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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang
Autoren: Unbekannt
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Stützpunkt nie wieder vom Solaren Imperium oder einer anderen Macht übernommen werden konnte.
    Tetagori und Youngman gingen dabei von der - sorgfältig errechneten - Wahrscheinlichkeit aus, daß die Verdummung, deren Ursache inzwischen festgestellt worden war, eines Tages wieder aufhören würde. Dann mußten die achtzigtausend Wissenschaftler und Techniker ihre früheren Intelligenzquotienten und damit ihr Wissen und ihre Fähigkeiten wiederbekommen.
    Aber sie würden sich bis dahin nicht mehr aus dem parapsychischen Griff der beiden Suggestoren losen können und ausschließlich in ihrem Interesse arbeiten.
    Vor Youngmans geistigem Auge entstand eine Vision: eine Fülle an wissenschaftlicher und militärischer Macht in seinen und Tetagoris Händen; neue technologische Verfahren und neuentwickelte Vernichtungswaffen, mit denen sie der übrigen Galaxis ihren Willen aufzwingen konnten. Sie würden das Solare Imperium von Last Hope aus beherrschen und Perry Rhodan und Atlan dazu zwingen, ihnen die Zellaktivatoren von zwei anderen Aktivatorträgern auszuliefern. Die so gewonnene Unsterblichkeit würde es ihnen ermöglichen, nach und nach alle galaktischen Völker zu unterwerfen.
    Das Ergebnis seiner letzten Mission hatte Avril Youngman gezeigt, daß sich niemand ihren Planen in den Weg stellen konnte. In der gesamten Galaxis herrschten Not, Elend und Chaos - und die Regierungen, sofern es welche gab, hatten alle Hände voll zu tun, um die allerschlimmsten Auswirkungen der Verdummungskatastrophe abzuwenden. Niemand konnte sich in dieser Zeit um einen Höllenplaneten wie Last Hope kümmern.
    Unterdessen hatte sich die Space-Jet dem Planeten weiter genähert. Youngman wurde plötzlich unruhig. Zwar brauchten er und Tetagori sich auf längere Sicht, da auf die Dauer ein Suggestor nicht genügte, um sowohl die Immunen als auch die Verdummten unter Kontrolle zu halten, aber wenn der andere einen Weg gefunden haben sollte, ohne ihn auszukommen ...
    Er atmete deshalb verstohlen auf, als der Telekom ansprach und auf dem Bildschirm Tetagoris breitflächiges Gesicht erschien.
    „Hat alles geklappt, Avril?" fragte der Grenzstrukturforscher mit falschem Lächeln.
    Youngman lächelte ebenfalls, aber er zog es vor, eine ausweichende Antwort zu geben, Niemals konnte er wissen, was der andere unternehrnen wurde, sobald er erfuhr, daß niemand in der Galaxis Zeit hatte, sich um Last Hope zu kümmern. Ein suggestiv unterstützter Befehl an Igor Sawurow, den immunen Ersten Verteidigungsingenieur, und die Space-Jet verdampfte im Glutball einer Transformbombe.
    „Im großen ganzen schon", antwortete er, jedes Wort sorgfältig abwägend. „Aber da sind noch einige Dinge, die wir besser unter vier Augen besprechen sollten. Ich werde nach einer Umkreisung landen. Ende."
    „Warum erst nach einer Umkreisung?" fragte Tetagori.
    „Kontrollflug", gab Avril Youngman wie beiläufig zur.ück. „Wir müssen schließlich wissen, was auf unserer Welt vorgeht, ob sich die Manipulierung der galaktischen Gravitationskonstante auch physikalisch auswirkt und so weiter."
    Ishi Tetagori zuckte mit den Schultern und gab sich gleichgültig, aber seine Augen verrieten, daß er mißtrauisch war.
    Der Temporalforscher schaltete den Telekom ab und steuerte seine SpaceJet in einen Orbit. Er glaubte nicht daran, daß die Manipulierung der galaktischen Gravitationskonstante sich physikalisch auswirkte. Das war nur ein Vorwand gewesen, um die Unversehrtheit eines Geheimnisses unauffällig kontrollieren zu können, von dem nur er allein wußte.
    In spiralförmiger Bahn schraubte sich die Space-Jet um die Planetenkugel. In der Nähe der Tag- und Nachtgrenze tobten verheerende Wirbelstürme. Infolge der nur dünnen Gashülle des Planeten und seiner relativ langsamen Rotation von 64,3 Stunden fielen die Temperaturen auf der Nachtseite des Terminators rapide ab. Die Gashülle schlug sich teilweise nieder, und in das Beinahe-Vakuum wurde die heiße Atmosphäre der Tagseite mit furchtbarer Gewalt gerissen.
    Als Youngman den Terminator überflogen hatte, entdeckte er fünf jener riesigen Lebewesen, die vor fast anderthalb Jahrtausenden von einem Nicht- humanoiden „Marschiere-Viel" genannt worden waren. Der Name kam von ihrer Eigenheit, mit ihren sechsunddreißig Beinen unablässig vor der Nachtgrenze davonzulaufen. Ein Marschiere-Viel konnte nur dann leben, wenn er mit seinem steil aufgerichteten, sechshundertvierzig Meter langen Schwanz die thermische Energie der Sonne
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