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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß
Autoren: Edgar Wallace
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muß schon sagen, er hat es erschreckend gut gespielt. Er hat nur nach meinen Instruktionen gehandelt. Nur ein einziges Mal tat er das nicht, als er mir zur Stadt folgte, weil er in seinem Übereifer dachte, daß Cardew mir auflauerte.«
    »So hat auch Cardew Miss Leigh erdrosseln wollen?«
    »Ja, Lattimer war auf dem Dach, ich hatte ihn dorthin beordert. Wir stellten die Leiter an, sobald die Dunkelheit hereinbrach. Er hörte das Klopfen am Fenster, aber er konnte nicht erkennen, was vor sich ging, bis sich die Falltür mit einem Krachen öffnete. Lattimer wartete, daß jemand herauskommen würde.
    Und als das nicht geschah, vermutete er, daß der Mann, der an alles dachte, einen Fensterladen aufmachte, und kletterte so schnell wie möglich die Leiter hinunter.«
    Jim war verstört durch alle diese Neuigkeiten.
    »Was meinten Sie damit, als Sie Cardew an jenem Morgen fragten, ob seine Hände zerkratzt wären?«
    »Warum fand man ihn chloroformiert?« fragte Super mit einem unheimlichen Grinsen, das seine Befriedigung ausdrückte. »Er versuchte wieder einen ganz gewöhnlichen Trick. Er las einen Mann am Themseufer auf und sandte ihn mit einem vergifteten Kuchen zu dem Botenbüro. Durch einen glücklichen Zufall spürten Sie den Vagabunden auf, und wir konnten ihn verhaften. Dann ging ich zu Cardew und erzählte ihm eine erfundene Geschichte, daß er den Kerl verhören solle. Dazu brauchte ich Sie als Vorspann. Ich bin sehr traurig darüber, Mr. Ferraby. Cardew fiel sofort auf die Sache herein, bis ich so beiläufig erwähnte, daß der Mann derselbe Strolch sei, den er am Themseufer aufgegriffen hatte. In diesem Augenblick wußte er, daß es Sullivan war, von dem ich sprach. Und Sullivan hätte ihn sicher an der Stimme wiedererkannt. Deshalb habe ich ihn ja auch gebeten, zur Polizeistation zu kommen und Sullivan zu verhören. Es blieb ihm nur der eine Ausweg, eine Geschichte zu erfinden, daß man ihn überfallen und chloroformiert hätte. Er hatte eine Menge Gifte und Medizinen in seinem Haus. Mit Chloroform feuchtete er ein Tuch an, warf die Flasche aus dem Fenster, legte sich aufs Bett und wäre beinahe um die Ecke gegangen. Er hat ein schwaches Herz, und sein Leben hing an einem seidenen Faden. Als ich seine Finger untersuchte, roch ich an ihnen, und daran erkannte ich, daß er die Chloroformflasche selbst entleert hatte. Ich habe eine feine Nase. An dem Tag, als er in dem Gebüsch dort oben nach uns schoß, konnte ich das Chloroform noch riechen. Viele Leute werden Ihnen erzählen, daß der Chloroformgeruch in einer halben Minute verschwindet. Senden Sie die Leute nur zu Patrick Minter, er wird Ihnen etwas ganz anderes erzählen.
    Mr. Ferraby, ich werde nie wieder etwas gegen Amateurdetektive sagen. Cardew lernte alle diese Dinge sehr schnell. Ich habe eine große Hochachtung vor Anthropologie, und Psychologie gehört zu den Wissenschaften, die ich an erster Stelle studieren möchte.
    Den Raubüberfall auf sein Büro, bei dem alle Papiere Hanna Shaws verbrannt wurden, muß er selbst ausgeführt haben, weil er nicht die Rolladen herunterließ und das Licht nicht andrehte. Er konnte seinen Weg im Dunkeln finden! Ich entdeckte doch eine monatealte Rechnung, die in einem der Rolladen festgeklemmt war.«
    Er stellte sein Glas mit einem Seufzer auf den Tisch und schlug sich an die Stirn.
    »Nun habe ich doch den Henker allein gelassen und habe ihm nicht einmal gesagt, wo er bleiben kann!«
    »Warum in aller Welt haben Sie den noch in die Geschichte hineingebracht?« fragte Jim Ferraby, der immer noch nicht fassen konnte, was Super ihm erzählt hatte.
    »Das war mein letzter Trumpf. Wir versuchten Elson so zu erschrecken, daß er redete. Lattimer klebte eine Warnung an seine Tür. Aber wir ließen uns niemals träumen, was das Ergebnis sein würde. Ich dachte, Elson würde jetzt auspacken, aber er tat es nicht. Als er Leigh hatte singen hören, ging er ans Telefon und erzählte dummerweise Cardew die ganze Geschichte. Ich weiß es, weil ich seine und Cardews Leitung überwachen ließ. Und da fing das ganze Unglück an. Cardew ging noch in der Nacht zu meinem Haus und stellte die Falle auf, um mich zu töten. Ich will Ihnen die Wahrheit sagen, Ferraby: Ich habe Cardew unterschätzt. Ich dachte, ich hätte seine Nerven so heruntergebracht, daß er die ganze Geschichte verraten würde. Aber der Kerl war zu klug!«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Dieser Großfuß .,.«
    »Großfuß?«
    »Sicher, er ist Großfuß. Ich habe
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