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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang
Autoren: Unbekannt
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nachträglich wie ein Traum, daß wir die Zeitspirale ab-und aufwärts gerast sind und... Bossa, haben Sie ebenfalls die Menschen gesehen, die Flugzeuge und Raumschiffe?"
    Der Reeder nickte.
    „Ich habe es gesehen - und ich werde es niemals vergessen.
    Patulli, wir sind, wenn auch nur für wenige Augenblicke, Zeugen einer sich entwikkelnden Zivilisation und ihrer Auslöschung geworden. Es hat also schon vor Millionen Jahren eine menschliche Zivilisation gegeben."
    „Warum auch nicht!" entgegnete der Major verwundert.
    „Weshalb sollte die heutige Menschheit das Alpha und Omega der Entwicklung sein! Vor uns muß es schon viele Zivilisationen gegeben haben - und nach uns wird es noch viele Zivilisationen geben. Es gibt weder im kleinen noch im großen Rahmen Stillstand. Und nun rufen Sie von mir aus Rhodans Sohn an und bringen Sie ihm schonend bei, was wir erlebt haben."
    Cova -wandte sich um und schritt auf seinen Gleiter zu, während die Nacht endgiiltig über das Tal hereinbrach, das schon so unendlich viel gesehen hatte...
     
    2.
     
    Avril Youngman sah in der Ausschnittvergrößerung den Planeten Last Hope als kreisrunden schwarzen Fleck vor der gewaltig aufgeblähten Atmosphäre der roten Riesensonne Bolo, als er mit seiner Space-Jet zurückkehrte.
    Der Temporalforscher aus dem auf Last Hope stationierten Waringer-Team hatte einen Abstecher von fünftausend Lichtjahren in den Raum gemacht, um mit Hilfe des in der Space-Jet installierten besonders starken Hyperkoms nach Lebenszeichen intelligent gebliebener Menschen zu suchen.
    Youngman war zufrieden mit dem Ergebnis seiner Mission. Er hatte die Gewißheit erhalten, daß nicht nur die überwiegende Mehrzahl der Menschen auf Last Hope verdummt war, sondern die überwiegende Mehrzahl aller die Galaxis bevölkernden Intelligenzen.
    Vor allem aber wußte er nun, daß es faktisch kein Solares Imperium mehr gab und damit auch niemand mehr, der ihm und Ishi Tetagori die Herrschaft über Last Hope streitig machen konnte.
    Er lachte.
    Tetagori und er waren die unumschränkten Herrscher eines Planeten, und achtzigtausend Männer und Frauen gehorchten ihnen und wurden mit Hilfe ihrer besonderen Gabe wie willenlose Marionetten gelenkt.
    Gleich darauf verfinsterte sich Youngmans Gesicht wieder.
    Ohne Tetagori wäre alles viel einfacher gewesen, aber er brauchte den Grenzstrukturforscher, weil er die gleiche Gabe besaß wie er. Ohne Tetagori wäre beispielsweise seine letzte Mission nicht möglich gewesen, denn einer von ihnen mußte ständig in der Geheimstation unter dem Sitzenden Drachen bleiben, um die anderen neun Immunen „im Griff" zu behalten.
    Avril Youngman erinnerte sich mit gemischten Gefühlen an das Auftreten der Verdummungswelle. Rund achtzigtausend hochqualifizierte Spezialisten mit überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten waren von einer Minute zur anderen zu Idioten geworden. Beinahe wäre es zur Katastrophe gekommen als eine Gruppe verdummter Techniker versucht hatte, die klimatisierte Atmosphäre des Stützpunktes entweichen zu lassen.
    Zu dieser Zeit entdeckten Ishi Tetagori und er, daß sie nicht nur von der Verdummung verschont blieben, sondern plötzlich die Fähigkeit der Parasuggestion gewonnen hatten. Sie konnten anderen lntelligenzen kraft ihrer Gedanken ihren Willen aufzwingen.
    Zuerst benutzten sie ihre Psifähigkeit dazu, die Katastrophe abzuwenden und die Verdumrnten ‘in die Aufenthältsräume zu dirigieren, wo sie keinen Unfug mit technischen Gerätschaften anrichten konnten. Dann bemerkten sie, daß außer ihnen noch neun Menschen immun geblieben waren; allerdings hatten diese Menschen keine parapsychischen Fähigkeiten gewonnen.
    Sowohl Tetagori als auch Youngman faßten gleichzeitig den Gedanken, sich selber zum Herrscher über- den Höllenplaneten zu machen und die neun normalen Immunen als ihre Handlanger zu gebrauchen. Youngman erinnerte sich, daß seine Motive damals noch unklar gewesen waren. Er hatte ganz einfach der Erste Mann von Last Hope sein wollen. Da Tetagori jedoch das gleiche Ziel verfolgte, waren die beiden Suggestoren aneinandergeraten und hatten sich bekämpft - bis sie erkannten, daß sie zusammenarbeiten mußten, wenn sie ihre Herrschaft dauerhaft gestalten wollten.
    Erst später hatte sich bei ihnen ein konkreter Plan herauskristallisiert. Sie wollten die Verdummten mit ihren suggestiven Kräften nach und nach zu gehorsamen Marionetten machen und mit Hilfe der neun beeinflußten Immunen dafür sorgen, daß der
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