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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie
Autoren: Jason Dark
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sich die Lage wieder verdichtet.
    Gewalt lag in der Luft.
    Da meldete sich Aristide von der Decke her. »Wenn einer von euch meint, daß ich mich verschossen habe, ist das ein Irrtum. Ich habe genug Munition mitgebracht.« Zur Unterstreichung seiner Worte drückte er ab und jagte die Salve dicht über die kahlen Schädel des Skinheads hinweg, die doch heftig zusammenschraken.
    »Ihr könnt es euch überlegen!« rief der Vater des Hard-Rock-Zombie, »ob ihr für diese Gestalt in den Tod gehen wollt.«
    Sie überlegten es sich tatsächlich und blieben stehen. Sie standen nicht hinter dem schützenden Höllenfeuer, das die Kugeln kurzerhand verglühen ließ.
    Zwar schielten einige auf die Flammen, das hatte auch Aristide bemerkt. »Tut mir leid, Freunde, ich kann auch keine Rücksicht nehmen, wenn einer durch die Flammen springen will. Das hier ist mein Film. Es wird getan, was ich will. Ich mache euch einen Vorschlag zur Güte. Ihr werdet jetzt gesittet, der Reihe nach und ohne eure Waffen dieses Lokal verlassen. Klar?«
    »Nein, wir…!«
    »Noch eine dumme Bemerkung, Glatzkopf, und ich schieße gezielt.«
    Der Skinhead-Chef verstummte. Er schaute sich um, suchte nach Hilfe, aber seine Kumpane waren unschlüssig. Tiger Diabolo verließ den Feuerkreis nicht. Wahrscheinlich war er dann hilflos.
    Es sah nicht mehr ganz so schlecht aus.
    »Ich warte nicht länger. Ich…«
    Das nächste Wort des Aristide erstickte in einem Fluch. Ich schaute hoch, um nach dem Grund zu sehen, und der war schlimm genug.
    Neben Aristide war eine weitere Gestalt erschienen und wie ein Geist dort aufgetaucht.
    Viel sah ich nicht, konnte aber erkennen, daß der andere Aristide die MPi entrissen hatte.
    Dann schlug er zu.
    Aristide fiel.
    Das offene Fenster wurde ihm zum Verhängnis. Für einen winzigen Moment sah es so aus, als würde er hängenbleiben, doch der andere drückte noch einmal nach.
    Wie ein Stein raste der Körper in die Tiefe. Beim Aufschlag schloß ich kurz die Augen, öffnete sie wieder und sah oben an der Luke Rudy, diesen Killer.
    »Jetzt habe ich die Waffe!« brüllte er. »Mach dich auf was gefaßt, Bulle.«
    Dann schoß er auf mich!
    ***
    Daß Rudy nicht nur mit einem Messer, sondern auch mit einer MPi umgehen konnte, war mir klar. Ich hatte zum Glück meinen Standort nicht gewechselt. Während die Skinheads nichts taten, hechtete ich zu Boden und gelangte hinter die spärliche Deckung des Standscheinwerfers.
    Wo ich eben noch gestanden hatte jagten Kugeln gegen den Boden und sprühten dann als Querschläger davon.
    »Lebst du noch, Bulle?« brüllte Rudy in einer Feuerpause.
    Ich kroch weiter.
    »Warte, die nächste Salve…«
    Er schoß. Diesmal lagen die Kugeln zu kurz.
    Dann brüllte eine andere Stimme. »Weg mit der Maschinenpistole, Killer!«
    Es war Suko, der gerufen hatte.
    »Neiiinnnn!« Wieder schoß Rudy.
    Aber Suko hatte Zeit gehabt, um genau zu zielen, und er schoß eben noch früher.
    Einmal nur drückte er ab. Er stand irgendwo in der Dunkelheit, jagte die Kugel in einem schrägen Winkel der Decke entgegen – und erwischte den heimtückischen Killer.
    Wir hörten ihn aufstöhnen und sahen, wie er zusammenzuckte.
    Die Maschinenpistole löste sich aus seinen Händen. Sie nahm den gleichen Weg wie Aristide. Dicht neben ihm knallte sie zu Boden, aber Rudy fiel nicht durch das Fenster.
    Die Aufprallwucht des Geschosses hatte ihn nach hinten taumeln lassen. Er bekam Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. Mit beiden Armen suchte er nach einem Halt, den es nicht gab. Dann brach er auf der Stelle zusammen.
    Ob er überlebt hatte, wußten wir nicht zu sagen. Jedenfalls hatten sich die Verhältnisse abermals verändert.
    Eine Gestalt huschte hinter dem Feuerkreis durch die Halle. Es war Suko.
    Bevor die Skinheads noch auf eine verrückte aber naheliegende Idee kommen konnten, hatte Suko die Maschinenpistole an sich genommen und trat damit so weit hervor, daß er vom Feuerkreis erfaßt und auch gesehen wurde.
    Ich war inzwischen wieder auf die Füße gekommen. Mir war nichts passiert, nur der Trench mußte in die Reinigung.
    »Jetzt spielt hier die Musik«, sagte Suko trocken und schwenkte die Waffe.
    Die Skinheads waren in den letzten Minuten von einer kalten Dusche unter die andere gehüpft. Wahrscheinlich wußten sie jetzt nichts mehr.
    Ich kam von der anderen Seite, die Beretta in der Rechten haltend.
    »Wir haben euch im Kreuzfeuer«, warnte ich. »Also macht keine Dummheiten.« Ich blieb nicht stehen,
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