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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen
Autoren: Unbekannt
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waren, denn sie lagen zum größten Teil im Schatten.
    Dafür sah er den Schutzschirm über der Scheibe um so besser. Und er sah Einzelheiten unter dem Schirm.
     
    *
     
    Die Space-Jet hatte sich dem seltsamen Gebilde bis auf wenige Kilometer genähert und umkreiste langsam den Energieschirm.
    Es war ein riskantes Manöver, das jedoch mit Billigung Perry Rhodans ausgeführt wurde. Die Kameras der Jet liefen und übertrugen die aufgenommenen Bilder über Hyperfunk an die GOOD HOPE II, so daß die Besatzung in der Zentrale des Mutterschiffs ohne Zeitverlust mitbeobachten konnte.
    Der Schutzschirm über der Scheibe verhinderte einen einwandfreien Einblick in das Gebiet, über dem die Space-Jet kreiste. Was die drei Männer jedoch durch die Panzerplastkuppel des Diskusschiffs erblickten, war phantastisch genug.
    Den Mittelpunkt der „Landschaft" unter dem Schutzschirm bildete ein festungsähnliches Gebäude, das auf den ersten Blick wie ein riesiger Berg aussah. Es bedeckte eine Fläche von etwa dreißig Quadratkilometern und verlief pyramidenförmig bis zur Spitze. Überall ragten Türme und Gebäude aus dem Massiv.
    Rund um die Festung, deren höchste Spitzen fast den Schutzschirm berührten, zogen sich serpentinenförmige, seltsam gewölbte Straßen, die alle in dunklen, runden Löchern mündeten. Das Gebilde schien aus gelbem Stahl zu bestehen.
    Das Gelb besaß eine starke Leuchtkraft und reflektierte das Licht der künstlichen Sonnen. Um die Spitzen der Festung kreisten drei riesige schwarze Flugkörper. In ihrem Aussehen erinnerten sie Whiilcont an Vögel, aber er bezweifelte, daß es unter dem Energieschirm Tiere solcher Größe gab.
    Die Landschaft rund um dieses Gebäude bestand aus sauber angelegten Feldern, auf denen farnähnliche Pflanzen angebaut wurden. Zwischen den einzelnen Feldern standen siloähnliche Gebäude. Auf der anderen Seite der Festung lag ein kleines Dorf mit mehreren kuppelförmigen Häuschen. Diese Gebäude waren kreisförmig um eine große Feuerstelle gruppiert.
    Alaska Saedelaere brach schließlich das Schweigen.
    „Was halten Sie davon?"
    Obwohl er die Frage an Lloyd und Whiilcont gerichtet hatte, antwortete nur der Mutant.
    „Ich empfange schwache Gedankenimpulse, Alaska.
    Dieses seltsame Land wird also bewohnt."
    Abermals fühlte Whiilcont sich ausgeschlossen.
    Er umklammerte die Armlehnen seines Sitzes so fest, bis die Knöchel seiner Hände weiß hervortraten.
    „Ich glaube, daß wir Produkte zweier Zivilisationen vor uns sehen", sagte er so gelassen wie möglich. „Die Festung und die Hütten zwischen den Feldern wurden von verschiedenen Wesen erbaut."
    „Das ganze sieht nach einem autarken System aus", erklärte Saedelaere, ohne auf Whiilconts Worte einzugehen. „Ich möchte wissen, wer es erschaffen hat. Schade, daß wir nicht besser erkennen können, was sich dort unten abspielt."
    Whiilcont sagte verbissen: „Vielleicht leben in den kleinen Kuppeln die Sklaven der Festungsbewohner."
    Lloyd befahl: „Halten Sie doch ein paar Minuten den Mund, Sommer!"
    Diese Worte waren für den jungen Mann wie ein Schlag ins Gesicht. Er senkte den Kopf, damit die beiden anderen nicht sehen konnten, daß er errötete. Aber sie beachteten ihn überhaupt nicht. Sie schauten aus der Kuppel und beobachteten die Ortungsgeräte. Dabei unterhielten sie sich.
    Whiilcont zitterte vor Wut.
    Nur allmählich beruhigte er sich wieder. Er empfand Lloyds Worte als Schmach. Die Stimmen der beiden anderen schienen aus weiter Ferne zu kommen. Whiilcont konzentrierte sich.
    „Eines würde mich interessieren", sagte Saedelaere gerade.
    „Wurde die Festung auf der Scheibe, oder die Scheibe unter der Festung gebaut."
    Verrückt! dachte Whiilcont.
    Aber Lloyd schien die Frage durchaus ernst zu nehmen, denn er dachte lange nach, bevor erantwortete.
    „Das Gebilde ist autark, aber es kann trotzdem Teil eines größeren Gefüges sein."
    „Das große Gebäude besteht aus gelbem Material - sicher Metall." Er schüttelte sich. „Welcher Mensch möchte schon in einem gelben Haus wohnen?"
    Das alles trug er in seiner schleppenden Sprechweise vor, wobei sich seine dürren Arme beinahe beschwörend bewegten.
    Ist er so verdammt klüger als ich, daß Lloyd nur ihm zuhört? dachte Whiilcont ärgerlich. Alles, was Saedelaere sagte, hätte Whiilcont ebenfalls sagen können.
    Aber vielleicht kam es überhaupt nicht darauf an, was man sagte, sondern wie man es sagte.
    Whiilcont dachte entschlossen: Ich werde es euch noch
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