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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie
Autoren: Jason Dark
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perlte das Wasser.
    Wir standen vor der Tür und schauten uns an. »Wie machen wir es?« fragte Suko. »Wie immer?«
    »Ich weiß nicht. Das ist keine Wohnung.« Ich zog die Beretta. »Jedenfalls gibt einer dem anderen Deckung.«
    »Gut. Denkst du auch an Rudy?«
    Verdammt, den hatte ich völlig vergessen. Suko sah dies an meinem erschreckten Blick.
    »Der kann auch noch irgendwo lauern. Er wird voller Haß auf dich stecken.«
    »Stimmt.«
    »Beschreibe ihn mal kurz.«
    Das tat ich in den nächsten Sekunden. Danach waren wir bereit, die Scheune zu betreten.
    Wir hörten auch die Musik. Harte Klänge, aber nicht life gespielt.
    Sie drangen aus den Lautsprechern irgendwelcher Anlagen.
    Das Tor besaß eine normale Klinke. Suko hatte bereits seine Hand auf ihr liegen.
    Er nickte mir zu.
    »Los«, sagte ich.
    Er war sehr vorsichtig. Natürlich lief das Öffnen der Tür nicht lautlos ab, aber die fetzige Musik übertönte alles.
    Ich schaute in die Scheune hinein und konnte zufrieden sein. Um uns kümmerte sich niemand.
    Die Skinheads hatten einen Kreis gebildet, saßen am Boden und zuckten im Rhythmus der aufpeitschenden Klänge.
    Für mich war das so eine Art von Vorbereitung auf den großen Knall. Ich winkte Suko beruhigend zu und ließ auch die Hand mit der Waffe sinken. Weiter brauchte Suko die Tür nicht aufzuziehen.
    Ich schob mich durch den Spalt und tauchte sofort in eine dunkle Stelle, wo das Licht eines der vier Scheinwerfer nicht hindrang.
    Suko folgte mir auf dem Fuß. Er zog die Tür noch zu. Wie wir meinten, hatte uns niemand gesehen. Suko trat lautlos an meine Seite und nickte knapp.
    »Sie haben nichts bemerkt.«
    »Ist doch klasse.«
    Wir standen günstig, nicht weit von einem Scheinwerfer entfernt, der, wie auch die drei anderen, seinen Strahl im schrägen Winkel in die Halle hineinschickte, wo sich die vier Lichtlanzen in der Mitte konzentrierten.
    Da saßen sie im Kreis. Nur einer der Skinheads stand noch. Er hatte sich breitbeinig aufgebaut, in der rechten Hand schwenkte er eine halbvolle Ginflasche.
    »Setz dich endlich!« Der Typ mit dem Stimmbruch-Organ brüllte seinen Kumpan an.
    Der wollte nicht. »Leck mich doch!«
    Einer der anderen Skindheads bog seinen Körper zurück. Sein Arm schnellte vor. Die Hand bekam den rechten Fußknöchel des Stehenden zu packen. Ein kurzer Ruck, und der Mann lag lang.
    Die anderen klatschten Beifall. Seine Ginflasche zerbrach, der Skinhead rollte in die Scherben.
    Dümmlich lachend richtete er sich wieder auf und hatte Mühe, sitzen zu bleiben.
    Sein Kopf fiel stets nickend nach vorn. Er machte auf uns den Eindruck, als würde er einschlafen.
    Meine Blicke befanden sich in ständiger Bewegung. Ich suchte das Innere der Scheune ab, denn Rudy, der Messer-Killer, ging mir nicht aus dem Sinn.
    Er war wohl nicht da.
    Aber die Skinheads. Und die gerieten allmählich in die richtige Verfassung.
    Sie blieben auch weiterhin auf ihren Plätzen hocken, aber sie bewegten sich jetzt.
    Mit hektischen Bewegungen stießen sie ihre Arme in die Höhe, zogen sie wieder zurück und wiederholten die gleichen Bewegungen zuckend und in hektischen Intervallen.
    Dabei brüllten sie bestimmte Worte, die ich zuerst nicht verstand.
    Bei genauerem Hinhören entpuppte sich das abgehackte Gestammel als ein Name.
    Diabolo!
    Sie riefen den Teufel, sie riefen nach Tiger, der sich endlich zeigen sollte.
    Ich peilte auf die Uhr.
    Eine halbe Stunde nach Mitternacht. Genau die richtige Zeit. Geisterstunde sagte man dazu.
    Mal sehen, wie es weiterging.
    Sie johlten und brüllten. Manche Stimmen überschlugen sich dabei. Diabolo war für sie der größte. Die Skinheads waren für mich Besessene, keine Dämonen. Sie würden durchdrehen und die Gewalt noch stärker auf ihre Fahne schreiben. Letztendlich blieben sie jedoch Menschen, gegen die ich nicht so rücksichtslos vorgehen konnte.
    In dieser Klemme steckten wir oft. Es war eine der hinterlistigen Stärken des Teufels, daß er sich an schwache Menschen heranmachte und sie vorschickte. Genau wissend, wie wir darauf reagierten.
    Wir mußten uns immer mehr Tricks einfallen lassen, um die Besessenheit zu zerstören.
    Sie saßen und bewegten sich. Selbst der Volltrunkene machte mit.
    Bei ihm allerdings wirkten die Bewegungen langsam und einschläfernd.
    Plötzlich war alles anders.
    Jemand hatte die Musik ausgeschaltet. Nur noch das Zucken der Arme war zu sehen, dann hörte auch dies auf.
    Es wurde ziemlich still.
    Nur ein Keuchen durchdrang die Halle. In
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