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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte
Autoren: Unbekannt
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dem Leben, doch rang er sich ein spöttisches Lachen ab.
    „Ah, Admiral Tai-Hun", sagte Dr. Akot Tantritz mit schwerer Zunge. „Ich habe auch zu Ihnen... in die... in die Funkzentrale ein Robot-Kommando geschickt..."
    Dann brach er tot zusammen.
    Gleich darauf meldete sich ein Epsaler aus den Reihen der Paradiessucher über Visiphon in der Funkzentrale.
    „Was wir auch tun, wohin wir uns auch verkriechen - die Roboter stöbern uns überall auf", berichtete er keuchend. „Es ist geradezu verhext. Wenn wir eine Gruppe von ihnen zusammengeschossen haben, tauchen andere auf und treiben uns weiter vor sich her. Es scheint, als hätten sich nun alle Roboter von Quinto-Center gegen uns verschworen."
    Admiral Tai-Hun wußte inzwischen, daß es genau so war. Aber er wollte seine Niederlage immer noch nicht eingestehen.
    „Quinto-Center befindet sich immer noch in unserer Hand", erklärte er.
    „Möglich, aber wir können uns dieses Sieges nicht erfreuen", erwiderte der Apsaler lakonisch. Sein Blick wurde gehetzt. „Jetzt muß ich machen, daß ich davonkomme..."
    Er eilte aus dem Bereich der Visiphonkamera. Gleich darauf huschten über den Bildschirm die Schatten der Kampfroboter, die dem Epsaler auf den Fersen waren.
    „Roboter!" gellte es im nächsten Augenblick durch die Funkzentrale. Und da kamen sie auch schon. „Keiner verläßt seinen Platz!" befahl der Admiral mit sich überschlagender Stimme. „Nehmt Aufstellung. Bringt die Waffen in Stellung!
    Feuer!"
    Die ersten Kampfroboter verglühten. Doch die erste Angriffswelle der Roboter war noch nicht zerstört, als die zweite Welle anstürmte. Immer mehr Roboter drängten in die Funkzentrale. Die Paradiessucher mußten zurückweichen. „Feuer!" brüllte Admiral Tai-Hun und zerstrahlte zwei der Roboter. Doch es war niemand mehr da, der seinen Befehl befolgte.
    Schließlich blieb auch ihm nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Er brachte seine Leute dazu, sich auf einem der Hauptkorridore neu zu formieren. Doch während sie noch in Stellung gingen, setzte sich plötzlich das Förderband in Bewegung, auf dem sie standen.
    „runter!" schrie der Admiral. Seine Leute konnten diesem Befehl jedoch nicht nachkommen, denn entlang des Ganges tauchten überall Kampfroboter auf, die die Seitenkorridore versperrten.
    Admiral Tai-Hun, der seinen Leuten ein gutes Beispiel geben wollte, versuchte dennoch sein Glück. Aber er war kaum vom Förderband gesprungen und hatte gerade noch zwei Kampfroboter abgeschossen, da bekam er einen heftigen Schlag, der ihn zurückstieß.
    „Aus der Traum vom Paradies", murmelte einer seiner Leute.
    Der Admiral hatte schon eine Entgegnung auf der Zunge, sprach sie dann aber nicht aus. Mit einem Schlag überkam ihn die Erkenntnis, daß er verloren hatte. Er resignierte. Er leistete keinen Widerstand mehr, als das Förderband gestoppt wurde und er und seine Leute von den Robotern in ein leeres Depot getrieben wurden.
    Dort befand sich bereits der Rest der Paradiessucher. Als sie alle hier versammelt waren, lief eine verborgene Maschinerie an - und kurz darauf waren die Paradiessucher von einem undurchdringlichen Paratronschirm eingehüllt.
    Sie wurden dort vierundzwanzig Stunden gefangengehalten, bevor sich ihre Widersacher zeigten.
    Admiral Cadro Tai-Hun hatte genügend Zeit, um über alles nachzudenken. Und er nutzte diese Gelegenheit.
    Nach und nach fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Aber nicht nur er kam zur Einsicht, sondern auch seine Leute.
    „Wie konnte es unter zivilisierten Wesen nur zu diesem Blutbad kommen!" rief jemand aus.
    „Dabei hat es niemand gewollt", sagte ein anderer.
    „Es ist unerklärlich - ich kann es jetzt noch nicht fassen. Wir haben getötet!"
    Ja, sie hatten getötet - und sie waren getötet worden. Admiral Cadro Tai-Hun hatte 36 Tote zu beklagen. Es war schrecklich, daß die wenigen vernunftbegabten Wesen, auf deren Schultern die Verantwortung für eine ganze Galaxis lag, sich gegenseitig auslöschten.
    Admiral Tai-Hun erkannte seine Fehler. Er hatte ganz einfach zuviel gewollt. Er glaubte immer noch an seine Idee, einige auserwählte Intelligenzwesen aller Völker auf einer Welt anzusiedeln und mit ihnen eine neue Zivilisation aufzubauen.
    Wenn er eine Chance bekam, würde er diesen Plan auch verwirklichen. Seine Idee war gut - doch er hatte den Fehler begangen, sie anderen aufzwingen zu wollen.
    Und das ließ sich nicht durchführen. Selbst wenn in der augenblicklichen Lage die Völker der
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