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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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erlosch, als es sich aus dem Sarg schwang. Das Ungeheuer stöhnte wohlig auf – wie ein Mensch nach langem Schlaf. Dann lachte es laut und mit rostiger Stimme. Es breitete die Arme aus und ging schwankend auf Ingrid zu. Mit einem gierigen Grunzen stürzte es sich auf sie.
    Ingrid warf die Lampe nach dem Ungeheuer, das das schwere Geschoss mit einem Prankenhieb zur Seite schleuderte. Das Licht erlosch augenblicklich. Ingrids Schreie erstickten.
    Pierre hob die Stahlstange auf, rannte durch den aufwirbelnden Staub und holte aus. Er zielte auf das riesige Horn. Aber die schwarzhaarige Bestie ahnte den Angriff und drehte sich, die bewusstlose Frau im Arm, halb herum. Ein furchtbarer Schlag traf Pierre und schleuderte ihn mit dem Rücken gegen ein leeres Fass. Pierre rutschte langsam am Fass herunter und fiel zur Seite, mitten in den Knochenhaufen. Das gierige, lustvolle Schmatzen der schwarzhaarigen Bestie hörte er nicht mehr.

    Dorian fühlte sich – nach langer Zeit wieder einmal – entspannt, ausgeschlafen und ausgeruht. Seine Gedanken kreisten nicht mehr um die Bedrohung der Welt durch Dämonen, Ungeheuer und Hexen; er hatte die Gefahren verdrängt; auch diejenigen, die ihn selbst bedrohten. Entspannt saß er in einem weichen Ledersessel vor dem reich gedeckten Frühstückstisch. Er überlegte, die Kaffeetasse in der Hand, ob er den Tag mit einem Kognak beginnen sollte.
    Die Tür öffnete sich, und Trevor Sullivan kam herein.
    »Morgen«, knurrte er.
    Sullivan setzte sich Dorian gegenüber und nickte, als er das Arrangement auf dem Tisch sah. Er legte einen schmalen Ordner neben sich auf den Beistelltisch.
    »Ebenfalls guten Morgen«, erklärte Dorian gut gelaunt und grinste.
    Er beschloss, sich doch einen kräftigen Schluck Alkohol einzuschenken. Der Morgen – in Wirklichkeit war es fast Mittag – war dann noch besser.
    »Auch ein Glas?«, fragte er.
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Sullivan, aber er sah gar nicht so vergnügt aus. Er lehnte sich zurück, hob das Glas, wartete und blätterte in dem Ordner, bis Hunter sein Frühstück beendet hatte und die zerknüllte Serviette auf den Tisch warf.
    »Sie scheinen Sorgen zu haben, Trevor?«, erkundigte sich Hunter und goss beide Gläser erneut voll.
    »Nicht gerade Sorgen«, meinte Trevor, »aber Mystery Press scheint eine wichtige Entdeckung gemacht zu haben. Hier, ich habe verschiedene Nachrichten gesammelt.«
    Hunter winkte ab und blickte den kleinen Mann mit den verschiedenfarbigen Gesichtshälften an. Sullivan sammelte seit langer Zeit alle erdenklichen Meldungen und Berichte über unerklärliche Vorfälle. Dass er Hunter einen solchen Bericht ausgerechnet heute vorlegte, bewies Dorian, dass etwas daran sein musste.
    »Interessant?«, erkundigte sich Dorian und bemerkte, dass sich die helle Gesichtshälfte Sullivans leicht rötete; ein sicheres Zeichen also.
    »Ja, ich denke schon. Lesen Sie selbst!«
    Er nahm aus der Mappe einen Zeitungsartikel, schob ihn über den Tisch, und Hunter las.
    Beträchtliches Erstaunen rief die Aussage eines Insassen des Irrenhauses von Clermont-Ferrand hervor, der seit elf Monaten einsitzt. Der Mann behauptet ernsthaft, er habe seine Freundin töten müssen, weil sie ein Vampir war und ihn zu überwältigen drohte. Gaston C. sagte aus, er habe einen Holzpfahl in ihr Herz geschlagen, ehe sie ihn umarmen und mit ihren Fangzähnen beißen konnte. Nach diesem verblüffenden Akt mittelalterlicher Hexentötung wäre der Körper des Mädchens zu Asche zerfallen. Nachforschungen der dortigen Polizeibehörden ergaben, dass ein Mädchen dieses Namens tatsächlich seit knapp einem Jahr verschwunden ist.
    Dorian Hunter runzelte die Stirn und sah auf den Kalender, der zwischen den Bildern der Jugendstileinrichtung hing.
    »Nicht uninteressant«, murmelte er. »Das muss irgendwann vorigen November gewesen sein.«
    »Das ist nicht der einzige Hinweis. Ich habe eine ganze Reihe von Meldungen, die sich gegenseitig ergänzen und logisch zusammenhängen«, sagte Sullivan. »Was mich an dieser Geschichte stutzig machte, ist der Hinweis, dass die Leiche nach der Pfählung zerfallen ist. Das kann kaum die Erfindung eines kranken Verstandes sein.«
    »Haben Sie weiter recherchiert und nachgeforscht?«
    »Natürlich!« Das klang fast vorwurfsvoll. »Ich hätte Sie sonst doch nicht mit solchen Kleinigkeiten belästigt.«
    »Gut. Also weiter!«
    Dorian erfuhr, dass ein Weingutbesitzer aus Poitou-Re, einem Dorf in der Nähe Clermont-Ferrands, uralte und
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