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0524 - Er raubte die mordende Göttin

0524 - Er raubte die mordende Göttin

Titel: 0524 - Er raubte die mordende Göttin
Autoren: Jason Dark
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Hand den Dolchgriff. Zugleich strömte ein leises Lachen über ihre Lippen.
    Der Driver hatte es gehört. »Was ist denn so lustig?«
    »Ich habe gerade an etwas gedacht.«
    »Ach so.«
    In London herrschte wieder viel Trubel. So dauerte es eine Weile, bis sie ihr Ziel erreichten. »So, wir sind da!« Der Fahrer schaute an den Fronten der beiden dicht zusammenstehenden Hochhäusern hoch. »Wohnen Sie dort?«
    »Nein.«
    »Da könnten Sie mir eine Bude schenken. Ich brauche meinen kleinen Garten und…«
    »Was muß ich zahlen?«
    »Ach so, ja.« Er nannte den Preis und bekam sein Geld. Ohne sich zu verabschieden, stieg die Frau aus, und der Fahrer konnte nur den Kopf schütteln.
    »Komische Person«, murmelte er, schaute ihr nach und bekam auf einmal große Augen. Dicht vor dem Eingang blieb die Person noch einmal stehen und holte etwas aus ihrer Manteltasche, das flatterte, als es vom Wind erfaßt wurde.
    Es war ein Kopftuch.
    »Ich werde verrückt und zieh aufs Land!« flüsterte der Driver.
    »Das Kopftuch – schwarz und golden. Verdammt, das ist es. Das war die Mörderin!« Er spürte plötzlich den Klumpen im Magen und dachte daran, wie knapp er dem Tod entwischt war.
    »Ein Hochhaus!« flüsterte er noch, »das kann auch zu einer Rattenfalle werden…«
    Dann griff er zum Mikro der Sprechanlage…
    ***
    Zuerst sah Suko die Puppe. Sie lag auf dem Boden, praktisch mitten im Weg, und sie sah nicht mehr so aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Der Kopf war nach hinten gedreht worden, Arme und Beine waren geknickt.
    Suko blieb vor der Puppe stehen, starrte sie nachdenklich an und hörte das leise Weinen.
    Er wußte nicht, aus welcher Richtung es aufgeklungen war. Jedenfalls nicht hinter ihm.
    Der Energiekeller war ziemlich groß. Die Heizanlagen standen hier, gewaltige Kessel, durch Rohre mit den versteckt angebrachten Leitungen innerhalb des Hauses verbunden. Der Boden zeigte ein Muster aus dunkelroten Fliesen. An einer Wand befand sich eine große Schalttafel. Im Keller selbst war es nicht ruhig. Sämtliche Heizkessel standen auf Betrieb, die roten Lampen leuchteten wie Glutaugen.
    Suko hob die Puppe auf und steckte sie in die linke Außentasche seiner Jacke. Er war durch eine feuerfeste Eisentür gekommen und erst fünf Schritte gegangen.
    Er ging weiter.
    Waffenlos, denn er hielt die Arme vom Körper gespreizt. Wahrscheinlich stand er unter Beobachtung und wollte dem Guru nicht die Chance bieten, der Geisel etwas anzutun.
    »Bist du da, Chinese?«
    Die Stimme klang herrisch und hämisch. »Ja«, erwiderte Suko.
    »Ich bin gekommen und allein.«
    »Das wollte ich dir auch geraten haben, mein Freund.«
    »Okay, kommen wir zur Sache. Wo stecken Sie, Ramir?«
    »Langsam, langsam. Ich habe das Kind, das ist dir ja klar.«
    »Natürlich.«
    »Solltest du irgend etwas versuchen wollen, ist diese kleine Jenny sofort tot.«
    In Sukos Magen krampfte sich einiges zusammen. Er spürte auch den Schweiß auf seinen Handflächen. Es lag nicht nur an dieser Situation, er dachte auch an den letzten Fall, als ebenfalls ein Kind die wichtigste Rolle spielte. Da war es ihnen nicht gelungen, die kleine Julie zu retten. Er konnte nur hoffen, daß es bei Jenny anders lief.
    »Ich werde nichts machen«, erklärte Suko.
    »Das ist schön. Dann kannst du kommen. Nimm den Durchgang zwischen dem dritten und vierten Kessel.«
    »Verstanden. Wie weiter?«
    »Nichts, du wirst uns schon sehen.«
    Suko holte noch einmal tief Luft, dann ging er den Weg, den man ihm erklärt hatte. Hinter den Heizkesseln sah er die nackte Wand.
    Der Beton war mit einer graugrünen Farbe gestrichen worden. Zwischen Heizkesseln und Wand befand sich genug Platz, um den Ägypter und seine Geisel aufzunehmen.
    Suko sah, daß er nicht geblufft hatte. Ramir Ghur hielt das Kind mit seinem harten Griff umklammert. Er besaß auch eine Waffe. Es war eine lange Nadel, die gegen die Wange der kleinen Jenny deutete.
    Das Mädchen war erstarrt. Es weinte auch nicht mehr, starrte Suko nur flehend an.
    Der Inspektor war stehengeblieben. Über den Kopf der jungen Geisel schaute er in das Gesicht des Ägypters. »So also sehen wir uns wieder«, sagte er leise.
    »Ja, fast wie damals.«
    Der Mann hatte sich nicht verändert. Noch immer zeigte sein hageres Gesicht einen fast verbissenen Ausdruck. Das Mädchen hatte von einer Gestalt mit roten, glühenden Augen berichtet. Das konnte Suko nicht bestätigen.
    Allerdings besaß der lange Wintermantel mit der Kapuze schon etwas
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