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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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Ich bin seine Vertretung.«
    Er schob sich langsam durch den Spalt in der Tür und stieß einen bewundernden Ruf aus.
    »Haben Sie das Siegel dabei? Sie müssen verstehen, ich muss in gewisser Hinsicht misstrauisch sein.«
    »Aber selbstverständlich. Hier, einen Moment!«
    Dorian befand sich inzwischen im Inneren des riesigen, halbdunklen Gewölbes. Der Winzer war etwas verwirrt und überrumpelt, schloss aber die Tür. Dies war ein sicheres Zeichen, dass er diesen siebenten Gast akzeptiert hatte. Jetzt befand sich Dorian im Bannkreis des Bösen. Er merkte es. Unruhe ergriff ihn ganz plötzlich, aber er beherrschte sich meisterhaft. Aus der Jackentasche zog er das Etui mit dem Pergament. Das Pergament war tatsächlich uralt, das Siegel hatten sie fälschen lassen.
    »Ist das als Beweis genug? Mann, Sie haben einen unbezahlbar romantischen Keller«, erklärte Dorian überschwänglich.
    Die anderen Männer gingen von einem Fass zum anderen, betasteten ehrfurchtsvoll die uralten Geräte und näherten sich einem gewaltigen, runden Tisch. Ein schwarzsamtenes Tuch lag darauf, in alten Leuchtern brannten dunkle Kerzen, Weingläser standen da und Flaschen und einige Krüge Wein.
    »Sicher, Sie sind willkommen. Entschuldigen Sie, aber ich bin schon so oft betrogen worden. Ich erzähle Ihnen die Geschichte dieses Weines, dann werden Sie alles verstehen.«
    »Natürlich. Sie haben hier einen Schatz. Jetzt weiß ich erst diesen Wein zu würdigen.«
    Dorian wusste, was geschehen würde; natürlich nicht im Einzelnen. Auch mit ihm hatte der Winzer, dessen rundes Gesicht auf übertriebene Art gesund und frisch wirkte, mit fast völlig geschlossenem Mund gesprochen. Er war etwas schwer zu verstehen, aber die anderen Männer schienen es für eine Eigenart zu halten oder für den Dialekt der Gegend. Dorian wusste es besser.
    »Der Abend ist erst angebrochen. Eine Menge interessanter, nie gesehener Abwechslungen erwarten Sie, meine Herren«, erklärte Lacroix mit verbindlicher Liebenswürdigkeit.
    Als er auf die Gruppe der sechs Weinliebhaber zuging – er drehte Dorian den Rücken zu – griff der Dämonenkiller blitzschnell in seine Tasche und zog einige Gegenstände hervor. Er verstaute sie in den Innentaschen der Jacke und stellte die Tasche an einen Platz, an dem sie nicht auffiel, von ihm aber jederzeit erreicht werden konnte. Dann schlenderte er langsam auf den runden Tisch zu. Es war ein uraltes, mit schwefelgelbem und schwarzem Moos bewachsenes Mühlenrad aus Stein. Breite Sprünge unterbrachen die seitliche Rundung. Alte Stühle und Hocker aus Holz standen rund um den Tisch. Als sich Lacroix dieser Stelle näherte, begannen die etwa zwanzig Kerzen aufgeregt zu flackern. Dorian blieb hinter Pascal stehen und sah sich gegenüber den Sarden, diesen zurückhaltenden, schweigsamen Menschen, dessen fast schwarze Augen ununterbrochen unruhig und irgendwie flackernd die Szenerie betrachteten, ohne länger als eine Sekunde an einem Punkt zu verweilen.
    Dorian wusste genau, in welche Gefahr er sich begeben hatte. Er hatte nur dann eine gute Chance – denn diese Männer würden mühelos überwältigt werden können –, wenn es ihm gelang, den Dämon dieser ausgedehnten Höhlen zu erledigen.
    Wieder sprach Lacroix.
    »Diese Anlage, meine Herren, die Sie zum ersten Mal sehen, ist der ehemalige Lagerraum einer mittelalterlichen Wassermühle. Aber sie diente bis zum heutigen Tag den verschiedensten Zwecken.«
    Er war leutselig und spielte seine Rolle hervorragend. Während er redete, hielt er den Kopf gesenkt und füllte sieben oder mehr Gläser. Verschiedene Weine standen rund um die uralten Eisenleuchter. Er verteilte die Gläser und schaffte es irgendwie, trotz seiner Ansprache den Mund nicht zu öffnen. Dorian wusste, was er sehen würde, wenn der Winzer seinen Rachen aufriss: Spitze, gekrümmte Vampirzähne. Und ebenso sicher war er, dass rund um sie in den dunklen Gewölben, deren Eingänge man deutlich sah, eine Horde von Vampiren lauerte, hechelnd und blutdürstig, vor Gier nicht mehr zu zügeln, rasend vor Durst nach frischem Blut und neuen Opfern. Sie würden das Blut der Männer saugen, neues Leben in sich aufnehmen und die Zahl der Opfer vergrößern. Und irgendwann würden wieder neue Gäste kommen, hier bleiben oder in ihre Heimatstädte zurückkehren und dort ihr Unwesen treiben. Dorian Hunter wünschte sich, eine Bombe mitgenommen zu haben, die dieses Gewölbe in eine flammende Hölle verwandelte. Aber mit dem verzückten
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