nicht erkennen. Jedenfalls befand sich Judy Landers nicht mehr auf den Monitoren.
    Ich zwinkerte, wollte es nicht glauben, drehte mich – und sah sie in der Nähe des Vorhangs, wo sie wie ein gespenstischer Streif über dem Boden schwebte.
    Sie bewegte sich nicht, ich spürte nur den kühlen Hauch, der mich traf, und hörte das Wispern. Geheimnisvoll schwang es mir entgegen, und ebenso geheimnisvoll klangen auch ihre Worte.
    »Es ist ein Mörder hier, John Sinclair. Du kennst ihn, und er wird sich jemand holen. Vorsicht…«
    »Soll ich…?«
    »Nein, er will die Kamera. Er ist grauenhaft, er kennt keine Gnade. Er hat von ihr gehört.«
    »Wer ist es?«
    Sie gab mir keine Antwort mehr und verschwand durch den Vorhang, als wäre er überhaupt nicht vorhanden.
    Allein blieb ich zurück. Allmählich kam ich mir vor wie ein Narr.
    Ich wußte überhaupt nicht, was gespielt wurde. Neben mir hing der Tote über der Sessellehne. Die mich umgebende Stille kam mir regelrecht erdrückend vor.
    Ich hatte keinen Grund, Judy Landers nicht zu glauben. Sie wußte mehr als ich, sie hatte den geheimnisvollen Killer gesehen, der unbedingt die Kamera wollte.
    Wer konnte es ein? Wer wußte davon, daß Al Beli sie in seinem Besitz hatte?
    Ich dachte daran, daß ich es gewesen war, der ihm einiges über den Neid und den Haß der Schwarzblütler untereinander berichtet hatte. Möglicherweise war hier ein dämonischer Konkurrent erschienen.
    Ich schreckte zusammen, als sich das Telefon meldete und gleichzeitig eine Lampe aufblinkte.
    Sollte ich abheben? Es war leicht, ich brauchte nur den Arm lang zu machen, dann…
    Nach dem vierten Läuten hielt ich den Hörer in der Hand, preßte ihn gegen das Ohr und wartete darauf, daß sich der andere Teilnehmer meldete.
    Das tat er auch. »Hallo…?« Mehr hörte ich nicht von ihm, nur hatte mir das eine Wort ausgereicht, um die Stimme erkennen zu können.
    Es war Suko!
    »Mensch, Suko, wo steckst du?«
    »Du, John?«
    Ich holte tief Luft. »Ja, ich bin es. Ich lebe noch«, sagte ich kratzig lachend.
    »Ich auch. Was ist mit Al Beli?«
    »Das kann ich dir nicht erklären. Jedenfalls hat es hier einen Toten gegeben. Kommst du?«
    »Bin schon unterwegs. Allerdings nicht allein. Wir wollten an sich die Bude stürmen.«
    »Bitte nicht. Sei vorsichtig. Komm erst allein. Hier läuft ein Spiel ab, das ich noch nicht durchschaut habe.«
    »Okay, bis später.«
    »Wann kommst du ungefähr?«
    »In etwa zwanzig Minuten.«
    »Beeil dich!« Ich legte den Hörer wieder auf. Jetzt war mir wohler, weil Suko es geschafft hatte.
    Judy Landers Geist hatte von diesem Killer gewußt. Al Beli kannte ihn möglicherweise auch, nur ich tappte noch im dunklen, das gefiel mir überhaupt nicht.
    Wenn ich ihn suchte, begab ich mich auf den Präsentierteller. Bisher hatte das Kreuz noch, verdeckt von der Kleidung, vor meiner Brust gehangen. Das änderte ich nun.
    Mein Kreuz zeigte ein mattes Blinken. Es »spürte« genau, daß dämonische Kräfte am Werk waren. Nur hatte ich sie leider nicht lokalisieren können. Ich ließ meinen wertvollen Talisman in der rechten Tasche verschwinden.
    Im gleichen Augenblick erschien Judy Landers’ Geist!
    Diesmal schwebte er durch die offene
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