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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten
Autoren: Paul Wolf
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mich, bitte, gehen, Claudia! Ich kann Ihnen nicht mehr in die Augen sehen.«
    »Wenn ich Sie jetzt allein lasse, dann beginnt der Spuk wieder von vorn, Mike«, sagte sie.
    Er senkte beschämt den Kopf. »Bitte, quälen Sie mich nicht, Claudia! Ich muß selbst mit diesen Problemen fertig werden. Lassen Sie mich allein!«
    »Also gut«, sagte sie. Ihr war ohnehin klar, daß sie Mike nicht für längere Zeit auf diese Weise festhalten konnte. »Schauen Sie sich die Unterseite der Sitzfläche genau an, Mike! Sie sehen dort ein Kruzifix und eine Reihe von Symbolen. Prägen Sie sich diese Zeichen gut ein! Und wenn Sie spüren, daß das Böse wieder die Oberhand gewinnt, dann halten Sie sich diese Symbolgruppe vor Augen. Vielleicht schützt Sie das.«
    Mike wandte den Kopf plötzlich zur Seite und rief: »Judy!«
    Coco folgte seinem Blick und sah, wie das nackte, grell bemalte Mädchen mit dem Clownsgesicht und dem aufgerissenen Mund auf die Kellertreppe zuging.
    »Prägen Sie sich die Symbole ein, Mike!« rief Coco ihm verzweifelt nach.
    Aber er hörte nicht auf sie. Er stieß sie mitsamt dem Sessel zurück und rannte auf die Kellertreppe zu.
    »Judy!«
    Coco blickte ihm bedauernd nach. Hier konnte sie nicht mehr helfen. Aber etwas anderes konnte sie tun: Sie konnte Irene Reuchlin aufsuchen.
    Als sie diesen Entschluß gefaßt hatte, zog sich die fremde
    Macht auf einmal von ihr zurück. Es hatte fast den Anschein, als wäre sie zu diesem Schritt beeinflußt worden. Dabei begab sie sich aus freien Stücken zu Irene Reuchlin.
     

     
    »Was sagt ihr nun?« fragte Prosper Fludd seine drei Freunde, nachdem er Donald Chapman in dem einen Meter tiefen Schacht ausgesetzt hatte.
    »Einfach toll!« rief Tony Peal begeistert.
    »Woher hast du den Zwerg?« erkundigte sich Alex Gates.
    »Er ist in eine meiner Vogelfallen getappt«, antwortete Prosper.
    »Daß es so etwas gibt!« staunte Warren Crocker.
    »Ihr Satansbrut!« tönte Chapmans schwache Stimme aus dem Schacht herauf.
    Er versuchte, an den Mauerritzen und Vorsprüngen mit Händen und Füßen Halt suchend, die einen Meter hohe Wand hochzuklettern, aber als er einen halben Meter zurückgelegt hatte, gab Prosper ihm einen Stoß, und er fiel wieder in den Schacht hinunter. Beim zweiten Fluchtversuch erging es ihm ebenso.
    »Auf die Dauer wird das langweilig«, murrte Tony Peal. »Für Abwechslung läßt sich sorgen«, behauptete Prosper.
    Er holte eine kleine holzgeschnitzte Pfeife hervor und blies darauf. Kein Ton war zu hören, aber schon nach knapp einer Minute tauchte aus dem Keller die erste Ratte auf. Sie kam an den Rand des Schachts und sprang hinunter.
    »Das wird ein Kampf auf Leben und Tod!« rief Warren Crocker begeistert.
    »Unbewaffnet hat der Puppenmann keine Chance«, meinte Alex Gates, griff in die Tasche, hielt grinsend eine Sicherheitsnadel hoch und warf sie dann in den Schacht hinunter. »Da, Puppenmann! Kämpfe um dein Leben!«
    Inzwischen war die zweite Ratte Prospers lautlosem Ruf gefolgt und in den Schacht hinunter gesprungen. Chapman brach der kalte Schweiß aus. Im Moment beachteten ihn die Ratten noch nicht, sondern machten sich erst einmal mit ihrer neuen Umgebung vertraut. Blitzschnell griff er nach der Sicherheitsnadel und hielt das spitze Ende wie eine Lanze vor sich hin, sich dabei mit dem Rücken gegen die Wand stellend.
    Prosper setzte die Pfeife ab. »Zwei Gegner sind für unseren Gladiator erst einmal genug. Sollte er sie besiegen, können wir ihm weitere Ratten verschaffen.«
    Warren Cocker schüttelte den Kopf. »Ich wette, daß er nicht einmal den ersten Kampf durchsteht.« »Die Wette halte ich«, sagte Tony Peal mit leuchtenden Augen. Seine Wangen glühten vor Erregung. »Was ist der Einsatz?«
    »Der alte Flindt. Er gehört dem Gewinner. Ich wollte ihn schon immer mal ordentlich auf die Schaufel nehmen.«
    »Flindt gehört mir, denn der Puppenmann wird gewinnen«, entgegnete Tony Peal. »Aufgepaßt!«
    Die eine Ratte war nun auf Chapman aufmerksam geworden. Sie rannte auf ihn zu und riß das Maul weit auf. Doch gerade als sie nach ihm schnappen wollte, stieß Chapman ihr die Sicherheitsnadel in den Rachen. Die Ratte zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen und rollte über den Boden, während sie mit den Vorderbeinen versuchte, den tödlichen Stachel aus ihrem Rachen zu stoßen, was ihr nicht gelang. Nach der dritten Drehung lag sie still.
    »Die Nadel muß direkt in ihr Hirn eingedrungen sein«, sagte Warren Cocker anerkennend. »Unser
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