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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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erinnern. Dorian sorgte dafür, dass er nach dem Aufwachen mit niemandem über seinen Besuch sprechen würde. Eine einzige unbedachte Äußerung konnte alles verderben.
    Dorian ging hinaus und schloss die Tür leise hinter sich. Er bedankte sich bei Susan, die ihm begeistert nachblickte, aber sich gleichzeitig bemühte, diese Begeisterung nicht zu deutlich zu zeigen.

    Nur drei Tage später rumpelte das Taxi über die schlechte Straße, an der das Haus der Chabrols lag. Dorian starrte schweigsam aus dem Fenster. Der Vorort von Clermont-Ferrand gehörte offensichtlich zu den ärmsten Vierteln der Stadt. Die Bäume wirkten abgestorben, die Hausmauern waren stumpf und schwarz. Ein Hund lief mit eingezogenem Schwanz vor dem Taxi über die schmutzige, nasse Straße.
    »Da drüben ist es, Monsieur!«, sagte der Fahrer und deutete auf ein kleines, lang gestrecktes Haus.
    »Schön«, sagte Dorian und schlug den Kragen seines Trenchcoats hoch. »Können Sie warten? Ich brauche Sie nachher noch.«
    »Ja, natürlich. Wie lange wird es dauern?«
    »Eine halbe Stunde, vielleicht etwas länger.«
    »Schon gut, Monsieur.«
    Dorian stieg aus, ging durch einen morastigen Garten und klopfte an die verwitterte Tür. Es roch nach Abfällen und Kohl. Hinter der Tür schleiften Schritte näher. Ein gebückter Mann öffnete.
    »Ja?«
    Dorian erklärte, wer er war und was er wollte. Misstrauisch blickten ihn die beiden alten Leute an.
    Schließlich öffnete der Mann die Tür und bat ihn ins Zimmer. Auch hier war die Armut deutlich spürbar, aber es war überraschend sauber und nicht ungemütlich. Dorian zündete sich eine Zigarette an und erklärte, warum er gekommen war. Er brauchte nicht sehr lange, um das Misstrauen abzubauen.
    »Und Sie versprechen, dass Sie einen Anwalt bezahlen?«, fragte die Frau, die ihm nicht glaubte.
    »Was würde es denn kosten?«
    Der Mann nannte eine Summe, die ihm von einem Anwalt in der Stadt genannt worden war. Niemand glaubte, dass Gaston wirklich verrückt war, aber immer wieder beteuerte er, dass seine Geschichte wahr sei. Deswegen war er noch in der Anstalt.
    »Ein fürchterliches Haus, Monsieur Reed«, schluchzte die Frau.
    Dorian zog seine Brieftasche heraus und zählte einige große Scheine ab.
    Er legte sie auf den Tisch und sagte etwas verlegen: »Bitte, bezahlen Sie damit einen guten Anwalt! Ich bin fremd hier und kenne natürlich niemanden. Versuchen Sie, Gaston damit aus dem Irrenhaus herauszuholen. Ich brauche von Ihnen eine Vollmacht, um mit Gaston sprechen zu können. Ich habe sie vorbereiten lassen.«
    Er hatte die Vollmacht bereits in London aufgesetzt und übersetzen lassen. Jetzt holte er sie aus der Brieftasche, faltete das Blatt auseinander und strich es auf dem Tischtuch glatt.
    Vater Chabrol nahm das Dokument entgegen, schob die Brille auf die Nase und las. Dann ergriff er den Füllfederhalter und setzte einen zittrigen Schriftzug unter den Text.
    »Zufrieden, Monsieur Reed?«
    »Ja, danke.«
    »Warum«, fragte der alte Mann unruhig und unsicher, »tun Sie das für uns? Sie sind doch aus England. Was geht Sie diese verrückte Geschichte an?«
    Dorian holte tief Luft und rang sich eine Erklärung ab. »Wissen Sie«, sagte er nachdenklich, »ich habe die Meldung über Ihren Sohn in einer englischen Zeitung gelesen. Ich interessiere mich für diesen Fall. Ich schreibe ein Buch über solche Vorfälle.«
    »Glauben Sie mir, Monsieur«, schluchzte die Frau plötzlich, »Gaston ist wirklich nicht verrückt. Er hat dieses Mädchen nicht umgebracht.«
    »Ich glaube Ihnen«, versicherte Dorian. »Aber jetzt entschuldigen Sie mich, bitte. Ich habe draußen ein Taxi warten.«
    Er stand auf, steckte die Brieftasche ein und ging zur Tür. Die beiden Leute, die viel zu abgehärmt für ihr Alter aussahen, begleiteten ihn und winkten, während er in den Wagen stieg und die neue Adresse angab. Der Taxifahrer schien zu wissen, um wen und um was es sich handelte, aber er warf Dorian nur einen langen Seitenblick zu.

    Endlich, nach langen Verhandlungen und einem Marsch von Zimmer zu Zimmer, von Arzt zu Arzt, befand er sich in dem kleinen Raum. Die Wände waren mit hässlicher abblätternder Ölfarbe angestrichen, und es standen nur ein Tisch und zwei Stühle im Raum. Dorian wartete nervös, zupfte immer wieder an seinem Bart und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Als er wieder eine Zigarette ausdrückte, näherten sich Schritte.
    Zwei Wärter in weißen Mänteln führten einen Mann von etwa vierzig
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