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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers
Autoren: Unbekannt
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Sandals zweiter Pfeil jagte quer über die Breite des Flusses und riß den ganz rechts fliegenden Fremden aus seiner Bahn und warf ihn zwischen die grünen Bäume.
    Dann donnerte fünfmal hintereinander die schwere Waffe des Knöchernen auf. Vor und über Sandal erschienen zahlreiche Explosionen, und die Verfolger wurden auseinandergetrieben.
    Zwei von ihnen erschoß Sandal mit seiner lautlosen Waffe.
    „Weiter!" sagte er.
    Als er sich zur Flucht wandte - sie hatten ihn nicht gesehen! - zählte er nur noch fünfzehn Verfolger, die in einer langen Reihe hintereinander flogen und genau zu wissen schienen, wo sie den Besitzer der Waffe zu suchen hatten. Sie feuerten und konzentrierten die Strahlen ihrer Waffen auf den Punkt des Geländes, an dem sich Zweige und Äste bewegten. Sandal wartete ab, bis er gänzlich überholt war, dann schoß er die beiden letzten Fliegenden ab.
    Er lief weiter.
    Weit vor ihm gellte ein röhrender, nachhallender Schrei auf.
    War das ein Signal? Sandal hielt es für ein Signal und warf sich zu Boden. Keine Sekunde zu früh, denn inmitten der feuernden Waffen der Verfolger erschienen wieder jene glühenden Sonnenbälle.
    Weitere Fremde starben.
    Der Rest der Verfolger feuerte ununterbrochen. Sie verständigten sich mit kleinen, hellen Schreien, gingen noch tiefer und waren daher für Tahonka-No unsichtbar geworden.
    Sandal hastete hinter ihnen her.
    Es war eine langwierige Jagd, ein untypischer Kampf. Die Fremden schienen noch niemals in ihrem Leben einen richtigen Kampf geführt zu haben, denn sie verhielten sich wie ganz junge oder ungeübte Krieger. Sie verstanden nichts von der Taktik einer Verfolgung, nichts von Tricks und Listen. Sie verließen sich nur auf ihre Fluganzüge und auf die Zerstörungskraft ihrer Waffen.
    Sandal kam der Feuerwand immer näher, die sich quer über die Kiesbank gelegt hatte.
    Er blieb stehen, legte einen Pfeil auf und schoß.
    Wieder starb einer der Verfolger, die anderen schienen es nicht zu merken. Sie waren wie Ameisen, die kämpften um des Kampfes willen und keine Rücksicht auf die Verluste in den eigenen Reihen nahmen.
    „Sie sind wie blinde Narren!" stellte Sandal fest, wich im Rücken der Schergen seitwärts aus und watete in den Fluß hinein. Er blieb darin, bis ihm das Wasser bis zum Gurt reichte, dann watete er seitwärts unter dem trägen, fetten Rauch hindurch und wurde schneller, je seichter das Wasser wurde.
    Schließlich hörte er das Geräusch des Wasserfalls.
    Er legte die Hand an den Mund und brüllte: „Tahonka!"
    Schwach kam die Antwort. Sie übertönte die Geräusche des fallenden Wassers.
    „Hier bin ich!"
    Sandal orientierte sich und lief weiter. Er sah abwechselnd auf seinen Weg und auf die Verfolger. Er zählte nur noch neun.
    Der Fluß verengte sich hier nach wenigen Metern.
    Die Bäume traten rechts und links zurück und bildeten den nördlichen Rand eines Trichters. Das Wasser brach sich aufschäumend an einigen scharfen Klippen. An einer von ihnen hing Tahonka-No und zielte mit seiner Waffe nach den Verfolgern. Er war unschlüssig, ob er feuern sollte oder nicht.
    Das Wasser des Flusses stieg an, wurde reißender und stürzte sich dann schräg in einem Winkel von vierzig Grad in ein Loch, das nicht größer war als zwanzig Meter im Durchmesser. Dabei drehte sich ein Strudel, und aus dem Abgrund kam das donnernde Geräusch. das anzeigte, daß ein dikker Wasserstrahl weit unten auf eine Wasserfläche auftraf.
    „Zur Seite!" schrie der Knöcherne.
    Sandals Köcher füllten sich mit Waser, seine Kleidung war naß.
    Er stieß sich ab und schwamm auf Tahonka-No zu. Der Fremde feuerte mehrmals, dann warf er die Arme hoch und ließ sich vom Wasser mitreißen. Sandal fühlte, wie ihm das Herz stillzustehen drohte. War der neue Freund getroffen worden?
    Der Strudel erfaßte den jungen Krieger, als er drei oder vier Meter weit von den reißenden Wellen mitgezerrt worden war. Er wirbelte Sandal herum, machte ihn halb besinnungslos, und während der Jäger nach oben blickte, um sich zu orientieren, sah er hinter dem Schleier der Gischt die zweite Gruppe der Verfolger.
    Es waren etwa fünfzig Mann ...
    Sandal fiel fünfzig Meter weit. Er holte einmal tief Luft, dann erfaßte ihn das Wasser wieder und drückte ihn tief hinunter.
    Wütend strampelte und schwamm er. Er sah Licht, durchbrach die Wasseroberfläche und sah, daß fünfzehn Meter neben ihm die Wassersäule donnernd herunterschoß. Sandal wurde schnell abgetrieben.
    „No!" schrie
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