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0517 - Mr. Todds Killerspiele

0517 - Mr. Todds Killerspiele

Titel: 0517 - Mr. Todds Killerspiele
Autoren: Jason Dark
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fassen, was Suko hinter sich hatte und schüttelte den Kopf.
    »Wie geht es Sir James?« fragte ich. »Es war ja nicht gerade erbauend, mit Nitroglyzerin gefüllte Totenschädel zu halten.«
    »Er hat sogar einen Whisky getrunken.«
    »Dann hat es ihn aber erwischt.«
    »Klar. Und was macht ihr?«
    »Wir warten auf Todd.«
    »Soll ich nicht kommen?«
    Ich überlegte. »Das wäre im Prinzip nicht schlecht, aber tu mir einen Gefallen und laß dich nicht blicken. Bleibe in der Nähe und beobachte das Haus. Außerdem laß die Finger vom Rover. Er ist elektrisch geladen, steht unter Strom.«
    »Ich habe verstanden, John.« Suko räusperte sich. »Alles Gute für Glenda und dich.«
    »Danke.«
    Glenda trat zurück. »Du hast recht, John. Dieser Chinese ist ein wahrer Teufel. Wie kann ein Mensch nur so etwas tun?«
    »Indem er alle moralischen Schranken öffnet, sollten sie ihn je behindert haben. Er will nur an sein Ziel gelangen. Todd wollte der King von Chinatown in Frisco werden, das habe ich ihm verbockt. Aus diesem Grunde legt er alles, was er hat, in die Waagschale, um uns zu vernichten.«
    Wieder läutete das Telefon. Diesmal rief mein Freund Bill Conolly an. »Gratuliere mir«, sagte er keuchend.
    »Wozu?«
    »Daß ich noch lebe.«
    »Was ist passiert?«
    Auch Bill gab mir einen detaillierten Bericht, und ich spürte die kalte Haut auf meinem Rücken. »Ja, ich kenne den Dolch. Suko ist auch erwischt worden. Todd ist in der Handhabung der Waffe ein wahrer Künstler.«
    »Und er ist verschwunden.«
    »Dann kommt er zu uns.«
    »Du bist sicher?«
    »Ja, ich bin der letzte auf seiner Liste.«
    »Soll ich…?«
    Ich wußte, was Bill sagen wollte, und unterbrach ihn mitten im Wort.
    »Nein, du sollst nicht. Alter. Du bleibst bei deiner Sheila. Schließlich wollen wir morgen zusammen Weihnachten feiern.«
    »Hoffentlich kommt es auch dazu!«
    »Pessimist. Bis später dann.« Ich legte auf und räusperte mir die Kehle frei.
    Glenda lächelte. »Beinahe kommst du mir so vor, als würdest du dich darauf freuen, daß Todd kommt.«
    »So ist es auch.« Ich stand auf. »Irgendwann muß es mal zu einem Ende kommen.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Diesmal ging ich zum Fenster und schaute auf die regennasse Straße. Aus dem Haus gegenüber lehnte sich eine Frau aus dem Fenster, schaute nach, ob es noch regnete und zog sich rasch wieder zurück.
    Ein Wagen rollte vorbei. Zwei Fußgänger hasteten durch den dünnen Sprühregen.
    Es war alles normal. Nichts deutete darauf hin, daß in der Nähe ein gefährlicher Mörder lauerte, falls er überhaupt schon das Haus unter Beobachtung hielt.
    Ich wollte Glenda etwas fragen, drehte mich um, aber sie war, ohne daß ich es gehört hatte, aus dem Zimmer gegangen.
    »Glenda!« rief ich.
    Keine Antwort.
    Etwas strich kalt über meinen Rücken. Ich hatte zwar keinen Beweis, aber irgendwie das Gefühl, daß einiges anders geworden war.
    Von der Umgebung hatte sich nichts verändert, nur herrschte plötzlich eine Atmosphäre, die mir gar nicht gefiel.
    Ich verließ das Wohnzimmer, ging in den Flur, schaute auf die Wohnungstür – und erschrak.
    Die Tür stand offen!
    ***
    Nicht sehr weit, nur spaltbreit, auch kaum zu sehen, doch durch die Öffnung drang die Kühle des Treppenhauses.
    War die Tür von allein aufgesprungen? Daran konnte ich nicht glauben. Irgend jemand mußte daran gedreht habe. Daß Todd eine Tür dank seiner ungewöhnlichen Kräfte auch ohne Schlüssel öffnen konnte, das traute ich ihm ohne weiteres zu. Wenn dies also geschehen war, mußte sich der Totmacher in der Wohnung befinden.
    Und was war mit Glenda?
    Sie hatte mir auf meinen Ruf hin keine Antwort gegeben, obwohl sie mich hätte hören müssen.
    Etwas stimmte nicht.
    Ich drückte die Tür wieder zu, nicht ohne zuvor einen Blick in den Hausflur geworfen zu haben, wo ich aber nichts Verdächtiges hatte erkennen können.
    Waren wir noch allein?
    Wieder rief ich Glendas Namen, und diesmal bekam ich eine Antwort. Allerdings nicht aus dem Wohnraum. Glenda mußte sich in ihrer Küche befinden.
    Ich ging hin. Als ich die Tür aufstieß, schaute ich auf ihren Rücken.
    Glenda hatte die Hände auf eine Tischplatte gestützt und sah durch ein nahes Fenster.
    »Weshalb hast du keine Antwort gegeben, als ich dich rief.«
    »Das habe ich doch.«
    »Nein, vorher.«
    Sie drehte sich um und sah mich an. »Das habe ich nicht gehört, John.«
    Ich glaubte ihr nicht. »Tatsächlich?«
    »Ja, ja…«
    Glenda Perkins gefiel mir überhaupt
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